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Sterntaler: Thriller (German Edition)

Sterntaler: Thriller (German Edition)

Titel: Sterntaler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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aus seinem Versteck trat.
    Peder betrachtete ihn. Morgan Axberger war größer, als er auf den Zeitungsbildern ausgesehen hatte. Kräftig gebaut. Sein Blick war granitgrau und scharf und hätte gut und gern einem Mann um die fünfunddreißig gehören können. Das Haar war dunkel und dicht. Insgesamt gab es nur wenig, was verriet, dass Axberger über siebzig war.
    »Es geht um einen jungen Mann, der gestern Abend aus der Umgebung eines Pflegeheims verschwunden ist. Wissen Sie etwas darüber?«
    Morgan Axberger schüttelte bedächtig den Kopf. »Ich fürchte, da liegt ein Missverständnis vor. Ich weiß von keiner verschwundenen Person.«
    Wirklich nicht?
    Die Lüge ließ Peder das Adrenalin durch die Adern schießen. »Thea Aldrin hat ausgesagt, dass Sie ihn in Ihrem Auto mitgenommen haben. Sie sah Sie mit ihm wegfahren. Er heißt Jimmy Rydh.«
    Morgan Axberger lächelte. »Das soll Thea Aldrin gesagt haben?«
    »Ja.«
    »Sie spricht nicht.«
    »Mit mir schon.«
    Das Lächeln erstarb. »Wer sind Sie?«
    »Peder Rydh. Polizei.« Er schluckte schwer, spürte einen Kloß im Hals. Seine Stimme wurde heiser und klang wie ein Flüstern. »Ich bin Jimmys Bruder.«
    Morgan Axbergers Bewegung, mit der er die Hand in die Jackentasche schob, war so behände, dass Peder augenblicklich seine Waffe zog. »Keine Bewegung!«
    Der Mann, der mehrere Jahrzehnte lang gemordet hatte, erstarrte, die Hand noch immer in der Tasche.
    »Ziehen Sie langsam die Hand wieder heraus. Langsam!«
    Axberger tat, wie ihm befohlen wurde.
    »Ich weiß, dass Sie wissen, wo er ist. Sagen Sie mir, wo Jimmy ist!«
    Die Pistole zitterte in seinen Händen. Peder packte fester zu. Noch fester. Sie durfte ihm nicht aus der Hand gleiten.
    Nicht jetzt, nicht jetzt.
    Als Axberger schwieg und ihn nur weiter mit seinem Stahlblick ansah, fuhr Peder fort: »Es ist aus für Sie. Wir wissen alles. Wir wissen, dass Sie Rebecca Trolle und diesen Anwalt ermordet haben. Es ist vorbei.«
    »Ich weiß.«
    Zwei mickrige Worte.
    Ich weiß.
    »Was zum Teufel wissen Sie?«
    Ein schmales Lächeln erschien im Gesicht des anderen. »Dass mein Jagdglück sich gewendet hat.« Dann wurde er wieder ernst.
    Peder holte tief Luft. Ein Geständnis mitten in der Stille der Insel. Er dachte an Rebecca. Keine Hände, kein Kopf.
    »Haben Sie sie hier zerstückelt?«
    Warum fragte er das? Jetzt war doch Jimmy das Wichtigste.
    Zu seinem Erstaunen antwortete Axberger: »Nein, nicht hier. Ich habe sie in eines der großen Lager in Hägersten mitgenommen.«
    »Warum haben Sie das getan? War sie Ihnen zu schwer?«
    »Man wird nicht jünger«, erwiderte Axberger. »Was Hände und Kopf angeht, so war das natürlich nur, damit sie nicht identifiziert werden konnte. Ich weiß ja nicht, ob Sie sich an diesen Winter erinnern, aber es war verdammt lange verdammt kalt. Als ich die Grube für das Mädchen ausgehoben habe, war die Erde immer noch hart gefroren, deshalb konnte ich nur durch die obersten Erdschichten durchkommen.«
    Er hatte sie nicht tief genug begraben können, darum musste sie unkenntlich gemacht werden. Die rationalen Erklärungen, die Axberger lieferte, verursachten Peder Übelkeit. Er fragte sich, was er wohl mit dem Kopf und den Händen getan hatte. Die Frage war unmöglich zu formulieren, aber Axberger beantwortete sie trotzdem.
    »Die anderen Körperteile habe ich hier draußen auf der Insel verbrannt.«
    Einen Moment lang meinte Peder, sich übergeben zu müssen.
    Jimmy, dachte er, ich muss Jimmy retten.
    Axberger brach die Stille. »Peder heißen Sie, nicht wahr? Gut, Peder, lassen Sie mich einen einfachen Tauschhandel vorschlagen, okay?«
    Peder umklammerte die Pistole. »Es gibt keinen Tauschhandel.«
    »Sie haben sich meinen Vorschlag ja noch gar nicht angehört. Ich glaube ehrlich gesagt, dass Ihnen diese anderen Menschen, der Anwalt und das junge Mädchen, scheißegal sind. Stimmt’s? Aber Ihr Bruder… Das ist etwas anderes. So. Mein Vorschlag lautet wie folgt: Sie erfahren, wo Ihr Bruder sich befindet, und dann geben Sie mir die Zeit, die ich brauche, um Storholmen, Schweden und die ganze vermaledeite Situation, in die ich hier geraten bin, zu verlassen.«
    Peder blinzelte.
    Ein Tauschhandel?
    Mit einem Mal sah Peder sich zwei Jahre zurückversetzt in einen ganz anderen Fall, als ein anderer Täter einen Tauschhandel vorgeschlagen hatte. Damals hatte es in einer Katastrophe geendet.
    »Lebt er? Lebt Jimmy?«
    Morgan Axberger sah verärgert aus. »Was denken Sie von mir?

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