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Sterntaler: Thriller (German Edition)

Sterntaler: Thriller (German Edition)

Titel: Sterntaler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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geschafft hatte. Er wurde in Zeitungen erwähnt, und man zitierte seine Aussprüche, als stammten sie von höheren Mächten. Er gefiel sich in der Rolle, die ihm zugeteilt worden war– zur Hälfte hinter den Jahresberichten und Kampagnen des Unternehmens verborgen und zur anderen Hälfte sichtbar für alle, die ihn suchten.
    Ein ganz normaler, erfolgreicher Mann– so wurde er wohl betrachtet, und das schenkte ihm an den Abenden, an denen die Begierde zu groß wurde, eine gewisse Befriedigung.
    Als er sie zum ersten Mal verspürt hatte, hatte er nicht begreifen können, was los war mit ihm. Die Gier hatte sich wie ein Juckreiz in seinem ganzen Körper ausgebreitet und sich geweigert, wieder zu verfliegen.
    Was dies betraf, war er der modernen Technik auf ewig dankbar. In den letzten Jahrzehnten war es entschieden leichter geworden, in Kontakt mit Gleichgesinnten zu treten. Selbstverständlich war er stets vorsichtig dabei. Es galt, keine Spuren zu hinterlassen. Sonst drohte ihm die Gefahr, gedemütigt zu werden und der Nachwelt allein mit derlei Taten in Erinnerung zu bleiben.
    Ihn schauderte es.
    Es war wieder kälter geworden. Die letzte Kältewelle vor dem Sommer, versprachen die Wettermenschen. So wie immer.
    Die Gier wuchs an, als er sich erhob. Sie pulsierte im Takt mit seinem dumpfen Herzschlag durch seinen Körper. Dann war es also ein solcher Abend.
    Er seufzte müde und durchschritt das Haus. Der Geruch ihres Parfüms war überall. Manchmal fragte er sich, ob sie es heimlich in den Räumen versprühte, damit er, wo immer er sich befand, ihre Gegenwart wahrnehmen konnte, selbst wenn sie nicht da war.
    Er schloss die Tür zu seinem Arbeitszimmer auf und trat ein. Der Parfümgeruch verflüchtigte sich augenblicklich, als er die Tür hinter sich schloss. Wenigstens hierher gelangte sie nicht. Sie hatte schon lange aufgehört zu fragen, warum sie sein Arbeitszimmer nicht betreten durfte. Womöglich hatte sie ihm seinen Wunsch, dass er einen einzigen Raum im Haus benötigte, der nur ihm allein gehörte, abgekauft. Vielleicht aber hatte sie auch begriffen, dass sie nicht würde wissen wollen, warum sie hier nicht willkommen war.
    Er schaltete die Schreibtischlampe ein, ging vor dem Bücherregal auf die Knie und nahm die unterste Reihe Bücher heraus. Mit geübtem Griff stapelte er sie auf den Boden und zog dann hervor, was dahinterstand: einen alten Projektor. Die moderne Technik diente ihm der Unterhaltung, aber dies hier diente dem Erlebnis. Gewiss gab es Stunden, in denen er sich lieber Tonfilme ansah, doch heute Abend musste es ein Klassiker sein. Und der Klassiker war ohne Ton.
    Er stellte den Projektor auf den Schreibtisch und richtete ihn auf die weiße Wand gegenüber. Er selbst nahm in dem Sessel neben dem Schreibtisch Platz und führte den Zelluloidstreifen in die Maschine ein. Dann legte er den Schalter um, und die ersten Bilder flimmerten über die Wand. Das alte Glashaus, in dem die Fenster mit Laken verhängt waren, wurde sichtbar, und dann trat die junge Frau ein.
    Er musste lächeln, als er ihre besorgte Miene sah. Es war so perfekt, dass es beinahe wehtat, es sich anzusehen. Der Film hatte ihn ein kleines Vermögen gekostet, aber es war ihm versichert worden, dass er eine nur limitierte, fast handverlesene Verbreitung erfahren habe. Er hatte schon immer gewusst, dass seine Begierde selten war und dass es nur äußerst wenige gab, die so waren wie er.
    Das Gefühl der Erwähltheit ließ ihm die Tränen in die Augen treten.
    Besser als so ging es gar nicht.
    Ohne den Blick von dem Gesicht der Frau zu wenden, streckte er eine Hand aus und schaltete die Schreibtischlampe aus.
    Und dann waren da nur noch der Film und der stumme Schrei der Frau im Glashaus.

Danksagung
    »Sterntaler« ist ein fiktives Werk. Soweit mir bewusst ist, hat die Geschichte, die ich hier erzählt habe, nicht das Geringste mit der Wirklichkeit zu tun. Wenn es darin trotzdem Ähnlichkeiten zu realen Ereignissen geben sollte, dann sind sie vollkommen unbeabsichtigt.
    Das dritte Buch. Und ich begreife nicht, wie das passiert ist. Wie kommt es, dass ich plötzlich Bücher schreibe?
    Ich erinnere mich noch daran, dass ich mich langweilte und nicht wusste, wie ich das Gefühl auf längere Sicht würde loswerden können. Also schrieb ich meinen ersten Kriminalroman. Ich machte einfach die Augen zu, ließ mich mitziehen und schoss aus der Hüfte. Peng.
    Und als ich einmal angefangen hatte, konnte ich nicht mehr aufhören. Ein Buch

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