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Sterntaler: Thriller (German Edition)

Sterntaler: Thriller (German Edition)

Titel: Sterntaler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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Wenn ich anrufe, dann weiß ich, dass die Polizei in dem Moment ausrückt, in dem ich Sie ziehen lasse.«
    Axberger sah skeptisch aus, akzeptierte aber schweigend, was Peder gesagt hatte.
    Alex war beim zweiten Klingeln dran. »Wo zum Teufel bist du?«
    Als er Alex’ Stimme so nah hörte, strömte die Spannung aus Peders Körper. Er merkte mit einem Mal, wie unendlich müde er war. »Ich habe Jimmy gesucht. Ich glaube, ich weiß, wo er ist.«
    Alex wurde ganz still. Dann sagte er: »Peder, lass uns das nicht am Telefon besprechen. Sei so gut, komm ins Revier zurück. Fredrika und ich warten hier auf dich. Ylva auch.«
    Ylva?
    »Wieso, was macht Ylva bei euch?«
    »Sie ist eben gekommen. Du hast mehrere Stunden nichts von dir hören lassen. Ist doch klar, dass wir uns Sorgen machen.«
    Irgendetwas war ihm entgangen.
    Peder drückte das Handy fester ans Ohr. »Was hast du gesagt?«
    »Ich habe gesagt, dass du schließlich mehrere Stunden nichts von dir hast hören lassen, und…«
    »Nein, davor.«
    »Ich habe gesagt, dass wir das nicht am Telefon besprechen wollen. Kannst du nicht sagen, wo du bist? Wir können dich holen.«
    »Was soll das heißen? Was gibt es, das wir nicht am Telefon besprechen können? Ich weiß, wo Jimmy ist.«
    Er hörte Alex seufzen und leise mit jemandem neben ihm sprechen. »Peder«, sagte er dann, »es tut mir so leid, dass du es selbst herausfinden musstest. Wenn ich dich hätte erreichen können, wäre alles anders gewesen.«
    Morgan Axberger entfernte sich langsam von Peder, der jetzt wie angewurzelt dastand.
    »Alex, ich verstehe dich nicht.«
    »Kannst du herkommen?«
    »Ich weiß, wo er ist.« Seine Stimme war dünn. Kraftlos. Wie die eines Kindes.
    »Ich weiß es auch«, sagte Alex leise. »Wir haben alles noch mal aufgegraben und Jimmy gefunden. Komm jetzt zurück, Peder.«
    Nein.
    Nein, nein.
    Nein, nein, nein.
    Peder hörte jemanden schreien und sah, wie Morgan Axberger anfing zu rennen. Sein eigener Schrei war es, laut genug, um die Vögel, die in den Bäumen gesessen hatten, aufzuschrecken. Sie flatterten in Panik auf, verließen ihre Rastplätze in Richtung Himmel.
    Peder ließ das Handy fallen, als hätte er sich daran verbrannt. Alex war weg. Und Morgan Axberger ebenso.
    »Stehen bleiben!«
    Axberger hielt inne, als er Peders schwere Schritte hinter sich hörte.
    »Ist es wahr?« Er konnte nicht aufhören zu schreien. Wiederholte denselben Satz immer und immer wieder. »Ist es wahr? Ist er tot?«
    Und endlich. Ein müder Blick von Morgan Axberger. »Ja. Was zum Teufel haben Sie gedacht?«
    Einen Moment lang stand die Zeit still. Keine Geräusche, keine Bewegungen.
    Jimmy. War. Tot.
    Für Peder war das Leben, das er kannte, vorbei.
    Ich werde nie damit leben können.
    Und dann hob er die Waffe, zielte und schoss. Zwei Mal.
    Danach wurde es wieder still.

Anfang Mai

64
    DER KRONOBERGSPARKEN WURDE UNTERSCHÄTZT , das war Fredrika Bergmans feste Überzeugung. Mit seinen unregelmäßigen Hügeln war er auf den ersten Blick der Albtraum schlechthin für einen Spaziergang mit Kinderwagen, doch hatte man sich einmal die Mühe gemacht, den Wagen zum Spielplatz hinaufzuschieben, dann konnte man nicht anders, als immer wiederzukommen.
    Fredrika und Alex hatten sich jeder einen Salat aus dem Café Vurma mitgenommen und schlenderten nach oben ins Grüne.
    »Hier«, sagte Alex.
    Eine Parkbank mitten in der Sonne.
    Sie setzten sich und begannen zu essen.
    »Wie geht es Spencer?«
    Fredrika wusste kaum, was sie antworten sollte. »Er erholt sich.«
    »Er muss sich grässlich fühlen. So ginge es mir jedenfalls an seiner Stelle.«
    »Ich denke, am meisten quält ihn der Verrat der Kollegen«, sagte Fredrika und stocherte in ihrem Salat herum.
    Spencer. Ihr geliebter Lebenskamerad. Von den jüngsten Ereignissen deutlich schwerer angeschlagen, als er es sogar von dem Autounfall im Jahr zuvor gewesen war.
    »Du musst darüber hinwegkommen«, hatte Fredrika ihm erst am Vorabend ins Ohr geflüstert. »Für mich und für Saga.«
    Er hatte nicht geantwortet, und sein Schweigen machte ihr Kummer.
    »Immerhin ist er nicht angeklagt worden«, sagte Alex trocken. »Sonst würde es ihm noch schlechter gehen.«
    Ein Trost in dieser dunklen Zeit. Der Staatsanwalt hatte die Beweislage für unzureichend erklärt und den Fall nicht vor Gericht gebracht. Spencer war immer noch in Elternzeit. Zu Fredrikas Erstaunen und Schrecken hatte er inzwischen jedoch angefangen, von vorzeitigem Ruhestand zu reden.
    »Das

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