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Sterntaler: Thriller (German Edition)

Sterntaler: Thriller (German Edition)

Titel: Sterntaler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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für eine Veranstaltung war das eigentlich?«
    »Rebecca hat an einem sogenannten Mentorenprogramm teilgenommen«, erklärte Alex. »Kurz gesagt war es so, dass Studenten, die dafür ausgewählt worden waren, einen persönlichen Mentor als Ratgeber und Kontaktperson zugeteilt bekamen. Mentor konnte eigentlich jeder sein: ein hohes Tier aus der Wirtschaft, ein Priester, es waren auch ein paar Reichstagsabgeordnete dabei und Schriftsteller.«
    »Wer war Rebeccas Mentor?«
    »Ja, wie hieß der doch gleich? Valter Lund.«
    Fredrika riss die Augen auf. »Valter Lund? Der Großkopfige aus dem Axberger-Konzern?«
    »Genau der.«
    »Warum war er ihr Mentor, wenn sie doch Literaturwissenschaft studierte? Wurden die Mentoren nach dem Zufallsprinzip zugeteilt?«
    »Keine Ahnung«, sagte Alex. »Ich weiß noch, dass wir ihn verhört haben, aber wir konnten ihn umgehend von der Liste streichen.«
    Peder meldete sich. »Ich bin heute Vormittag mal Rebeccas Kalender durchgegangen, der war wirklich schwer zu lesen.«
    Alex nickte mit unglücklicher Miene. »Vielen Dank, dass du mich daran erinnerst, Peder.«
    »Was heißt, schwer zu lesen?«, fragte Fredrika.
    »Sie hatte ein eigenes System, wie sie Sachen notiert hat«, erklärte Alex. »Zum Beispiel hat sie den Namen der Person, mit der sie ein Treffen vereinbart hatte, nie ausgeschrieben, sondern notierte nur die Initialen. Es ist uns gelungen, die meisten zu identifizieren, doch einiges mussten wir auf sich beruhen lassen. Wir haben damals eine Liste erstellt mit allen Initialen, die in den Monaten, bevor sie verschwand, in ihrem Kalender notiert waren.«
    »Zwei Wochen vor ihrem Verschwinden steht da › TA ‹«, sagte Peder. »Wer war das?«
    Alex kniff die Augen zusammen und versuchte, sich zu erinnern. »Ich glaube, das hatte mit der Seminararbeit zu tun. Uninteressant.«
    »Und welche Treffen hatte sie an dem Tag, an dem sie verschwand?«, erkundigte sich Fredrika.
    »Gar keine. Wir haben ihre letzten Tage, so gut es ging, mithilfe des Kalenders kartografiert, haben aber nichts Entscheidendes gefunden.«
    »Kann ich eine Kopie davon haben?«
    »Du kannst meine haben«, sagte Peder. »Ich brauche sie nicht mehr.«
    Fredrika sah zufrieden aus und machte sich bereit zu gehen.
    Alex verspürte einen Stich in der Brust. Natürlich sollte sie gehen, sie hatte schließlich eine Familie, um die sie sich kümmern musste. Er erinnerte sich an das Abendessen mit seiner Tochter am Abend zuvor. Er war jetzt Großvater. Vielleicht früher als gedacht, aber doch nicht früh genug, als dass es sich gut anfühlte.
    Lena durfte nicht mehr erleben, wie es ist, Großmutter zu sein.

10
    DAS TREFFEN FAND IM ARBEITSZIMMER des Institutsleiters Erland Malm statt, im selben Raum, in dem Spencer Lagergren auch schon einige Tage zuvor gesessen hatte. Neben Spencer und Erland waren ein Vertreter der Studentenschaft und eine Frau aus der Universitätsleitung zugegen.
    Spencer hatte in seiner Einfalt geglaubt, dass dieses Treffen seiner prekären Lage ein Ende setzen würde, und sich darauf gefreut, seinen Arbeitgeber anschließend darüber in Kenntnis zu setzen, dass er nicht die Absicht hatte, wieder in den Dienst zurückzukehren, sondern weiter Elternzeit nehmen wollte. Wie zum Beweis hatte Spencer Saga mit zu der Besprechung genommen. Dass Fredrika sich nicht wie versprochen um sie hatte kümmern können, musste er schließlich nicht eingestehen.
    Was er sich allerdings eingestehen musste, war, dass er Fredrika angelogen hatte. Na ja, eigentlich log er nicht, sondern enthielt ihr lediglich Informationen vor– die er ihr allerdings hätte geben müssen. Doch er vermochte einfach nicht zu erzählen, was passiert war. Außerdem ging er davon aus, dass die ganze Geschichte bald aufgeklärt würde.
    Doch gerade schwante ihm, dass er eine Reihe Fehlentscheidungen getroffen hatte. Es sah nicht gut aus, Saga dabeizuhaben, die, wie sie da in ihrem Wagen lag und schlief, wie die Personifizierung seines sündigen Lebens wirkte. Zudem sah es ganz und gar nicht so aus, als sollte die Besprechung dazu dienen, ein bedauerliches Missverständnis auszuräumen, sondern eher– das begriff Spencer nun– das Gegenteil.
    »Spencer, wir haben ausführliche Gespräche geführt«, begann der Institutsleiter. »Und glaube mir, wir haben es uns nicht leicht gemacht.« Er hielt inne und sah Spencer an, als wolle er sich versichern, dass dieser auch wirklich zuhörte. »Die Anschuldigungen von Tova Eriksson sind so

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