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Sterntaler: Thriller (German Edition)

Sterntaler: Thriller (German Edition)

Titel: Sterntaler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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glauben, dass sie es war, die die Nacktfotos von Rebecca ins Internet gestellt hat.«
    Sonne am Himmel, Frühling in der Luft. Fredrika blieb auf dem Bürgersteig vor dem Revier stehen und drehte das Gesicht in die Wärme. So blieb sie einige Minuten stehen, bevor sie zu ihrem Auto hinüberging. Diesmal war sie allein. Es schien nicht nötig, einen Kollegen dabeizuhaben.
    Sie rief zu Hause an, wollte hören, dass alles in Ordnung war, vernahm aber Anspannung in Spencers Stimme. Dennoch schlossen sie das Gespräch mit der gegenseitigen Versicherung, dass »alles gut« wäre. Und urplötzlich hatte Fredrika keine Lust mehr. Ihr Gesicht spannte, und in den Haaren juckte es.
    Rede mit mir! Erzähl mir, was passiert ist!
    Als sie bei Daniella ankam, war ihre Laune im Keller. Sie stieg aus, lief mit langen Schritten die Treppe hinauf und klopfte fest an die Tür.
    Auf der anderen Seite waren schleppende Schritte zu hören. Die Tür ging auf. »Sie schon wieder?«
    Daniella klang müde, aber ihr Blick wurde aufmerksam, sowie sie Fredrikas harten Gesichtsausdruck bemerkte.
    »Darf ich reinkommen?«
    Daniella zog sich in die Küche zurück. Fredrika folgte ihr, setzte sich aber nicht, sondern baute sich vor den Fotos von Daniellas Bruder auf. Jetzt war sie sich ganz sicher: Es handelte sich um denselben Jungen, den sie auf Rebeccas Bildern wiedererkannt hatte.
    Dann ließen sie sich am Küchentisch nieder. Fredrika machte ihre Handtasche auf und zog Ausdrucke der Bilder heraus. Ohne etwas zu sagen, schob sie sie vor Daniella, die sie ansah– und zurückzuckte. »Wo haben Sie die gefunden?«
    »Im Internet. Auf einer Website namens ›Dreams come true‹.«
    Daniella schluckte schwer.
    »Die haben Sie gemacht, nicht wahr?«
    »Ja.« Daniella nahm die Fotos in die Hand und sah eines nach dem anderen an. Sie räusperte sich. »Sie wusste nicht, dass ich sie hatte. Ich habe sie gemacht, während sie schlief.«
    »Das sieht man.« Fredrika klang ärgerlicher als beabsichtigt.
    »Ich wollte nichts Böses. Sie war so schön, wie sie da lag, und ich wollte ein Bild von ihr haben…«
    »Und wie sind die Bilder ins Internet gekommen?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Jetzt hören Sie aber auf!«
    Daniella war bestürzt. »Ich weiß es wirklich nicht!«
    »Sie behaupten also allen Ernstes, jemand habe sich in Ihre Wohnung geschlichen, die Fotos geklaut und auf eine Sexseite gestellt? Jetzt reißen Sie sich mal zusammen!«
    Sie spürte, wie in ihrem Körper das Adrenalin hochkochte. Daniella hatte den falschen Tag ausgewählt, um Spielchen mit Fredrika zu spielen.
    Doch Daniella beharrte auf ihrer Aussage. Mit Tränen in der Stimme sagte sie: »Ich kann es wirklich nicht erklären. Ich habe die Bilder gemacht, ja, aber so etwas würde ich doch nie tun! Wie kommen Sie nur darauf?«
    »Ich glaube, Sie waren sauer, Daniella. Ich glaube, Sie waren so richtig verdammt sauer. Da macht man dumme Sachen, das passiert mir auch. Als Rebecca nichts von sich hat hören lassen, dachten Sie, dass sie von selbst abgehauen wäre. Und um sich an ihr zu rächen, haben Sie ein Profil von ihr ins Internet gestellt. Erst als Sie eingesehen haben, dass ihr etwas zugestoßen sein musste, haben Sie ein schlechtes Gewissen bekommen und die Bilder wieder rausgenommen.«
    Daniellas Kinn zitterte. »Einen Scheiß haben Sie kapiert.«
    Fredrika holte Luft und versuchte, ihre Gedanken zu sammeln. So kam sie nicht weiter, das war klar. »Okay, dann müssen Sie mir helfen. Wer war sonst noch im Besitz der Bilder?«
    »Niemand!«
    »Aber dann ist doch wohl klar, dass…«
    »Halt! Håkan Nilsson hatte sie.«
    »Håkan Nilsson?«
    Daniella senkte den Blick. »Rebecca war es so leid, dass er andauernd an ihr klebte. Und mich hasste er. Hat mich beschimpft, wenn ich auf Partys kam, auf denen er auch war. Ich habe ihm die Bilder geschickt, um mich an ihm zu rächen.«
    »Wann war das?«
    »In der Woche, als sie verschwand. Ein oder zwei Tage vorher.« Daniella begann zu weinen. »Ich wollte ihn eifersüchtig machen, ich wollte, dass er sah, dass sie es bei mir besser hatte als bei ihm.«
    Mein Gott, schon wieder Håkan Nilsson!
    »Haben Sie die Mail noch, Daniella?«
    Daniella stand wortlos auf, holte ihren Laptop und klappte ihn auf. Die Sonne spiegelte sich im Bildschirm. Sie drehte den Computer zu Fredrika hin, öffnete das Mailprogramm und suchte die Mail, die sie an Håkan geschickt hatte. »Hier.«
    Und da war sie. Eine kurze Nachricht. »Sieh genau hin, Håkan. Hast

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