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Sterntaler: Thriller (German Edition)

Sterntaler: Thriller (German Edition)

Titel: Sterntaler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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Erinnerung tauchte das Bild von Gustav Sjöö auf. Der Tutor, den sie zum Verhör geholt hatten und der Spencer Lagergren als Zeugen dafür benannt hatte, dass er Västerås während der Konferenz nicht verlassen hatte und deshalb auch nichts mit dem Mord an Rebecca Trolle zu tun haben konnte. Ein Zeuge, der derzeit, ebenso wie Sjöö selbst, wegen sexueller Belästigung einer Studentin angezeigt war.
    Wie gut kennen die beiden einander?
    Der Gedanke machte ihn nervös. Was, wenn Sjöö und Lagergren zusammengearbeitet hatten? Und sich ein gegenseitiges Alibi verschafften, damit keiner von beiden überführt werden konnte? Ihre Profile waren einander so verdammt ähnlich. Zwei Männer um die sechzig, die sich jüngst hatten scheiden lassen und denen es seither schwergefallen war, normale Beziehungen zu Frauen aufrechtzuerhalten.
    Peder rief an. »Ich habe jetzt mit unseren Kollegen hier gesprochen. Über Lagergren.«
    Peders Stimme war angespannt, es klang, als würde er auf der Straße stehen und telefonieren.
    »Was sagen sie?«
    »Sie haben die Anzeige einer gewissen Tova Eriksson aufgenommen. Sie behauptet, Lagergren habe seine Machtposition als Tutor ausgenutzt, um sexuelle Dienste einzufordern. Und als er nicht bekommen hat, was er wollte, habe er ihre Arbeit in den Dreck gezogen.«
    »Verdammte Scheiße.«
    »Ich wäre nicht so sicher, dass alles so ist, wie es scheint, Alex.« Peders Stimme klang unruhig und etwas gedankenverloren. »Es verhält sich hier alles andere als wie bei den Anzeigen gegen Gustav Sjöö.«
    »Nicht?«
    »Bei Sjöö geht es um Studentinnen, die ein paarmal bei ihm in der Vorlesung gewesen waren und die keine wirkliche ›Beziehung‹ zu ihm hatten. In Lagergrens Fall stand das Mädchen in einem Abhängigkeitsverhältnis. Die Beschuldigungen kommen von einer jungen Studentin, die ihn als Tutor hatte und eine schlechte Note bekommen hat. Und die erst mit irgendwelchen Anschuldigungen kam, als das Scheitern der Arbeit feststand.«
    »Du glaubst also, sie hat sich das alles ausgedacht?«
    »Ich sage nur, dass sie durchaus Gründe gehabt haben könnte, sich so etwas auszudenken, um selbst besser dazustehen. Wenn du weißt, was ich meine.«
    Alex wusste das nur zu gut. Spencer Lagergren hatte den Fehler begangen, eine Studentin zurückzuweisen, die gehofft hatte, bessere Noten zu bekommen, wenn sie ihrem Tutor nur ausreichend nahekam.
    »Du meinst, sie hat ihn bedrängt und nicht umgekehrt«, sagte Alex.
    »Könnte ich mir denken«, sagte Peder. »So klingt es zumindest.«
    Alex witterte Schwierigkeiten. »Dann könnten wir ihn doch aus den Ermittlungen rausnehmen, oder?«
    »Meiner Meinung nach ja. Nur dass Lagergren trotzdem verdammt große Probleme haben wird.«
    »Wie das?«
    »Der Vater von Tova Eriksson war Gemeinderat in Uppsala und ist vor ein paar Jahren gestorben. Offensichtlich war er eng mit dem Landeshauptkommissar befreundet. Tova Eriksson hat sich direkt an ihn gewandt, und er hat sich persönlich in diesem Fall engagiert, den er offensichtlich als Möglichkeit betrachtet, sich in Sachen Gleichstellung zu profilieren. Wenn Lagergren nicht eine richtig gute Erklärung einfällt, wird er womöglich mit Pauken und Trompeten einfahren.«
    Alex wusste nur zu gut, wie die Zeichen für Spencer Lagergren standen. Doch das war nicht ihr Problem. Sobald sich die Gelegenheit bot, würde er mit Fredrika über die Sache reden.
    »Kann man zusammenfassend sagen, dass wir nicht glauben, dass das alles etwas mit Rebecca zu tun hat?«, hakte Alex nach.
    »Das glaube ich zumindest«, sagte Peder. »Aber da ich schon mal hier bin, wollte ich noch mit Lagergrens Ex reden. Ich habe vergessen, ihre Adresse rauszusuchen, kannst du das für mich machen?«
    »Klar, einen Moment.«
    Alex legte den Hörer weg und rief das Adressregister auf. Weil er sich nicht erinnern konnte, wie die Exfrau hieß, gab er Spencer Lagergren ein. Gegenwärtig war er mit einer Adresse in Vasastan in Stockholm eingetragen und davor…
    Eine Adresse auf Östermalm.
    Weiteres Klicken und Tastaturgeklapper. Er hörte Peder etwas in den Hörer rufen, scherte sich aber nicht um hin.
    Schließlich nahm er den Hörer wieder zur Hand.
    »Hör mal. Bis April vorigen Jahres war Lagergren unter der gemeinsamen Adresse mit der Exfrau in Uppsala eingetragen. Und weißt du, wohin er dann gezogen ist?«
    »Nein, da hat er doch wohl im Krankenhaus gelegen, oder? Nach dem Autounfall, von dem Fredrika erzählt hat.«
    »Natürlich. Aber als

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