Sterntaler: Thriller (German Edition)
er seine Adresse änderte, meldete er sich zunächst auf Östermalm an, und zwar in der Ulrikagatan. Beim Radiohaus, wo Rebecca zuletzt gesehen wurde. Nur wenige Blocks von Gustav Sjöö entfernt.«
»Was spielt das für eine Rolle?«, fragte Peder. »Da war Rebecca doch bereits ein Jahr lang verschwunden.«
»Er hat die Wohnung mehrere Jahre besessen. Zuvor war sie auf seinen Vater eingetragen.«
Peder verstummte. Alex wartete seine Reaktion ab.
»Dieses verdammte Radiohaus«, knurrte Peder schließlich. »Unsere ewige Sackgasse.«
»Jetzt stehen wir wieder einmal dort. Aber wir wissen das Folgende: Rebecca war auf der Suche nach einem neuen Tutor. Ihre Kommilitonin hat bestätigt, dass sie vorhatte, Professor Spencer Lagergren zu treffen. Und derselbe Spencer Lagergren wohnte in der Gegend, wo sie zuletzt gesehen wurde. Zu Lagergrens Nachteil können wir schon mal festhalten, dass er dich nicht korrigiert hat, als ihr miteinander gesprochen habt und du davon ausgingst, er würde noch in Uppsala wohnen. Und dass er die ganze Zeit, in der wir nach Rebecca gesucht haben, nichts von sich hören ließ, obwohl er doch gewusst haben muss, dass wir mit allen sprechen wollten, die mit ihr Kontakt hatten.«
»Aber hatten sie denn Kontakt?«, fragte Peder, der gern weiter zweifeln wollte. »Das wissen wir doch nicht?«
»Nicht mit Sicherheit, doch weist allzu viel darauf hin. Rebecca hat mehrmals die Zentrale der Uni Uppsala angerufen, ohne eine andere Verbindung dorthin zu haben. Sie hatte › SL ‹ in ihren Kalender eingetragen. Und sie hatte ihn einer Freundin gegenüber erwähnt und gesagt, dass sie Kontakt mit ihm aufnehmen würde.«
Er hörte Peder seufzen. »Wir kommen nicht drum herum. Wir müssen mit ihm reden.«
»Ja, das müssen wir. Aber erst will ich, dass du mit seiner Exfrau sprichst. Sie heißt Eva Lagergren.«
Peder brauchte weniger als zehn Minuten, um vom Polizeirevier in Uppsala zu der Adresse zu gelangen, wo Spencer Lagergren zusammen mit seiner Ehefrau Eva gewohnt hatte. Eine hübsche Villa, nicht weit von der Luthagsesplanaden entfernt.
Erst als er an der Tür klingelte, kam ihm der Gedanke, dass Eva Lagergren gar nicht zu Hause sein könnte.
Er drückte einmal, zweimal auf die Klingel.
Ylva würde das Haus lieben. Im Gegensatz zu ihm wünschte sie sich einen Garten. Sie wollte Pflanzen wachsen sehen, Obst ernten, Blumen züchten. Peder hatte da Bedenken. Solange sie in einer Wohnung lebten, konnten sie sich immer noch leisten, innerhalb der Innenstadtgrenze von Stockholm zu wohnen. Wenn sie sich ein Haus kauften, würden sie raus aufs Land ziehen müssen; zumindest in einen Vorort. Nur über seine Leiche.
Die Tür ging auf, und Peder war erstaunt. Ob Fredrika jemals die Ex ihres Lebensgefährten kennengelernt hatte? Wenn Ylva mit sechzig nur halb so gut aussah, würde Peder seinem Schicksal auf Knien danken.
Eva Lagergren war beeindruckend attraktiv. Ihre Erscheinung hatte nichts Künstliches, sie war gut aussehend und ansprechend gekleidet.
»Ja bitte?« Sie lächelte, als sie sprach, war sich sicherlich ihres Eindrucks auf Männer bewusst.
Peder erwiderte ihr Lächeln. »Peder Rydh. Ich komme von der Polizei. Ich müsste mit Ihnen reden.«
Sie ließ ihn herein. Er hatte Jacke und Pullover im Auto gelassen. Er mochte es, wenn die Frühjahrssonne seine nackten Arme streichelte. Doch als er Eva Lagergrens Haus betrat, fühlte er sich in seinem Kurzarmhemd unpassend gekleidet. Eva Lagergren war nicht nur gut angezogen, sondern sie war auch– als würde sie jemanden erwarten– elegant geschminkt. Als sie ihn in ein geräumiges Wohnzimmer führte, fragte er: »Störe ich? Sie erwarten vielleicht Besuch?«
»Nein, gar nicht. Ich arbeite vormittags zu Hause und gehe erst nach dem Mittag ins Büro. Eine Gewohnheit, die ich mir zugelegt habe, seit ich allein bin.«
Seit einem Jahr also, dachte Peder.
Sie setzten sich, und sie bot ihm etwas zu trinken an. Er lehnte ab, wollte seinen Besuch so kurz wie möglich halten.
Als er sein Anliegen vorbringen wollte, fiel es ihm schwer, die richtigen Worte zu finden. »Ich bin hier, um ein paar Fragen zu stellen, die Ihren Exmann Spencer Lagergren betreffen. Und ich wäre Ihnen dankbar, wenn die Sache unter uns bleiben könnte.«
Er vermochte ihren Blick nicht zu deuten. Nicht mit der geringsten Reaktion offenbarte sie ihm, was sie dachte. Das machte ihm Angst. Sie konnten sich in der Ermittlung keine Fehler leisten.
»Sie sind hier, um über
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