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Stets Zu Diensten, Mylady

Stets Zu Diensten, Mylady

Titel: Stets Zu Diensten, Mylady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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mag er auch ein wenig schwarz sein. Nun, ich werde mein Bestes tun, mich auf den Kampf vorzubereiten – und dann müssen wir beten, dass ich ihn gewinne, und dass Henson sein Wort hält.
    Am Morgen des Kampftages wachte Will erfrischt und von der zusätzlichen Nahrung gestärkt auf. Das gesamte Lager war bereits früh auf den Beinen, alle in freudiger Erwartung der außergewöhnlichen Unterhaltung. Henson hatte zwei Männer losgeschickt, ihren Boxer zu holen, gegen den Will antreten sollte.
    Wie Will erfuhr, war dieser Black Jack keineswegs ein im Boxring ungeübter schwerfälliger Schmied, sondern ein in der Gegend bereits bekannter junger Kämpfer, der hoffte, sich eines Tages auch in London einen Namen zu machen.
    Wenn er nicht besser ist als der Tooting Terror, habe ich vielleicht eine Chance gegen ihn, überlegte Will. Welche Taktik Jackson mir wohl raten würde? Wahrscheinlich ist die erste Devise das Durchhalten, egal, wie lange der Kampf dauert.
    Normalerweise schlossen selbst die Ärmsten Wetten ab, wenn ein solcher spektakulärer Zweikampf anstand, doch niemand im Lager gab Will die geringste Chance, sodass auch niemand auf ihn setzte.
    Mit einer Ausnahme: Charley Wag, ein dünner kleiner Schneider aus Mansfield, der als Sekundant einen professionellen Boxer aus Nottingham auf seinem Siegeszug nach London begleitet hatte und sich rühmte, ein wenig vom Boxen zu verstehen. Charley hatte immer wieder Wills akrobatische Übungen beobachtet. Kurz vor dem Kampf nahm er Will beiseite und flüsterte vertraulich: “Sie könnten im Ring zu gebrauchen sein, Junge. Sehen wie ein echter Kämpfer aus. Ich hab ‘nen Blick dafür.”
    Will lachte und winkte ab. Es konnte nur von Vorteil sein, wenn sein Gegner ihn unterschätzte. “Ich bin nichts als ein Amateur”, erklärte er.
    “Mag sein, ich habe aber trotzdem auf Sie gesetzt. Wer sind Ihre Sekundanten, junger Herr? Ich biete mich an, Bill Pyke steht auch bereit. Und ein Paar Schuhe will ich für Sie auftreiben. Sie können nicht barfuß kämpfen. Black Jack ist mit allen Wassern gewaschen, der bringt es fertig und springt Ihnen auf die Zehen. Nehmen Sie sich vor seiner knallharten Rechten in Acht. Hat damit seinen letzten Gegner beinahe ins Jenseits befördert”, endete Charley Wag mit Grabesstimme.
    Will nickte. “Dann kämpft Black Jack um Geld?”
    “Aber woher denn, junger Herr? Wir haben bestimmt nichts, um ihn bezahlen zu können”, erklärte Charley Wag. “Nein, nein, für ihn ist das Ehrensache. Ist doch klar, dass er so einen Hänfling von feinem Pinkel in der ersten Runde aus dem Ring putzt, denkt er. Wenn er sich da mal nicht irrt, sage ich.”
    Auf der Lichtung wurde aus Stöcken und Seilen ein behelfsmäßiger Boxring aufgebaut, groß genug, dass in ihm auch noch die Sekundanten und zwei Unparteiische Platz fanden. Henson ließ es sich nicht nehmen, selbst als einer der Schiedsrichter zu fungieren. “Damit alles fair zugeht”, wie er betonte.
    Umringt von seinen Bewunderern, schritt Black Jack in die seltsame Arena. Sein gesamtes Auftreten verriet, dass für ihn der Sieger schon jetzt feststand. Er war von etwa gleicher Größe wie Will und sah genauso aus, wie man sich einen Schmiedegesellen vorstellt, der zum professionellen Kämpfer wurde.
    Charley Wag und Bill Pyke halfen Will aus seinem ehemals feinen Hemd und schnürten ihm ein Paar leichte Schuhe zu, die recht gut passten. Als Black Jack den unbekleideten Torso seines Gegners sah, verengten sich seine Augen ein wenig. Das war kein verweichlichter Dandy, mit dem er es hier zu tun hatte. Ohne Zweifel würde er gewinnen, aber vielleicht doch nicht ganz so schmerzlos wie angenommen.
    Ungeduldig erwarteten alle den Beginn des Schauspiels – alle außer Rebecca. Will hatte ihr geraten, den Kampf nicht anzuschauen, doch Job Cooper zwang sie, neben ihm nahe den Seilen zu stehen, damit sie jeden einzelnen Hieb fast hautnah miterlebte, den ihr Gemahl einstecken würde. Es bereitete ihm sichtlich Vergnügen, ihr die Regeln zu erklären. Bei einem Boxkampf gab es keine festgelegte Anzahl von Runden. Er endete erst, wenn einer der beiden Boxer nicht mehr in der Lage war, den Kampf fortzusetzen.
    Bei halbwegs gleich starken Gegnern konnte das ein sehr langer Kampf werden. “Und je länger er dauert, umso mehr muss Ihr Mann leiden”, meinte Cooper hässlich grinsend.
    “Dann schaue ich nicht hin”, sagte Rebecca und hielt sich die Augen zu.
    “Nichts da!” knurrte Cooper und riss ihr grob die

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