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Stets Zu Diensten, Mylady

Stets Zu Diensten, Mylady

Titel: Stets Zu Diensten, Mylady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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hauchte.

13. KAPITEL
    “Diese Schuhe passen nicht gerade gut, aber wahrscheinlich sind sie besser als gar nichts. Morgen einen langen Fußmarsch barfuß zu überstehen, erscheint mir noch schlimmer”, meinte Rebecca, während sie ein Paar uralte schwere Stiefel begutachtete, die eine Frau aus dem Lager ihr gegeben hatte.
    An diesem Abend des auf den Boxkampf folgenden Tages lag Will noch immer auf der Pritsche. Er hatte sich bemerkenswert schnell erholt, wenn auch die Verletzungen noch nicht verheilt waren. Rebecca hatte ihm vorsichtig das zerschundene Gesicht abgewaschen und sogar versucht, mit einer alten stumpfen Schere seinen Bart zu schneiden. Ein brauchbares Rasiermesser war nicht aufzutreiben. So ähnelte ihr Gemahl noch immer eher einem verwegenen Piraten als einem Gentleman der eleganten Gesellschaft.
    Aufseufzend legte sie die Stiefel aus der Hand und setzte sich neben seinem Lager auf den Boden.
    “Will”, sagte sie sanft. “Ich habe dir noch gar nicht richtig gedankt für alles, was du gestern für mich getan hast.”
    “Jeder Mann mit ein wenig Ehrgefühl im Leib hätte das Gleiche getan”, antwortete Will bescheiden.
    “Aber zu welch einem Preis!” Sie lehnte sich vor und strich ihm leicht mit den Fingerspitzen über die unverletzte Wange. “Während des Kampfes bin ich fast verrückt geworden, weil ich alles mit ansehen musste, ohne selbst etwas tun zu können. Einmal habe ich Henson zugerufen, er solle den Kampf abbrechen.” Sie seufzte. “Und einmal, Will, einmal habe ich mich vergessen”, gestand sie verschämt.
    “Wie das?” Will griff nach ihrer Hand und hielt sie sich an die noch immer zerschundenen Lippen.
    “All die anderen Frauen schrien und feuerten Black Jack an, wenn er auf dich einschlug. Als du ihn dir dann vornahmst, habe ich dich angefeuert. ‘Weiter, Will, weiter! Zeig’s ihm!’ habe ich geschrien. Ich habe mich selbst kaum wiedererkannt”, flüsterte sie und barg errötend ihr Gesicht an seiner nackten Brust.
    Will lachte leise und zärtlich. Liebevoll nahm er ihren Kopf in beide Hände und hob ihn ein wenig, damit er ihr in die Augen schauen konnte.
    “War ich dein Favorit, Beck? Wirklich und wahrhaftig?”
    “Ja, Will. Das warst du. Aber mein Verhalten war nicht gerade damenhaft.”
    “Ach, weißt du, gestern war ich kein Gentleman, und du warst keine Dame.”
    “Und heute?”
    “Heute sind wir, was wir sein wollen”, murmelte er, zog sie ganz sacht zu sich und bedeckte ihren Mund mit seinen Lippen.
    Hier draußen im Wald hatte Rebeccas unglückliche Vergangenheit plötzlich keine Bedeutung mehr. Sie fühlte sich tatsächlich, als wäre sie eine andere Frau, und diese neue Frau wies ihn nicht ab, sondern erwiderte leidenschaftlich seinen Kuss, während sie ihre Arme um seinen Nacken schlang.
    Er ließ seine unverletzte Hand über ihren Körper gleiten und umfasste eine ihrer Brüste.
    Rebecca schrie leise auf, stieß ihn jedoch nicht zurück. Sie verspürte keinerlei Wunsch, ihn an seinen Zärtlichkeiten zu hindern. Immer leidenschaftlicher wurden ihre Küsse, bis Will sie neben sich auf das Lager zog.
    Auch jetzt widersetzte sie sich nicht. Verhält sie sich so aus Dankbarkeit, dass ich sie vor Cooper beschützt habe, oder aus Liebe, fragte sich Will einmal, schob aber kurzerhand alle Gedanken des Zweifels zur Seite. Dies war nicht der Moment, um sich den Kopf zu zerbrechen. An diesem Abend feierten die hungrigen Körper ihren Sieg über den forschenden Verstand.
    Sacht und vorsichtig begann er, ihr das Kleid abzustreifen, und wunderbarerweise half sie ihm mit etwas zitternden Fingern aus seinen blutbefleckten Breeches. Schon bald lagen sie nackt und eng umschlungen nebeneinander, so nah, dass die Wärme ihrer beider Körper miteinander verschmolz.
    Endlich, aus welchem unerfindlichen Grunde auch immer, war sie bereit für ihn. Vergessen war ihr messerscharfer Verstand, vergessen all ihre Ängste. Atemlos erlebte sie die unbekannten, herrlichen Empfindungen, die Wills Lippen auf ihrem Körper wachriefen. Er küsste sie an Stellen, von denen sie niemals geglaubt hätte, dass ein Mann sie auch nur berühren würde, seufzte leise auf vor Genuss und Verlangen und gab sich vorbehaltlos seinen Liebkosungen hin.
    Er hatte sich fest vorgenommen, ganz sanft und unendlich geduldig mit ihr umzugehen, doch dann ließ ihn die Leidenschaft und sein so lange angestautes Begehren alle Vorsicht vergessen. Zärtlich und mit vor Gefühl bebender Stimme flüsterte er: “Oh

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