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Steuerflucht - Das Milliardengeschaeft mit dem Schwarzgeld Ein Insider packt aus

Steuerflucht - Das Milliardengeschaeft mit dem Schwarzgeld Ein Insider packt aus

Titel: Steuerflucht - Das Milliardengeschaeft mit dem Schwarzgeld Ein Insider packt aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Lothar Merten
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Steuern drückten, Mindestreservevorschriften und andere Regulierungsbestimmungen über Steueroasen umgingen und noch mehr Kredite aufnahmen. Banken erzielten nach Berechnungen der Bank von England zwischen 1986 und 2007 eine jährliche Rendite von durchschnittlich 16 Prozent. Dieses durch die Offshore-Welt begünstigte Wachstum hatte zur Folge, dass die Finanzinstitute heute groß genug sind, um uns alle zu erpressen. Wenn ihnen die Politiker und Steuerzahler nicht geben, was sie wollen, werden sie ins finanzielle Unglück gestürzt. „Too big to fail“ – die Offshore-Welt lässt grüßen.

Kapitel 5: Tarnkappen fürs Kapital
    Kapitel 5
Tarnkappen fürs Kapital
    Die wichtigsten Aspekte bei einer Vermögensverlagerung ins Ausland sind – unabhängig von möglichen Steuervorteilen – vor allem Diskretion und Sicherheit. Spricht man von Diskretion, ist das Bankgeheimnis gemeint. Das wurde in den letzten Jahren auf massiven Druck seitens OECD und EU in vielen Offshore-Finanzplätzen für Ausländer abgeschafft. Was bleibt, sind Stiftungs- oder Trustkonstrukte, in die Vermögenswerte eingebracht werden. Sie garantieren den Vermögensinhabern noch Anonymität. Wer sein Geld weiter absichern will, bringt die Stiftungs- oder Trustanteile in eine zweite Stiftung ein – etwa in Panama. Die Identität des tatsächlichen Vermögensinhabers ist für Dritte damit nicht mehr nachvollziehbar.
Trust statt Testament
    Wer ein Leben lang gearbeitet und ein Vermögen aufgebaut hat, will es bei seinem Ableben gesichert wissen. Doch von Erbstreitigkeiten zerfleddert und vom Fiskus durch die Erbschaftsteuer angenagt, bleibt davon häufig nur ein trauriger Rest übrig. Ein Testament schützt davor nicht. Es ermöglicht auch nicht, Vermögenswerte generationsübergreifend an Erben weiterzugeben. Als Alternative bietet sich da ein Trust an. Mit ihm lässt sich das Vermögen verstecken und posthum der Wille des Erblassers vollziehen. Und er ermöglicht eine strikte Trennung des Eigentümers von seinem Eigentum.
    Ein zu Lebzeiten eröffneter Trust kann Konten eröffnen, Anteile an Gesellschaften halten und Vermögenswerte speichern. Auch ist er besser geeignet als ein Testament, um dem letzten Willen des Erblassers Nachdruck zu verleihen. In Europa ist die Erbfolge streng geregelt, Pflichtanteilsansprüche müssen erfüllt werden. Mit einem Trust kann dieses Problem elegant ausgehebelt werden. Eine Testamentseröffnung findet nicht statt. Das eingebrachte Vermögen bleibt nach dem Tod des Trust-Gründers im Trust und wird für die Begünstigten verwahrt. So lässt sich das Vermögen über Generationen hinweg sichern. Währenddessen kann die Treuhandverwaltung Pensionen ausschütten und dem Ehepartner, der Familie oder beispielsweise Unmündigen finanziellen Schutz und Sicherheit für die Zukunft geben. Und bei Finanzproblemen, Insolvenz, Ehescheidung oder ähnlichem Missgeschick bleibt das Vermögen im Trust ungeschoren.
    Vor allem um die Vermögensinhaber zu schützen haben einige Offshore-Gebiete eine Rechtsform geschaffen, die als Asset-Protection-Trust bekannt ist. Diese Variante bietet Sicherheit bei finanziellen Angriffen von Gläubigern, wenn der Trust-Gründer bei der Trust-Errichtung von schwebenden Forderungen gegen die in den Trust eingebrachten Vermögenswerte nichts gewusst hat.
    Trusts haben ihre Heimat im angelsächsischen Rechtsraum, internationale Anerkennung hat das Rechtskonstrukt in der Haager Trust-Konvention gefunden. Auf dem europäischen Kontinent hat nur Liechtenstein den Trust-Gedanken in seinem Zivilrecht verankert. In den Steuerparadiesen wurden, soweit das dortige Rechtswesen nicht von Großbritannien geprägt ist, eigene Trust-Gesetze erlassen.
    Weltweit führend sind im Trustbereich die Channel Islands, die British Virgin Islands und die Cayman Islands. Als Trust-Standorte in Europa bieten sich neben den Channel Islands die Kronkolonie Gibraltar, die Isle of Man, Madeira und Zypern an. Vermögende aus Südamerika schätzen als Trust-Destination die Bahamas, Bermudas, die British Virgin Islands, die Cayman Islands und Panama. In Asien bevorzugt man Hongkong und Singapur.
    Weltweit überbieten sich die Nullsteuer-Gebiete im Trust-Service. Denn soweit nicht kriminelle Energie im Spiel ist, gewährt ein Trust perfekte Tarnung. Trust-Urkunden sind private Dokumente. Sie unterliegen weder einer Registrierung, noch müssen Details des Vertrags irgendeiner Person enthüllt werden. Ausnahme: Es handelt sich um

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