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Steuerflucht - Das Milliardengeschaeft mit dem Schwarzgeld Ein Insider packt aus

Steuerflucht - Das Milliardengeschaeft mit dem Schwarzgeld Ein Insider packt aus

Titel: Steuerflucht - Das Milliardengeschaeft mit dem Schwarzgeld Ein Insider packt aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Lothar Merten
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Dividendenzahlungen in das Heimatland der Muttergesellschaft erhoben. Auf die vom Leasingnehmer gezahlten Raten in der Heimat sind niedrige Quellensteuern fällig und die Holding muss ihre Gewinne ebenfalls nur niedrig oder überhaupt nicht besteuern. Der Netto-Überschuss kann quellensteuerfrei in Form von Dividenden in die Heimat zurückfließen. Für Leasing-Holdings sind die Niederländischen Antillen, Jersey, die Schweiz und Barbados bevorzugte Standorte.
    Offshore-Fonds in der Gesellschaftsform der Holding bieten Anlegern, die in Hochsteuerländern leben, zahlreiche Vorteile. Wird ein Fonds in einem klassischen Steuerparadies gegründet, bleiben seine Veräußerungsgewinne im Rahmen der Vermögensumschichtung steuerfrei. Steuern fallen für Anleger erst an, wenn sie die Offshore-Anlage verkaufen. Die Steuerbelastung wird also auf später verschoben. Über mehrere Jahre kann die kumulierte Ersparnis aus der Reinvestition steuerfreier Gewinne beträchtlich sein. Ist der Investor dann in Ruhestand und in eine niedrigere Steuerklasse eingestuft, werden beim Anteilsverkauf noch mehr Steuern gespart.
    Attraktiv können Investitionen in einen Fonds auch für Auswanderer sein. Manche Länder fordern unabhängig vom Wohnsitz des Erblassers Erbschaftsteuer auf inländisches Vermögen. Wer daher in ein Land ohne Erbschaftsteuer zieht, kann mit Offshore-Fonds Steuerforderungen aus der Heimat vermeiden.
    Ein weiterer Vorteil von Offshore-Fonds ist die Geheimhaltung. Für Vermögende, die sicher im Ausland liegende Vermögensteile vor Gläubigern, geschiedenen Ehepartnern, ehemaligen Mitarbeitern oder dem Finanzamt verbergen wollen, bieten Offshore-Fonds sichere Verstecke. Erstens bleibt das Anlegerverzeichnis geheim. Zweitens haben Offshore-Zentren wie die Bahamas, die Bermudas, die Cayman-Islands oder Hongkong oft keine oder nur wenige Doppelbesteuerungsabkommen und geben daher keine Informationen an ausländische Steuerbehörden weiter.
    Offshore-Fonds eignen sich vor allem für Expatriates. Dazu gehören die weltweit arbeitenden Angestellten internationaler Konzerne, die in der Regel hohe Einkommen zuzüglich Bonuszahlungen bekommen, oder Freiberufler, die hohe Honorare in Ländern erhalten, in denen es nur wenige Möglichkeiten gibt, Geld auszugeben. Für Auslandsbeschäftigte eignen sich Offshore-Fonds, um Kapital zu akkumulieren, ohne sich groß um die örtliche Steuer auf Einkommen oder Kapitalerträge kümmern zu müssen. Setzen sie sich später zur Ruhe, wird die Steuerplanung für sie einfach.
Die Folgen der Doppelbesteuerung
    In der Offshore-Welt besteht auch ein systemisches Problem: Es geht um die Doppelbesteuerungsabkommen, die fest in der globalen Wirtschaft verankert sind und Entwicklungsländer noch stärker benachteiligen. Das Offshore-System, das mit seinen Dienstleistungen eine doppelte Nichtbesteuerung (siehe Seite 206) ermöglicht, bringt die anderen beteiligten Länder ganz legal um ihre Steuergelder.
    Weltweit sind aktuell über 3.000 Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen, hier sind große Summen im Spiel. Allein durch die Durchgangsoase Niederlande flossen im vergangenen Jahr knapp 20 Billionen Dollar. Für die Entwicklungsländer geht es dabei um Steuereinnahmen von Dutzenden oder sogar Hunderten Milliarden Dollar. Das stellt die Entwicklungshilfe weit in den Schatten. Und es betrifft nur die legalen Geschäfte.
    Mithilfe von Steuerparadiesen lässt sich teilweise erklären, weshalb internationale Investitionsflüsse häufig so merkwürdig verlaufen: Die zwei größten Quellen ausländischer Investitionen in China im Jahr 2007 waren nicht Japan oder die USA, sondern Hongkong und die British Virgin Islands. Ähnlich verhält es sich in Indien: Hier war die größte Quelle ausländischer Investitionen (über 43 Prozent) die Vertragsoase Mauritius. Die Insel im Indischen Ozean hat rund 50 Steuerabkommen mit großen Volkswirtschaften in Asien, Europa und Afrika geschlossen.
    Mauritius kanalisiert aber nicht nur ausländische Investitionen, die in Länder wie Indien fließen. Es bietet auch eine andere Offshore-Aktivität an, die als „Round Tripping“ bezeichnet wird: Ein indischer Geschäftsmann überweist beispielsweise sein Geld nach Mauritius, um es in einer Offshore-Gesellschaft anzulegen, als ausländische Investition auszugeben und dann zurück nach Indien zu schicken. So kann er die indische Steuer auf lokalen Gewinn umgehen und zudem die Geheimhaltung für seine Geschäfte nutzen.
    Trotz

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