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Steuerflucht - Das Milliardengeschaeft mit dem Schwarzgeld Ein Insider packt aus

Steuerflucht - Das Milliardengeschaeft mit dem Schwarzgeld Ein Insider packt aus

Titel: Steuerflucht - Das Milliardengeschaeft mit dem Schwarzgeld Ein Insider packt aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Lothar Merten
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Schweizer Bank Wegelin & Co , das im Januar 2012 in einem Notverkauf des Bereichs Wealth-Management gipfelte. Das Kundenvermögen der LLB sank 2011 um 3,4 Prozent und der Gewinn brach von 108,5 (2010) auf 15 Millionen Schweizer Franken ein. Die drei größten Institute – LGT, Liechtensteinische Landesbank und VP Bank – erlitten 2011 schwere Gewinnrückschläge.
    Künftig will sich Liechtenstein verstärkt als Fondsstandort profilieren. Das ist auch notwendig, da sich die Banken in der neuen Steuerwelt schwertun. Bisher steht dieses Ziel aber nur auf dem Papier. Zudem hat Liechtenstein sein Stiftungsrecht grundlegend saniert. Alle Daten zu den Stiftungen, ihren Inhabern, Verwaltern und Nutznießern sind nun abrufbar.

Kapitel 7: Wohin es die Reichen mit versteuertem und unversteuertem Geld zieht
    Kapitel 7
Wohin es die Reichen mit versteuertem und unversteuertem Geld zieht
    Die Offshore-Finanzzentren sind seit 2008 immer mehr unter politischen Druck geraten. Dieser Druck schlägt sich inzwischen auch in Marktzahlen nieder: Der Anteil des Weltvermögens, der offshore angelegt ist, sank von 2010 bis Anfang 2012 von 6,6 auf rund sechs Prozent. Das ist nach einer Studie der Boston Consulting Group aber erst der Beginn einer Entwicklung. Das gilt beispielsweise für die Schweiz, dem weltweit (noch) wichtigsten Offshore-Finanzzentrum: „Über die Hälfte aller Anlagen in der Schweiz kommen von anderen europäischen Ländern, die ihre Aufsicht über das grenzüberschreitende Bankgeschäft verstärken beziehungsweise schon verstärkt haben. Das Ergebnis wird ein signifikanter Rückgang der Anlagen westeuropäischer Kunden sein.“
Privatkundengelder in der Schweiz versteuert/unversteuert (in Milliarden Franken)
Herkunftsland
Versteuert
Unversteuert
Insgesamt
Deutschland
87,2
193,4
280,6
Italien
1,9
185,2
187,1
Frankreich
2,8
91,7
94,5
Großbritannien
24,5
59,6
84,1
Spanien
1,4
49,9
51,3
Belgien
5,0
32,1
37,1
Niederlande
6,1
24,8
30,9
Griechenland
0,2
24,2
29,4
Österreich
2,3
20,5
22,8
Andere Länder
5,6
58,6
64,2
Quelle: Schweizerische Nationalbank
    Doch nicht nur die Vermögensverwalter in der Schweiz, auch die Akteure an den anderen Offshore-Finanzplätzen müssen sich verstärkt dem globalen Wettbewerb stellen. Denn mit der Finanzkrise hat nicht nur der politische Druck auf international ausgerichtete Vermögen zugenommen. Auch das Vertrauen in die Leistung der Vermögensverwalter ist rapide gesunken. Vermögen will aber nachhaltig gesichert sein – das gilt auch für das im Ausland geparkte Schwarzgeld. Vermögensinhaber müssen sich daher nicht nur den politischen Veränderungen, sondern auch den internationalen Umbrüchen auf den Finanz- und Kapitalmärkten stellen. Der Frage nach dem richtigen (und sicheren) Finanzplatz wird damit immer wichtiger.
    Ob Vermögensanlage in der Schweiz, auf den Cayman Islands oder in Singapur, die etablierten Offshore-Finanzplätze sind bestrebt, ihre Standortbedingungen dem globalen Wandel auf den Finanz- und Kapitalmärkten und der zunehmenden Kontrolldichte und Forderung nach Transparenz auf politischer Ebene kontinuierlich anzupassen. Gleichzeitig drängen neue Wettbewerber mit liberalen Regelwerken auf den Markt. So manches Schwellenland in Asien oder Afrika hat die Produkte „Sicherheit“ und „Steuerfreiheit“ für Anlagekapital aus dem Ausland bereits entdeckt, weitere werden folgen. Diese Staaten scheren sich derzeit kaum darum, ob es sich dabei um Schwarzgeld handelt. Sie werden steuerrelevante Informationen von Auslandskunden auch künftig nicht an deren Finanzbehörden in den Heimatländern liefern. Zudem werden Finanzzentren wie Dubai, Panama oder Singapur ihre sprichwörtliche Diskretion trotz des zunehmenden internationalen Drucks nicht aufgeben.
    Neben dem Finanzsektor ist die Ansiedlung von Offshore-Gesellschaften, die ihre Geschäfte ebenfalls offshore abwickeln, wichtiger Faktor. Beispielsweise um Haftungsgefahren bei der Muttergesellschaft zu verringern oder die Konzernfinanzierung zu betreiben, um am Hauptsitz der Zentrale Steuern zu sparen. Dazu kommt die Verwaltung großer Privatvermögen, um über den Umweg Offshore-Finanzplatz in Hochsteuerländern höhere Steuersätze zu umgehen.
    Mit Ausbruch der Finanzkrise 2008 und den damit einhergehenden immer höheren Staatsschulden waren die Industriestaaten nicht mehr länger bereit, die Erosion ihrer Steuerbasis durch Steueroasen und Offshore-Finanzplätze tatenlos zuzulassen. Sie erhöhten konsequenterweise

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