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Steueroasen Ausgabe 2013

Steueroasen Ausgabe 2013

Titel: Steueroasen Ausgabe 2013 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Lothar Merten
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Würzburger Anlagebetrügers Helmut Kiener mit Sitz auf den British Virgin Islands . Statt 883 Prozent in zehn Jahren 600 Millionen Euro Totalverlust. Wie beim K1 Fund sind viele Firmennetzwerke meist so verschachtelt, dass kaum zu durchblicken ist, wo der Firmensitz tatsächlich ist und in wie viele Untergesellschaften oder Fonds das Geld fließt. Aber nicht nur der Fall Kiener , auch die Milliardenpleiten von Bernard Madoff, Allan Stanford, Lehman Brothers, der BCCI (Bank of Credit and Commerce International) , des US-Versicherers AIG oder des Hedgefonds Long Term Capital Management wurden über Offshore-Gesellschaften in der Karibik gesteuert.
    Wichtig:
    Bei Firmensitzen in Steueroasen lohnt sich für Investoren ein genauerer Check. Hellhörig werden sollten sie, wenn es in den Offerten heißt: „Aus Wettbewerbsgründen” könne man keine näheren Angaben machen, wie die angeblichen Traumrenditen erzielt werden. Am Ende bleibt meist nichts übrig.

5. Atlantik
    Ascension
Bermuda
Klassische Steueroase für Gesellschaften
Falkland Islands
    Vor dem amerikanischen Kontinent locken einige wenige, teils unwirtliche Inseln mit Steuerfreiheiten. Bis auf die Bermudas lohnen sich für Europäer Investments und Vermögensverlagerungen dorthin nicht.
    Ascension
Fläche: 91 qkm
Hauptstadt: Georgetown
Einwohner: 900
Britisches Überseegebiet
    Große Teile der Vulkaninsel im Südatlantik auf halbem Weg zwischen dem afrikanischen Angola und Brasilien sind Ödland aus erkalteter Lava. Insgesamt existieren 44 Krater. Steuern sind auf der Insel unbekannt. Wer aber möchte schon seine Zeit weit weg von jeder Zivilisation verbringen, nur um die Steuer zu umgehen? Die Insel wird heute hauptsächlich als Relais- und Satellitenstation genutzt. Dorthin gelangt nur, wer zuvor von diskreten Diensten in aller Diskretion überprüft worden ist. Die Fluggesellschaft auf dem Ticket firmiert als Ministry of Defense . Yachten oder Kreuzfahrtschiffe dürfen hier nur in akuten Notfällen vor Anker gehen.
    Weitere Informationen und Ansprechpartner:
    Botschaft des Vereinigten Königreichs
Großbritannien und Nordirland
Wilhelmstraße 70, D-10117 Berlin
Tel.: 030-2 04 57-0, Fax: 030-2 04 57-5 71
    Bermuda
Fläche: 53,3 qkm, rund 360 Inseln, über 20 bewohnt
Hauptstadt: Hamilton
Währung: Bermuda-Dollar (BD-$)
Inflation: 2,4 Prozent
Abkommen: DBA Amtshilfe und Auskunftsaustausch
Einwohner: 69 900
Sprache: Englisch
BIP je Einwohner: 96 800 USD
Arbeitslosigkeit: 2,1 Prozent
Britisches Überseegebiet
    In der Grauzone zwischen Wahrheit und Fiktion kann einem einiges abhanden kommen. Firmengelder, manchmal sogar komplette Schiffe, Flugzeuge und so mancher Piratenschatz. „Verschollen im Bermuda-Dreieck“ – dabei sind die Bermudas bei näherer Betrachtung eine völlig harmlos wirkende Welt, die man ausschließlich in rosaroten Farben sehen kann – auch ohne Brille. Die Häuserfassaden leuchten im Sonnenlicht vorzugsweise in Rosa. Der Strand erscheint durch Reste winziger Meereslebewesen in unwirklichem Pink. Die öffentlichen Busse sind rosarot und die Modemutigsten unter den Einheimischen tragen rosafarbene Bermuda-Shorts. Eine idealisierte Welt, gebaut wie für eine Filmkulisse. Man wird den Eindruck nicht los, die Inseln seien ein riesiges Urlaubsresort, eine heile Welt ohne Armut und Kriminalität.
    Dass dies der Realität ziemlich nahekommt, bestätigt ein Blick auf die Wirtschaftsstatistik: Das Pro-Kopf-Einkommen der Bermudianer ist mit über 95 000 US-Dollar eines der höchsten weltweit. Über 80 Prozent des Regierungsbudgets werden für Sozialleistungen und Bildung ausgegeben. Rekordverdächtig sind auch die Immobilienpreise. Ein durchschnittliches Drei-Zimmer-Cottage kostet zwei bis drei Millionen US-Dollar. Die größte Golfplatzdichte weltweit beschert den Inseln obendrein sündhaft teure Rasen als einzig verbleibende Grünflächen.
    Die Bermudas , eine Inselgruppe mit 15 durch Brücken verbundenen Hauptinseln und weit über 300 kleineren Inseln und Riffs, gehört nicht, wie oft fälschlich vermutet, zur Karibik. Mehr als 300 Jahre waren die Bermudas eine britische Kolonie. Heute wird der kühle Einfluss der Briten durch die unbekümmerte Wesensart der Amerikaner ausgeglichen, die mit einem kurzen Flug auf die Inselgruppe im Atlantik jetten. Doch viel weiter entfernt

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