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Steueroasen Ausgabe 2013

Steueroasen Ausgabe 2013

Titel: Steueroasen Ausgabe 2013 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Lothar Merten
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aus Indien oder Bangladesch – zwei Millionen allein aus Indien. Aber auch 20 000 indische Unternehmer gehen in den Emiraten ihren Geschäften nach und prägen die wichtigen Branchen Dubais. Zehn der 14 Milliardäre Dubais sind Inder.
    Die indischen Unternehmer in Dubai setzen eine lange Geschichte fort, die ins 7. Jahrhundert zurückreicht. Damals segelten Araber, die den Monsun als Erste nutzbar machten, nach Indien und brachten von dort Teakholz für ihre Boote zurück, auch Pfeffer und andere Gewürze. Später war Indien das Transitland, das die wertvollen Perlen aus dem Golf verarbeitete. Viele der indischen Unternehmer im heutigen Dubai bauen zunächst im Emirat ein Geschäft auf und expandieren dann in Indien .
    Die VAE erzielen heute nur noch 32 Prozent ihres BIP aus der Ölindustrie, zum Export trägt das Öl lediglich 40 Prozent bei. Nach Bahrain ist die Föderation damit am Golf die am weitesten diversifizierte Volkswirtschaft. Für die VAE und hier insbesondere Dubai stellt die aktuelle Situation daher eine besondere Herausforderung dar, da diejenigen Wirtschaftszweige, die am meisten dazu beigetragen haben, die Abhängigkeit vom Öl zu verringern, angesichts der Wirtschaftskrise ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurden. Hierzu gehören der Immobilien- und Baubereich, die Finanzdienstleistungen und der Tourismus. Dennoch: Von allen Krisen der Vergangenheit hat Dubai profitiert und ist dadurch gewachsen. Immer hat Dubai als Ort der Stabilität und guter Rahmenbedingungen Menschen und Kapital angezogen. Innovativ und mit neuen Ideen baut das Emirat seine Stellung innerhalb der VAE weiter aus. Positiv werden die Aussichten in Abu Dhabi eingeschätzt, da der Markt für Immobilien anders als in Dubai weniger spekulative Züge aufweist und auch der Banken- und Finanzdienstleistungssektor weniger stark immobilienlastig sind.
    Abu Dhabi stabilisiert die Emirate
    Bereits seit Jahren verschiebt sich das Machtgleichgewicht unter den Golfemiraten zugunsten von Abu Dhabi . Die Krise 2009 in Dubai hat diesen Prozess beschleunigt und das Emirat verändert. Innerhalb der VAE deutet sich mittelfristig eine Verlegung des Finanzmarktzentrums von Dubai nach Abu Dhabi an. Auf der Insel Sowah baut Abu Dhabi die Infrastruktur dafür auf. Dann könnte es zu einer gemeinsamen Börse kommen, was Anfang der neunziger Jahre geplant war, bevor Dubai vorpreschte und seine eigene Börse gründete. Je mächtiger Abu Dhabi wird, desto mehr wird sich Dubai auf seine Kernkompetenzen konzentrieren müssen als Drehscheibe für Logistik mit seinem Freihafen Jebel Ali und als Standort internationaler Unternehmen.
    Das Wachstum der Staatsfonds
    Mit Ausnahme der chinesischen Staatsfonds speisen sich die meisten großen Weltfonds aus Rohstoff- und Öleinnahmen. Angeführt werden sie von der Abu Dhabi Investment Authority , die mit einem zu verwaltenden Kapital von 627 Milliarden Dollar den größten Staatsfonds der Welt bildet. Von den 42 Fonds, die der globale Verband Sovereign Wealth Funds Institute aufführt, geht mit 2818 Milliarden Dollar mehr als die Hälfte des verwalteten Kapitals auf Einnahmen aus der Öl-, Gas- und Rohstoffbranche zurück. Ihre Entwicklung ist damit auch abhängig von den Rohstoffpreisen. Insgesamt verwalten die Staatsfonds Anfang 2012 knapp 5 Billionen Dollar.
    Gutes Investitionsklima lockt an
    Das Investitionsklima in den VAE hat sich in den vergangenen Jahren wegen der zunehmenden Öffnung des Marktes für ausländische Beteiligungen (nicht im Ölsektor) und Immobilienprojekte deutlich verbessert. Besonders die zahlreichen Industrie- und Freihandelszonen sind für ausländische Investoren attraktiv. Ansonsten stellen die gute Infrastruktur, die flexible Arbeitsmarktpolitik sowie die niedrigen Energiekosten entscheidende Investitionsanreize in den VAE dar. Dazu freier Handel, geringe Importzölle, Koppelung des VAE -Dirham an den US-Dollar. Im Vergleich zu den anderen GCC -Staaten ziehen die VAE den größten Anteil von Auslandsinvestitionen an. Sie werden auf 22 Prozent des BIP geschätzt.
    VAE-Netzwerk
    Um die Diversifizierung weiter voranzutreiben, haben die VAE eine „ Hohe Kommission für Wirtschaftspolitik “ gegründet. Sie soll auf Ebene der Föderation die Wirtschaftspolitiken der sieben Emirate koordinieren und strategisch ausrichten. Wettbewerb unter den Emiraten

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