Steueroasen Ausgabe 2013
Inflationsrate wird mit durchschnittlich 4,4Â Prozent errechnet.
In Asien bereitet vor allem die immer tiefer werdende Kluft zwischen den Armen und den Wohlhabenden groÃe Sorgen. In den vergangenen Jahrzehnten ist das Einkommen der reichen Haushalte überdurchschnittlich gestiegen. Im Schnitt erwirtschafteten die obersten 5 Prozent der Haushalte 20 Prozent des gesamten Einkommens. Doch â hohe und wachsende Ungleichheit kann das gesamtwirtschaftliche Wachstum belasten, weil sie das Sozialgefüge angreift, die Qualität von Führung unterminiert und den Zug hin zu ineffizienter, populistischer Politik verstärkt â, warnt die Bank. Technischer Fortschritt, die Globalisierung und rein marktorientierte Reformen helfen den ausgebildeten, kapitalstarken Menschen in den Städten mehr als den Armen auf dem Lande. Wer zu diesen Grundlagen keinen Zugang hat, bleibt immer weiter zurück.
Für eine Kursänderung schlägt die Asiatische Entwicklungsbank vor, soziale Sicherungssysteme in Asien auszubauen. Zudem könnte Armen Geld zugewiesen werden, um die Kinder zur Schule zu schicken.
Der â Global Wealth Report â der Schweizer GroÃbank Credit Suisse erwartet, dass Asien schon 2013 das gröÃte Privatvermögen der Welt ausweisen wird. Seit dem Jahr 2000 hat sich dies in China, Indien, Indonesien und Malaysia jährlich um 10 Prozent erhöht. Bereits heute beträgt Asiens Anteil an den Wohlhabenden zwischen 5 und 10 Millionen weltweit 22 Prozent. Dabei legt vor allem China kräftig zu. Ende 2011 gab es bereits 1,43 Millionen Millionärshaushalte.
Die Studie der Asiatischen Entwicklungsbank zeigt auch, dass derzeit eine halbe Milliarde Menschen in Asien un- oder unterbeschäftigt sind. Sie machen ein Drittel der gesamten arbeitsfähigen Bevölkerung von 1,7 Milliarden Menschen in der Region aus.
Und die Krise wird sich verschärfen, weil der Ferne Osten eine junge Region ist: 245 Millionen werden im nächsten Jahrzehnt neu auf den dortigen Arbeitsmarkt strömen. Finden sie keine Ausbildung oder Anstellung, wächst das Heer der Armen.
Fehlende Infrastruktur in Ostasien
Insbesondere Ostasien muss seine Infrastruktur enorm verbessern, will es seine Wachstumsgeschwindigkeit halten. Jährlich müssen die 21 Staaten der Region nach Berechnungen der ADB mehr als 200 Milliarden US-Dollar investieren, um StraÃen, Telekommunikation, Häfen, Kraftwerke und Eisenbahnen zu pflegen und auszubauen. Langfristig positiv für Asien wird sich in jedem Fall die südostasiatische Staatengemeinschaft ASEAN auswirken.
ASEAN-Fakten
Gesamtbevölkerung: 575 Millionen
Bevölkerungswachstum: 1,5 Prozent
Fläche: 4,47 Millionen qkm
Bevölkerungsdichte: 127 Einwohner/qkm
Bruttoinlandsprodukt: 1,1Â Billionen US-Dollar
BIP pro Kopf i. Durchschnitt: 1890Â US-Dollar
Reales BIP-Wachstum: 5,8Â Prozent
AuÃenhandelsvolumen: 1,4Â Billionen US-Dollar
Ausl. Direktinvestitionen: 52Â Milliarden US-Dollar
Hauptlieferländer: Japan 14,1 %; VR China 10,6 %; USA 10,6 %; EU 10,3 %
Hauptabnehmer: ASEAN 25,1Â %; USA 11,5Â %; Japan 11,4Â %; VR China 10,0Â %
ASEAN-Durchschnitt BIP pro Kopf: 2521Â US-Dollar
Mit ASEAN wollen Burma, Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia , die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam bis 2015 nach dem Vorbild der EU ein politisches und wirtschaftliches Gegengewicht zu China schaffen: die âSüdostasiatische Wirtschaftsgemeinschaftâ (AEC). Die eingebundenen Staaten mit rund 575 Millionen Menschen erwirtschaften ein BIP von mehr als 1,1 Billionen US-Dollar.
Das Zusammengehen beflügelt auch die Auslandsinvestitionen in diesem Raum. Für Firmen aus der EU ergeben sich dadurch interessante Perspektiven. Wer in einem der Länder investiert, kann seine Waren leichter in die anderen Länder vertreiben. Treibende Kraft hinter der asiatischen Integration ist Singapur .
Geballte Kraft â Asiatische Freihandelszone, drittgröÃte der Welt
Amerikaner und Europäer haben es vorgemacht, die Asiaten zogen nach. Im Juli 2010 fielen in der aufstrebenden Wirtschaftsregion am Pazifik viele Zollschranken, das Freihandelsabkommen zwischen China und den ASEAN -Staaten trat in Kraft. Es schafft einen Wirtschaftsblock mit 1,9 Milliarden Menschen und einem internen Handelsvolumen von 470 Milliarden US-Dollar, davon
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