Steueroasen Ausgabe 2013
knapp 200 Milliarden US-Dollar zwischen der ASEAN , das heiÃt den südostasiatischen Staaten und China .
Gleichzeitig bauen die ASEAN -Staaten untereinander Schranken ab. Die sechs reicheren Länder â Indonesien, Brunei, Malaysia , die Philippinen, Singapur und Thailand â öffnen einander die Grenzen, die vier ärmeren â Laos, Vietnam, Kambodscha und Burma â reduzieren die Zölle. Sie werden in den nächsten Jahren ganz integriert. Das Freihandelsabkommen zwischen China und der ASEAN folgt diesem Zweistufen-Muster. Die gesamte Gruppe kommt auf ein summiertes BIP von fast 6000 Milliarden US-Dollar.
Chinas Yuan wird international
Die Tage des US-Dollar als Weltwährung sind gezählt. Während die USA und Europa verzweifelt gegen ihre Schuldenberge kämpfen, treibt China den globalen Aufstieg seiner Währung Yuan voran. Die in Yuan abgewickelten Handelsabschlüsse haben 2011 einen Anteil von rund 9 Prozent am Gesamthandel des Landes erreicht. China hat mit 18 anderen Ländern bilaterale Währungsswaps in Höhe von 1,6 Billionen Yuan unterzeichnet, und einige Zentralbanken diversifizieren ihre Devisenreserven bereits mit Yuan-dominierten Wertpapieren. Reformer in der chinesischen Zentralbank haben Anfang 2012 dazu aufgerufen, auch die letzte Mauer einzureiÃen, die die gigantische chinesische Wirtschaft vom Rest der Welt trennt: die strikten Kapitalverkehrskontrollen.
Im ersten Schritt will China Schwellenländern mehr Kredite in der Landeswährung einräumen. Dazu soll die China Development Bank Brasilien, Russland, Indien und Südafrika mit mehr Kapital in der chinesischen Landeswährung versorgen, um weniger bilateralen Handel in Dollar abwickeln zu müssen.
Im zweiten Schritt will China dem westlichen Ausland verstärkt Kredite in der eigenen Währung anbieten. Auf Sicht von fünf bis zehn Jahren soll es dann Ausländern erlaubt sein, in China Aktien, Anleihen und Immobilien zu kaufen. Bislang ist das nur über Hongkong möglich.
Seit Jahren beklagen sich Europäer und Amerikaner über den relativ niedrigen Wert der chinesischen Währung. Vorwürfe lauten, China halte seinen Yuan bewusst niedrig, um dem heimischen Exportsektor mehr internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verschaffen. Zuletzt hatte es zwar einen stetigen Aufwärtstrend des Kurses gegeben. Doch derzeit will China erst einmal die Entwicklung der Weltwirtschaftslage abwarten, ehe es dem Yuan weiteren Wertgewinn verordnet. China beabsichtigt, in den kommenden drei Jahren verstärkt im Ausland zu investieren. â Das Schrumpfen der westlichen Banken und Unternehmen hat den Weg frei gemacht für chinesische Investitionen â, heiÃt es dazu von der chinesischen Notenbank. China sieht hierin eine â strategische Chance â.
Bereits heute ist China gröÃter Investor in Deutschland . Doch nicht nur Deutschland ist für chinesische Investoren interessant, umgekehrt verhält es sich ähnlich: 43 Prozent der Auslandsinvestitionen deutscher Unternehmen gehen nach China .
Wenn alles nach Plan läuft, wird der Yuan in zehn Jahren zu einer der drei global akzeptierten Reservewährungen aufsteigen. Der Yuan wird dem Dollar seine Rolle streitig machen, ihn aber nicht ersetzen. Noch macht der Dollar 60 Prozent aller Währungsreserven aus. Nicht einmal ein Prozent des weltweiten Devisenhandels wird in Yuan abgerechnet, 85 Prozent dagegen in Dollar. Eine Flucht in Sicherheit bedeutet immer noch eine Flucht in Dollar.
China strebt an die Spitze
Die Weltbank sieht China gewappnet gegen die Schulden- und Wirtschaftskrise im Westen und hält auch die langfristigen Aussichten des Landes für rosig. Voraussetzung dafür sei aber, dass die Regierung ihren Reformankündigungen Taten folgen lasse. Doch eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts von ânurâ 8 Prozent könnte die Beschäftigung und die soziale Stabilität gefährden.
Fakten China
Fläche: 9 572 419 qkm
Hauptstadt: Peking
BIP: 6988Â Milliarden USD
Devisenreserven: 3400Â Milliarden USD
Direktinvestitionen nach China: 105,7Â Milliarden USD
Direktinvestitionen aus China: 68,0Â Milliarden USD
Chinesische Direktinvestitionen in Deutschland: 0,83Â Milliarden USD
Aufgekaufte Unternehmen in Deutschland: Putzmeister, Schwing, Medion, Kiekert, Preh u. a.
Einwohner: 1,348Â Milliarden
Währung: Yuan
BIP je Einwohner:
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