Steueroasen Ausgabe 2013
Kolonie das flächenkleinste Wirtschaftswunderland Asiens werden lieÃ. Der Stadtstaat zählt zu den am stärksten deregulierten und privatisierten Volkswirtschaften der Welt.
Singapur ist bestrebt, ein biotechnologisches Zentrum in Asien zu werden. Es hat groÃe Bedeutung als internationaler Finanzplatz sowie im Warenhandel: Der Hafen ist einer der modernsten und gröÃten Umschlagplätze der Welt. Dazu wurden in den zurückliegenden Jahrzehnten nicht nur die ehemaligen Slums abgerissen und durch uniforme Wohnsilos ersetzt, auch die älteren kolonialzeitlichen Stadtviertel mit ihren zwei- bis dreigeschossigen Häusern mussten höherer Bebauung weichen. Ganze StraÃenzüge bestehen heute nur noch aus Shopping Malls. Die neue Architektur Singapurs ist durch eine postmoderne Vorstellung geprägt. Alles hat im Vergleich zu den umliegenden Ländern im südostasiatischen Raum gröÃer, effizienter, perfekter zu sein. Die Mieten und Immobilienpreise steigen zweistellig im Jahr.
Singapur ist dabei, Tummelplatz für Asiens Reiche zu werden. Der Stadtstaat treibt seine Wirtschaft weg vom Produktionsstandort hin zu Tourismus und Finanzdienstleistungen. In Singapur entstehen Yachthäfen und Kasinos gleich neben eindrucksvollen Hochhäusern, in denen Privatbanken residieren. Das sichert den Zustrom wohlhabender Ausländer â und eine schnell wachsende Nachfrage nach Luxuswohnungen und edlen Geschäftsräumen. Als Finanzplatz hat der Stadtstaat Zukunft und ist eine erstklassige Alternative zu Schweiz, Luxemburg & Co. Singapur eignet sich vor allem für groÃe Vermögen. Und Vermögende finden hier noch ein Bankgeheimnis, das seinen Namen verdient. Die Zahl der Millionäre im Stadtstaat soll sich von heute 183 000 bis Ende 2016 auf geschätzte 408 000 erhöhen.
Singapur liegt mit seiner gut ausgebildeten Erwerbsbevölkerung und erstklassigen Infrastruktur ganz vorne in der Region. Auch die ausgeprägte Offenheit für Direktinvestitionen und eine äuÃerst liberale Handelspolitik sind Gründe dafür, dass sich ausländische Industrie- und Dienstleistungsfirmen gerne dort niederlassen. Etwa 7000 Niederlassungen multinationaler Konzerne und 10 000 Tochtergesellschaften mittelständischer Unternehmen bereichern inzwischen die Unternehmenslandschaft, darunter rund 1200 aus Deutschland .
Die Regierung propagiert ihre 18 bilateralen Freihandelsabkommen als âSuperhighwaysâ, die den Standort mit groÃen Volkswirtschaften und neuen Märkten verbinden. Singapurs Exporteure genieÃen in den Partnerländern somit eine ganze Reihe von Vorteilen wie Zollpräferenzen, einen erleichterten Marktzugang und besseren Schutz ihrer Urheberrechte. Auch die EU nahm im März 2010 mit Singapur als erstem Mitglied der südostasiatischen Gemeinschaft ASEAN Gespräche über ein Freihandelsabkommen auf.
Singapur im Wettbewerb
Der Stadtstaat will sich noch wettbewerbsfähiger machen. Dazu fördert die Regierung gezielt Hochtechnologien und Fortbildungsprogramme als Investitionen in die Zukunft. Der Erfolg Singapurs verbindet sich mit einem Kürzel: EDB. Der Economic Development Board, die Investitionsbehörde des Stadtstaates, genieÃt in Singapur Kultstatus. Die EDB gilt in Industriekreisen rund um den Erdball als eine der entschlossensten und am besten vorbereiteten Investitionsförderer. Der Erfolg kann sich weltweit sehen lassen: seit 1965 rund 275 Milliarden USD. Hochgepäppelt mit Milliarden aus der Staatskasse, schafft Singapur neue âClusterâ, die Nachfolgeinvestitionen bringen. Denn ihre Mitarbeiter bringen ausländische Unternehmen â vom Mittelständler bis zum Weltkonzern â dazu, auf der Tropeninsel zu investieren. Damit sorgen sie dafür, dass Arbeitsplätze entstehen, die Wirtschaft wächst und soziale Spannungen erst gar nicht entstehen können.
Sprungbrett für China: Immer mehr Unternehmen aus der chinesischen Nachbarschaft nutzen über Niederlassungen in Singapur den Weg der Internationalisierung einzuschlagen. Auch nutzen sie für ihre Produkte den Markenbegriff âMade in Singaporeâ als Qualitätszeichen und den besseren Zugang zu den Weltmärkten von dort. Auch wenn die Fertigung in China bleibt, nimmt Singapur an der rasanten Entwicklung seines groÃen Nachbarn teil.
Gleichzeitig forciert Singapur die Zusammenarbeit mit Indonesien . Bislang
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