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Stevani Fuhlrott mit Christiane Hagn - Wenn mich jemand sucht – ich bin im Kühlschrank

Stevani Fuhlrott mit Christiane Hagn - Wenn mich jemand sucht – ich bin im Kühlschrank

Titel: Stevani Fuhlrott mit Christiane Hagn - Wenn mich jemand sucht – ich bin im Kühlschrank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stevani Fuhlrott mit Christiane Hagn
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wirklich viel Neues. Wenn ich unbedingt Nudeln oder Brot essen wollte, dann wenigstens Vollkorn. Ganz einfach, weil die Energie länger anhielt und ich somit länger satt blieb. Das Verhältnis von Brot zu Belag sollte eins zu zwei sein. Also durfte ich auf dreißig Gramm Brot sechzig Gramm Belag legen. Oder eben nach Augenmaß: doppelt so viel Belag, wie das Brot dick war. Und natürlich sollte ich es nicht mit Majo-Fleischsalat belegen, sondern mit Magerquark oder Frischkäse, Tomaten, Gurken, Salat, Kresse und bunten Gewürzen. Gerade Gewürze sind unheimlich wichtig, um eine Befriedigung des Essverlangens zu erreichen.
    »Gewürze machen auch vom Kopf her satt«, sagte Holger Stromberg. Und Kräuter seien Aromen, die meinen Speiseplan aufregend erscheinen lassen. Aufregend ist immer gut. Am besten sei es, alle Geschmacksrichtungen in einer Speise zu vereinen: süß, sauer, bitter, scharf. Denn umso vielfältiger Speisen gewürzt seien, umso eher werde meinem Gehirn Sättigung vermittelt. (Davon hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung gehabt.) Beim Würzen solle man besser alles selbst zubereiten oder Röstaromen benutzen, anstatt zu vorgefertigten, kalorienreichen Soßen oder fetter Marinade zu greifen.
    Ich durfte auch weiterhin Dosenfisch essen (den liebe ich), aber eben nicht den in Öl, sondern den Fisch im eigenen Saft. Außerdem lernte ich Lebensmittel kennen, die ich vorher im Leben nicht angerührt hätte. Zum einen, weil es mich geekelt hatte, zum anderen, weil ich keinen Schimmer gehabt hatte, wie ich sie hätte zubereiten sollen. Und ich muss zugeben: Zunge ist wirklich lecker und sehr mager. Jakobsmuscheln schmecken unglaublich gut, sind aber auch schweineteuer. Kaiserschoten passen eigentlich zu allem und schmecken verdammt lecker. (Und sie sind so schön grün!)
    Holger Stromberg hatte es tatsächlich geschafft. Ich begann endlich wieder zu kochen und nach über zehn Jahren auch wieder Fleisch zu essen. Das passierte fast von selbst. Ich hatte auf einmal eine unbändige Lust auf Fleisch und einiges an Nachholbedarf. Putengeschnetzeltes pikant wurde zu meinem absoluten Lieblingsgericht – allerdings nicht ohne Folgen. Noch heute träume ich immer mal wieder von mutierten Zombiputen, die sich in meinem Garten materialisieren, mich überfallen und bei lebendigem Leib auffressen. Vermutlich kommt das von meinem schlechten Gewissen wegen der Massen an Geflügel, die ich in den letzten Jahren verschlungen habe. Aber es war und ist so lecker. Auch toll ist Rindergehacktes (gelbes Lebensmittel). Das ist leckeres, günstiges und eiweißreiches Fleisch.
    Für meine Praktikantin war mein Ernährungsumstellungs-Zirkus etwas befremdlich. Daher gingen wir in den Mittagspausen von nun an öfter getrennte Wege. Das heißt, sie ging gar nicht mehr, sondern schickte meistens ihren Freund los, um ihr weiterhin Essen von McDonald’s zu besorgen. Übrigens: McFish, Big Mac, Whopper und Hamburger sind alle im gelben Bereich. Trotzdem nahm ich meistens mit Salat, Obst oder einem feinen Mikrowellenessen vorlieb. Da gibt es mehr Schmackhaftes und Kalorienarmes, als ich für möglich gehalten hätte, zum Beispiel Spaghetti bolognese mit 89 Kilokalorien pro hundert Gramm. Energiereduzierte Tiefkühlpizza, Wildlachspfanne, Schlemmerfilets oder Sushi liegen ebenfalls im gelben Bereich. Manchmal ging ich auch nach Hause und bereitete mir ein leckeres Forellenfilet zu. Da war zwar auch Fett drin, aber eben gesundes Fett.
    Ich lernte, Abstand zu Light-, »Weniger Fett«- oder »Ohne Zucker«-Produkten zu halten. Lightprodukte sind an sich gut, müssen aber überprüft werden. Denn der Begriff »light« ist nicht wirklich geschützt. So kann ein sogenannter »Light-Käse« durchaus auch zu den roten Lebensmitteln gehören. Es erwies sich als besser, immer die Nährwerttabellen zu checken, anstatt Modeprodukten hinterherzulaufen. Die vielLeicht-Produkte von Edeka kann ich aber wirklich empfehlen.
    Ebenso hatte ich keine Ahnung, dass das, was bei den Inhaltsstoffen an erster Stelle steht, auch am meisten vorkommt. Instant-Cappuccino besteht also fast nur aus Zucker. Das ist ein absolutes No-Go. Überhaupt sind Getränke die heimlichen Dickmacher. Bier, Limonade, Wein und Säfte sind fast alle im roten Bereich, Milch übrigens auch. (Verwendet man Milch dagegen als Bestandteil von Müsli, gilt sie als grünes Lebensmittel, da sie in diesem Fall zur Sättigung beiträgt.) Aus diesem Grund fing ich auch an, neben Wasser zur

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