Stevani Fuhlrott mit Christiane Hagn - Wenn mich jemand sucht – ich bin im Kühlschrank
das nicht immer gleich viel Spaß macht. Doch der innere Schweinehund lässt sich mit bewusster Ernährung und entsprechender Bewegung dauerhaft besiegen und ins Tierheim umsiedeln.
Für mich ist das Allerbeste, dass ich heute endlich andere Prioritäten habe und sich mein gesamtes Denken und Handeln nicht mehr nur ums Essen dreht. Ich achte immer noch darauf, was ich esse, aber verlasse mich inzwischen mehr auf mein Körpergefühl und weniger auf die Waage. Und das Tolle ist: Wenn man nicht dauernd an Essen denkt, hat man wieder Zeit, sich auf andere Dinge zu konzentrieren. Auf die wichtigen Dinge. Auf das Leben!
DIE DREISSIG »BESTEN« AUSRED EN,
WARUM MAN NICHT ABNEHMEN KANN
Jeder kennt sie: Dicke, die immer eine Erklärung parat haben, warum ausgerechnet sie nicht abnehmen können. Auch ich gehörte dazu und es gibt wohl keine Ausrede, die ich nicht schon verwendet hätte, um einen gescheiterten Abnehmversuch plausibel zu rechtfertigen. Und gerade deshalb lasse ich diese Ausreden nicht mehr gelten. Im Folgenden erkläre ich, warum.
1. »Ich habe so einen schweren Knochenbau!«
Die »schweren Knochen« werden immer gern angeführt, wenn sich beim Blick auf die Waage Schockierendes offenbart. Männer und Frauen behaupten gleichermaßen gern, dass ihr Gewicht stark von der individuellen Knochenmasse abhängig sei. Das klingt zwar gut, ist aber aus medizinischer Sicht völliger Unsinn. Wer sich mit diesem Argument rausreden möchte, den muss ich leider enttäuschen: Knochen können nicht für Übergewicht verantwortlich gemacht werden.
Das Skelett eines normalgewichtigen, 1,80 Meter großen Mannes wiegt zwischen neun und zehn Kilogramm. Frauen haben einen etwas leichteren Knochenbau. Generell macht die Knochenmasse, auch bei vermeintlich schweren Knochen, maximal 15 Prozent des Körpergewichts aus. Wiegen Sie also 110 Kilogramm, machen die Knochen höchstens 16,5 Kilogramm davon aus. Für die restlichen 93,5 Kilogramm sind Organe, Haut, Blut und Gewebe verantwortlich. Und dass Letzteres so schwer ist, liegt an mangelnder Bewegung, Pommes mit Majo, Schokolade oder ausschweifendem Alkoholgenuss.
Wer wirklich wissen will, warum er eigentlich so schwer ist, sollte sich mal auf die Fettwaage stellen oder bei einem Arzt eine Messung durchführen lassen. In den meisten Fällen macht nämlich überschüssiges Fett den Hauptteil der Körpermasse aus. Besonders gefährlich ist dabei das Bauchfett. Es ist der Hauptverursacher von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Bei Männern wird es ab einem Bauchumfang von 102 Zentimetern gefährlich, bei Frauen ab 88 Zentimetern. Also, gern zu Hause nachmessen und falls notwendig Maßnahmen einleiten!
2. »Ich hab’s mit der Schilddrüse!«
Zugegeben, das kommt vor, ist aber relativ selten. Hätten es alle übergewichtigen Menschen, die das behaupten, mit der Schilddrüse, wäre unser Gesundheitssystem schon längst zusammengebrochen.
Natürlich kann Übergewicht durch eine manifeste Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) verursacht werden. Doch tatsächlich ist das nur bei etwa 0,5 Prozent der Übergewichtigen auch der Fall. Bei einer Unterfunktion bildet die Schilddrüse zu wenig oder gar keine Schilddrüsenhormone. Und wenn diese Hormone dem Körper fehlen, laufen alle Stoffwechselvorgänge verlangsamt ab und die Leistungsfähigkeit sinkt. Bei Kindern kann eine Unterversorgung mit Schilddrüsenhormonen sogar die geistige und körperliche Entwicklung verzögern.
Die Symptome für eine solche Unterfunktion sind gerade anfangs schwer zu erkennen, da sie oft uncharakteristisch sind und daher nicht sofort auf die Schilddrüse bezogen werden. Die Beschwerden sind außerordentlich vielseitig. Meist bestehen Leistungsminderung, Schwäche, Antriebsmangel, Müdigkeit und leichtes Frieren. Ältere Patienten klagen über depressive Verstimmungen und eine Verminderung der Gedächtnisleistung. Chronische Verstopfung tritt ebenfalls häufig auf. Das Körpergewicht nimmt zu. Herzbeschwerden, Haarausfall, Appetitlosigkeit und andere Symptome sind möglich. Das typische Myxödem – eine teigige Verdickung der Haut – fehlt meistens. Dagegen können bei dieser Erkrankung häufig eine trockene, raue Haut, tiefe Stimme, langsame Sprache, Schwellung der Lider und des Gesichts sowie eine Verlangsamung des Pulsschlags und der Reflexe beobachtet werden.
Die Schwierigkeit der Diagnose besteht also in der Vielfalt und Vagheit der Symptome. Ein Merkspruch für Ärzte
Weitere Kostenlose Bücher