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Stevani Fuhlrott mit Christiane Hagn - Wenn mich jemand sucht – ich bin im Kühlschrank

Stevani Fuhlrott mit Christiane Hagn - Wenn mich jemand sucht – ich bin im Kühlschrank

Titel: Stevani Fuhlrott mit Christiane Hagn - Wenn mich jemand sucht – ich bin im Kühlschrank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stevani Fuhlrott mit Christiane Hagn
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mehr bekommt, wieso sollte man dann die kleinere Packung nehmen? Keine Sorge, Sie Sparfuchs, das müssen Sie ja auch gar nicht. Aber aufessen müssen Sie auch nicht. Der nächste Kinobesuch kommt bestimmt. Und eine Erdnussdose kann man wunderbar wieder verschließen.
    Versuchen Sie außerdem, nie direkt aus der Packung zu essen. Besonders bei süßen oder fettigen Leckereien (Schokolade, Gummibärchen, Chips, Erdnüsse) besteht die Gefahr, dass man gleich die ganze Packung aufisst, da der Geschmack »süchtig« macht. Denn Zucker und Fett sind Geschmacksträger. Darum ist es umso wichtiger, dass man die gewünschte Menge in eine Schüssel oder auf einen Teller gibt und den Rest der Packung wieder ganz hinten in den Schrank (oder in die Tasche) verbannt. Bleibt die Packung in Sichtweite, wird es schwieriger, die nötige Disziplin aufzubringen und dem Drang zu widerstehen, alles aufzuessen.
    Schuld an den zu großen Portionen sind aber nicht nur »All you can eat«-Buffets, XXL- Fast-Food-Menüs oder überdimensionierte Rezepte. Auch unsere Teller, Schüsseln und Gläser sind größer geworden. Das fällt spätestens dann auf, wenn man den Teller von Omas Geschirr neben einen IKEA -Teller auf den Tisch stellt. Die Salatportion füllt den kleinen Teller komplett aus. Die gleiche Portion auf dem größeren Teller erscheint weniger.
    In einem Experiment konnten sich 85 Ernährungsexperten während einer Veranstaltung selbst am Eiscreme-Buffet bedienen. Einige erhielten kleine Schüsseln (mit circa fünfhundert Milliliter Fassungsvermögen), andere größere Schüsseln (mit etwa einem Liter Fassungsvermögen), einige einen Teelöffel, andere einen normalen Löffel. Die Unterschiede in der Verzehrmenge waren bemerkenswert: Aus den großen Schüsseln aßen die Testpersonen 31 Prozent mehr Eis (das sind 127 Kalorien mehr), ohne dass sie sich dessen bewusst waren. Die Portionsgrößen stiegen sogar noch einmal um 14,5 Prozent, wenn das Eis mit einem größeren Löffel gegessen wurde. Das Gleiche passierte in Bezug auf die Getränke. Die Testpersonen, die aus kleinen runden Gläsern tranken, nahmen 19 Prozent mehr Saft zu sich als die, die hohe schmale Gläser erhielten. Sie sehen also, selbst Fachleute, die sich mit Kalorienmengen bestens auskennen, verschätzten sich dabei grenzenlos.
    Haben Sie die Wahl, benutzen Sie immer das kleinere Geschirr. Und ich verspreche Ihnen, Sie werden keinen Hunger leiden.
     
    6. »Die Nachbarin kam zu uns rüber mit zwei Eis in der Hand, eins für sie, eins für mich. Das konnte ich ihr doch nicht abschlagen.«
    Ich verstehe. Sie haben also nur aus Höflichkeit gegessen. Natürlich, nichts geht über eine gute Nachbarschaft. Noch dazu klingelt die Nachbarin jeden Tag, richtig?
    Jetzt stellen Sie sich vor, Sie würden die Nachbarin besuchen, die unverschämterweise aus gesundheitlichen Gründen Ihr mitgebrachtes Eis ablehnt. Was würden Sie tun? Nie wieder klingeln und die Zweige abschneiden, die über Ihren Zaun wachsen? Die Nachbarskatze töten? Oder vielleicht das nächste Mal einen Obstsalat mitbringen? Ich empfehle den Obstsalat oder einen Strauß Blumen.
    Bitte essen Sie niemals aus Höflichkeit. Denn Menschen, die das nicht verstehen, müssen nicht Ihre Freunde sein. Also, seien Sie ehrlich und sprechen Sie über Ihr Vorhaben, Gewicht zu verlieren. Denn das ist keine Schande.
    Sollte der eine oder die andere etwas ungehalten reagieren (»Ach, jetzt stell dich doch nicht so an! Mit deiner Diät kannst du doch auch morgen anfangen, wenn ich nicht da bin.«), vergessen Sie nie: Es handelt sich um Ihren Hintern. Sie entscheiden, wann und wie viel Sie essen. Es ist Ihr Körper. Und falls Ihnen jemand wirklich doof kommt, sagen Sie einfach, Sie haben eine Wette mit mir laufen. Geben Sie ruhig mir die Schuld. Ich kann das ab.
     
    7. »Es liegt nicht am Essen, sondern an meinen Genen!«
    Genau, Ihre Eltern sind schuld. Oder noch eher alle vorherigen Generationen. Das ist im Allgemeinen ein sehr praktischer Ansatz für alle Lebenslagen: eine Art Erbsünde, die Ihnen übertragen wurde und aus deren Teufelskreis Sie nie wieder entkommen können. Vermutlich sind Sie auch beziehungsunfähig, weil Sie ein Scheidungskind sind. Und Sie essen auf, weil Ihre Oma im Krieg Hunger litt. Richtig?
    Über diese Theorie sind zig Diskussionen geführt worden. Denn viele Übergewichtige entschuldigen sich gern mit ihren Erbanlagen und der »Tatsache«, dass sie schlechte Futterverwerter sind, die schon beim

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