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Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Titel: Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Isaacson
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man auch eine Version mit Einzugsschlitz entwickelte. »Wenn du dich für den Einzugsschlitz entscheidest, wirst du der technischen Entwicklung immer hinterherhinken«, brachte Rubinstein vor.
    »Interessiert mich nicht, ich will es einfach«, schnauzte Jobs zurück. Sie saßen gerade beim Mittagessen in einer Sushi-Bar in San Francisco. Jobs drängte allerdings darauf, die Unterhaltung bei einem Spaziergang fortzusetzen. »Betrachte das CD-Laufwerk mit Schlitzeinzug als persönlichen Gefallen an mich und mache es so«, bat ihn Jobs. Rubinstein stimmte natürlich zu, doch er sollte recht behalten. Panasonic brachte ein CD-Laufwerk auf den Markt, das sowohl lesen und schreiben als auch Musik brennen konnte. Und es war zuerst für solche Computer verfügbar, die mit dem altmodischen Schubladeneinzug ausgestattet waren. Diese Entscheidung hatte interessante Nachwirkungen in den folgenden Jahren: Sie führte dazu, dass Apple nur langsam dazu in der Lage war, die Bedürfnisse jener User zu befriedigen, die Musik selbst rippen und brennen wollten. Diese Tatsache zwang Apple allerdings auch dazu, erfinderisch und wagemutig bei der Suche nach Möglichkeiten zu sein, wie man anderen zuvorkommen könne. Und schließlich erkannte Jobs, dass sie in den Musikmarkt einsteigen mussten.

Kapitel 27 CEO: Still Crazy After All These Years

    Tim Cook und Steve Jobs, 2007
    Tim Cook
    Steve Jobs kehrte zu Apple zurück und schuf in seinem ersten Jahr den Slogan »Think Different« und den iMac. Und das bestätigte, was den meisten ohnehin klar war: Er war in der Lage, kreativ und ein Visionär zu sein. Das hatte er bereits während seines ersten Auftritts bei Apple bewiesen. Weniger klar war jedoch, ob er auch dazu in der Lage war, eine Firma zu führen. Das war etwas, was er während seines ersten Auftritts definitiv nicht bewiesen hatte.
    Jobs nahm sich der Aufgabe an und legte dabei einen an Details ausgerichteten Realismus an den Tag, der alle überraschte, kannte man doch vor allem seine Vorstellung, dass die Regeln dieses Universums für ihn nicht galten. »Er entwickelte sich zu einem Manager, und das ist etwas anderes als ein leitender Angestellter oder ein Visionär. Das war für mich eine angenehme Überraschung«, erinnerte sich der Chairman des Board, Ed Woolard, der Jobs zurückgeholt hatte.
    Jobs’ Management-Mantra war »Konzentration«. Er schaffte überflüssige Produktlinien ab und entfernte nebensächliche Funktionen aus dem neuen von Apple entwickelten Betriebssystem. Er verabschiedete sich von dem Bedürfnis des Kontrollfreaks, alles in den eigenen Fabriken herstellen zu lassen. Stattdessen lagerte er die gesamte Produktion aus, angefangen bei den Platinen bis hin zum fertigen Rechner. Und er zwang den Apple-Zulieferern eine strikte Disziplin auf. Zu dem Zeitpunkt, als er die Geschäfte übernahm, hatte Apple einen Lagerbestand mit einer Reichweite von über zwei Monaten, mehr als jede andere Technologiefirma. Doch genau wie Eier und Milch haben auch Computer nur eine kurze Haltbarkeit, und das bedeutete eine Profitminderung von mindestens 500 Millionen Dollar. Anfang 1998 hatte er den Lagerbestand auf einen Monat Reichweite halbiert.
    Jobs’ Erfolg war jedoch teuer erkauft, denn eines hatte er immer noch nicht in seinem Repertoire: die sanfte Diplomatie. Einmal kam er zu dem Schluss, dass die Firma Airborne Express Ersatzteile nicht schnell genug lieferte, und er wies einen Apple-Manager an, den Vertrag einseitig aufzukündigen. Der Manager erhob Einwände und erklärte, dass dies einen Prozess nach sich ziehen könnte. Jobs jedoch antwortete: »Sag ihnen einfach, wenn sie sich mit uns anlegen wollen, kriegen sie keinen verdammten Cent mehr von dieser Firma, nie wieder.« Der Manager kündigte den Vertrag auf, es gab einen Prozess und es brauchte ein ganzes Jahr, um die Sache zu bereinigen. »Meine Aktienoptionen wären heute zehn Millionen wert, wenn ich geblieben wäre«, so der Manager, »aber ich wusste, dass ich es nicht aushalten würde. Und gefeuert hätte er mich sowieso.« Dem neuen Vertriebspartner wurde auferlegt, die Lagerhaltung um 75 Prozent zu reduzieren, und er tat es. »Unter Steve Jobs gab es absolut null Toleranz dafür, wenn man nicht die entsprechende Leistung brachte«, so der CEO der Firma. Zu einem anderen Zeitpunkt hatte die Firma VSLI Technology Schwierigkeiten damit, ausreichend Chips termingenau zu liefern. Jobs stürmte daraufhin in ein Meeting und begann den Anwesenden an den Kopf zu

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