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Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Titel: Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Isaacson
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verziehen, und ein Jahrzehnt später begann er einen öffentlichen Feldzug gegen das Unternehmen, als er nicht zuließ, dass Adobe Flash auf dem iPad lief. Damals hatte er eine schmerzhafte Lektion erhalten, die seinen Wunsch nach der vollständigen Kontrolle aller wichtigen Elemente in einem System verstärkte. »Als Adobe uns 1999 hängenließ, habe ich begriffen, dass wir uns auf kein Geschäft einlassen sollten, bei dem wir nicht sowohl Hardware als auch Software kontrollieren. Andernfalls würden wir gewaltig auf die Nase fallen«, sagte er.
    Daher begann Apple 1999, selbst Anwendungen für den Mac zu schreiben. Sie richteten sich vor allem an die Nutzer, die an der Schnittstelle zwischen Kunst und Technik arbeiteten. Zu diesen Anwendungen zählen Final Cut Pro für die digitale Filmbearbeitung; iMovie als vereinfachte Endkundenversion; iDVD, mit dem sich Videos oder Musik auf Datenträger brennen lassen; iPhoto, um mit Adobe Photoshop zu konkurrieren, was die Verwaltung von Fotos betrifft; GarageBand zum Musikmachen, Aufnehmen und Abmischen; iTunes, um die Musikstücke zu verwalten; und der iTunes Store für den Kauf von Musik.
    Die Idee des digitalen Knotenpunkts rückte schnell in den Mittelpunkt. »Ich habe das zuerst durch den Camcorder begriffen«, sagte Jobs. »iMovie wertet den Camcorder unglaublich auf.« Statt auf Hunderten von Stunden unbearbeiteten Filmmaterials zu sitzen, das man sich ohnehin nie anschauen würde, konnte man es auf seinem Computer bearbeiten, hübsch zusammenschneiden, das Ganze mit Musik unterlegen und sich selbst im Abspann als Produzenten aufführen. Es gab den Leuten die Möglichkeit, kreativ zu werden, sich auszudrücken und etwas emotional Berührendes zu schaffen. »In diesem Moment wurde mir klar, dass der Heimcomputer sich zu etwas anderem entwickeln würde.«
    Jobs wurde noch etwas klar: Wenn der Computer zum Knotenpunkt der digitalen Welt wurde, ließen sich auch die tragbaren Geräte einfacher gestalten. Viele Funktionen, die man bislang in die Geräte hineingepackt hatte – etwa die Film- oder Fotobearbeitung –, ließen sich damit nur unzulänglich ausführen, weil die Bildschirme sehr klein waren und sich Menüs mit vielen Optionen nur mühsam darauf unterbringen ließen. Computer eigneten sich dafür wesentlich besser.
    Ach ja, da ist noch eine Sache … Jobs begriff außerdem, dass all das am besten funktionierte, wenn die Komponenten – mobiles Endgerät, Computer, Software, Anwendungen, FireWire – allesamt aus einer Hand kamen. »Ich wurde in meiner Überzeugung, End-to-End-Systeme anzubieten, dadurch nur noch weiter bestärkt«, erinnerte er sich.
    Das Schönste an dieser Erkenntnis war, dass nur eine Firma für solch einen integrierten Ansatz gerüstet war. Microsoft schrieb Software, Dell und Compaq bauten Hardware, Sony stellte eine Menge digitaler Geräte her, Adobe entwickelte viele Programme. Aber nur Apple machte alles zusammen. »Wir sind das einzige Unternehmen, das alles hat – die Hardware, die Software und das Betriebssystem«, erklärte Jobs gegenüber der Time. »Wir können das gesamte Nutzererlebnis gewährleisten. Wir können Dinge, die andere nicht können.«
    Apples erster Vorstoß in Richtung integrierter Technologie erfolgte im Bereich Video. Mit FireWire konnte man seinen Film auf den Mac übertragen, und mit iMovie ließ er sich bearbeiten und zum Meisterwerk machen. Und dann? Dann wollte man DVDs brennen, um sie sich mit Freunden auf dem Fernsehbildschirm anzusehen. »Wir tüftelten lange mit den Herstellern herum, um ein Laufwerk zu bekommen, mit dem Otto Normalverbraucher DVDs brennen konnte«, sagte er. »Wir waren die Ersten, die so etwas angeboten haben.« Wie üblich konzentrierte sich Jobs darauf, das Produkt für den Nutzer so einfach wie möglich zu gestalten. Das war der Schlüssel zum Erfolg. Mike Evangelist, Software-Designer bei Apple, erinnerte sich an die Präsentation einer frühen Version der Benutzeroberfläche. Nachdem Jobs ein paar Screenshots gesehen hatte, sprang er auf, schnappte sich einen Marker und zeichnete ein einfaches Rechteck auf die Tafel. »Das ist das neue Programm«, sagte er. »Es hat ein Fenster. In dieses Fenster zieht man das Video, dann klickt man einen Button an, auf dem ›Brennen‹ steht. Das ist alles. Genau so machen wir es.« Evangelist stand mit offenem Mund da. Doch genau das war der Schritt zu jener Einfachheit, die iDVD ausmachen sollte. Jobs entwarf sogar das Symbol für den

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