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Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Titel: Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Isaacson
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Aprikosenbäumen dabei seien«, erinnerte sich Jobs. »Man sah sie früher überall, selbst an den Straßenecken, und sie sind ein Teil des Vermächtnisses dieses Tals.«
    Im Juni 2011 waren die Pläne für das vierstöckige Gebäude mit einer Fläche von knapp 280000 Quadratmetern, in dem mehr als 12000 Angestellte arbeiten würden, zur Präsentation bereit. Er beschloss, dies bei einer ruhigen und nicht öffentlichen Sitzung des Cupertino Council am Tag nach der Bekanntgabe der iCloud auf der Worldwide Developers Conference zu tun.
    Obwohl er sehr geschwächt war, hatte er an diesem Tag einen vollen Terminplan. Ron Johnson, der die Apple Stores entwickelt und mehr als ein Jahrzehnt lang geleitet hatte, hatte sich entschieden, ein Stellenangebot als CEO bei J.C. Penney anzunehmen. Er besuchte Jobs am Morgen in dessen Haus, um seinen Weggang zu besprechen. Anschließend fuhren Jobs und ich nach Palo Alto zu einem kleinen Café namens Fraiche, in dem Joghurt und Haferflocken serviert wurden. Er plauderte angeregt über die mögliche Zukunft von Apple-Produkten. Später wurde er nach Santa Clara zur Quartalssitzung von Apple mit führenden Intel-Managern gefahren, bei der die Möglichkeit erörtert wurde, Intel-Chips in zukünftigen Handys zu verwenden. Am Abend spielte U2 im Oakland Coliseum, und Jobs hatte daran gedacht, das Konzert zu besuchen. Stattdessen beschloss er, diesen Abend zu nutzen, um seine Pläne dem Cupertino Council vorzustellen.
    Er kam ohne jede Begleitung und ohne großen Rummel und sah in dem schwarzen Sweater, den er bereits bei seiner Rede auf der Konferenz getragen hatte, recht entspannt aus. Er stand mit dem Klicker in der Hand an einem Pult und zeigte den Council-Mitgliedern 20 Minuten lang Dias von dem Entwurf. Als ein Bild des schlanken, futuristischen und perfekt kreisförmigen Gebäudes auf dem Bildschirm auftauchte, legte er eine Pause ein und lächelte. »Es ist, als ob ein Raumschiff gelandet wäre«, sagte er und fügte einige Augenblicke später hinzu: »Ich glaube, wir sehen hier das beste Bürogebäude der Welt.«
    Am Freitag darauf schickte Jobs eine E-Mail an eine Kollegin aus ferner Vergangenheit, Ann Bowers, die Witwe von Robert Noyce, Mitbegründer von Intel. Sie hatte in den frühen achtziger Jahren Apples Personalabteilung geleitet und war die gute Seele des Hauses gewesen, die Jobs nach seinen Wutanfällen zurechtwies und sich um die seelischen Blessuren der Mitarbeiter kümmerte. Jobs bat sie, ihn am nächsten Tag zu besuchen. Bowers war gerade in New York, kam aber am Sonntag nach ihrer Rückkehr zu ihm nach Hause. Zu diesem Zeitpunkt ging es ihm wieder schlechter, er hatte Schmerzen und war sehr kraftlos, aber er ließ es sich nicht nehmen, ihr die Bilder des neuen Firmensitzes zu zeigen. »Du kannst stolz auf Apple sein«, sagte er. » Du kannst stolz auf das sein, was wir aufgebaut haben.«
    Dann sah er sie an und stellte ihr angespannt eine Frage, die ihr beinahe die Sprache verschlagen hätte: »Sag mal, wie war ich denn, als ich jung war?«
    Bowers versuchte, ihm ehrlich zu antworten. »Du warst ein ziemlicher Hitzkopf und sehr schwierig«, erwiderte sie. »Aber deine Visionen waren unwiderstehlich. Du hast uns gesagt: ›Der Weg ist das Ziel.‹ Und du hattest recht damit.«
    »Ja«, antwortete Jobs. »In dieser Zeit habe ich einiges dazugelernt.« Dann, ein paar Minuten später, wiederholte er den Satz, als ob er Bowers und sich selbst beruhigen wollte. »Ich habe einiges dazugelernt. Wirklich.«

Kapitel 40 Runde drei: Das Ringen mit der Dämmerung
    Familienbande
    Jobs wünschte sich nichts sehnlicher, als den Highschool-Abschluss seines Sohnes im Juni 2010 noch zu erleben. »Als man mir sagte, dass ich Krebs habe, habe ich mir von Gott oder wem auch immer nur eines gewünscht, nämlich bei Reeds Abschluss dabei zu sein, und das brachte mich durch das Jahr 2009«, sagte er. Als Schüler der Abschlussklasse sah Reed auf unheimliche Weise aus wie sein Vater, als dieser 18 Jahre alt gewesen war, mit einem wissenden und leicht aufmüpfigen Lächeln, einem intensiven Blick und einem dichten schwarzen Haarschopf. Von seiner Mutter hatte er jedoch eine Liebenswürdigkeit und ein schmerzhaft empfindliches Einfühlungsvermögen geerbt, die seinem Vater fehlten. Er war ganz offensichtlich warmherzig und darauf bedacht, es allen recht zu machen. Wenn sein Vater mürrisch am Küchentisch saß und auf den Boden starrte, was oft vorkam, wenn er angeschlagen war, dann konnte

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