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Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Titel: Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Isaacson
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Lebens. Reed hat seinen Highschool-Abschluss. Genau jetzt. Und entgegen aller Erwartungen bin ich hier.« An diesem Abend fand in ihrem Hause eine Party mit engen Freunden und der Familie statt. Reed tanzte mit jedem Mitglied seiner Familie, einschließlich seines Vaters. Später nahm Jobs seinen Sohn mit in den scheunenähnlichen Schuppen und bat ihn, sich eines seiner zwei Fahrräder auszusuchen, mit denen er nicht mehr fahren würde. Reed scherzte, dass das italienische Rad wohl ein bisschen zu uncool aussehe. Jobs erwiderte, dann solle er doch das solide achtgängige Rad daneben nehmen. Als Reed meinte, dafür sei er ihm zu Dank verpflichtet, wies Jobs das zurück. »Du bist mir zu gar nichts verpflichtet, denn du hast meine DNA.« Einige Tage später kam Toy Story 3 in die Kinos. Jobs hatte von Anfang an auf diese Pixar-Trilogie hingearbeitet, und der letzte Abschnitt handelte von den Gefühlen, die mit AndysWechsel aufs College verbunden waren. »Ich wünschte, ich könnte immer bei dir sein«, sagte Andys Mutter. »Das wirst du immer sein«, antwortete er.
    Jobs’ Beziehung zu seinen beiden jüngeren Töchtern war etwas distanzierter. Er beachtete Erin weniger, die ruhig und in sich gekehrt war und nicht zu wissen schien, wie sie eigentlich mit ihm umgehen sollte, vor allem wenn er sie mit verletzenden Worten bedachte. Sie war eine selbstsichere und attraktive junge Frau, deren Empfindsamkeit die ihres Vaters übertraf. Sie hatte vor, Architektin zu werden, vielleicht weil ihr Vater sich dafür interessierte und weil sie ein gutes Auge für Design hatte. Aber als ihr Vater Reed die Pläne für den neuen Apple-Campus zeigte, saß sie den beiden am Küchentisch gegenüber, und es kam ihm nicht in den Sinn, auch sie um ihre Meinung zu bitten. Ihre große Hoffnung war, dass ihr Vater sie im Frühjahr 2010 zur Oscar-Verleihung mitnehmen würde. Sie liebte Filme. Aber noch mehr wollte sie mit ihrem Vater in seinem privaten Flugzeug fliegen und mit ihm über den roten Teppich schreiten. Laurene war definitiv bereit, auf die Reise zu verzichten, und versuchte ihren Mann zu überreden, Erin mitzunehmen. Aber Jobs wies dieses Ansinnen zurück.
    An einem Punkt am Ende meiner Arbeit erzählte mir Laurene, dass Erin mir ein Interview geben wolle. Von mir aus hätte ich sie nicht darum gebeten, denn sie wurde ja gerade erst 16 Jahre alt, aber ich stimmte zu. Der Aspekt, den Erin betonte, war, dass sie verstand, weshalb ihr Vater nicht immer aufmerksam war, und dass sie das akzeptierte. »Er tut sein Bestes, um Vater und CEO von Apple zu sein, und er bekommt beides recht gut hin«, sagte sie. »Manchmal wünschte ich, ich bekäme mehr von seiner Aufmerksamkeit, aber ich weiß, dass die Arbeit, die er leistet, wichtig ist, und ich finde sie auch richtig cool, also ist alles in Ordnung. Ich brauche wirklich nicht mehr Aufmerksamkeit.«
    Jobs hatte versprochen, jedes seiner Kinder auf eine Wunschreise mitzunehmen, wenn sie ins Teenageralter kämen. Reed entschied sich für Kyoto, weil er wusste, wie sehr sein Vater sich von der Zen-haften Gelassenheit dieser wunderschönen Stadt angesprochen fühlte. Es war nicht weiter verwunderlich, dass auch Erin 2008 nach Kyoto wollte, als sie 13 Jahre alt wurde. Die Krankheit zwang Jobs, die Reise abzusagen, und er versprach ihr, sie 2010 nachzuholen, wenn es ihm besser ginge. Aber im Juni dieses Jahres wollte er nicht verreisen. Erin war niedergeschlagen, protestierte aber nicht. Ihre Mutter nahm sie stattdessen mit Freunden der Familie mit nach Frankreich, und die Reise nach Kyoto wurde auf Juli verschoben.
    Laurene hatte Angst, dass ihr Mann die Reise wieder absagen würde, und war daher begeistert, als die ganze Familie Anfang Juli nach Kona Village auf Hawaii flog, der ersten Station der Reise. Auf Hawaii bekam Jobs jedoch starke Zahnschmerzen, die er ignorierte, als ob das Loch im Zahn dadurch von allein verschwinden würde. Schließlich musste der Zahn behandelt werden. Dann kochte die Antennenkrise beim iPhone 4 hoch, und er beschloss, zusammen mit Reed so schnell wie möglich nach Cupertino zurückzukehren. Laurene und Erin blieben auf Hawaii und hofften, das Jobs zurückkommen und mit ihnen wie geplant nach Kyoto weiterreisen würde.
    Zu jedermanns Erleichterung – und zu jedermanns gelindem Erstaunen – kam Jobs nach seiner Pressekonferenz tatsächlich nach Hawaii zurück, um sie abzuholen und mit ihnen nach Japan zu reisen. »Es ist ein Wunder«, erzählte Laurene einem

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