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Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Titel: Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Isaacson
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durch skurrile Seen des Denkens reist, allein«). Es war ein ziemlich seltsames Motto, eines, das mehr zu Ron Waynes Selbstbildnis passte als zu Apple. Vielleicht hätte sich das Wordsworth -Zitat über die Anfänge der Französischen Revolution besser geeignet: »Bliss was it in that dawn to be alive/But to be young was very heaven!« (»Glück bedeutete, in diesem Dämmern am Leben zu sein/aber jung zu sein bedeutete den Himmel!«). So triumphierte Wozniak später: »Ich fand, dass wir an der größten Revolution teilnahmen, die je stattgefunden hatte. Ich war so glücklich, ein Teil davon zu sein.«
    Woz hatte bereits damit begonnen, sich über die nächste Computerversion Gedanken zu machen, sodass sie ihr derzeitiges Modell Apple I nannten. Jobs und Woz fuhren den Camino Real rauf und runter, um die Elektronikläden zum Verkauf zu bewegen. Zusätzlich zu den 50, die der Byte Shop verkauft hatte, und den knapp 50, die unter der Hand an Freunde verkauft wurden, bauten sie 100 weitere für Einzelhandelsgeschäfte. Es überrascht jedoch nicht, dass sie widersprüchliche Vorstellungen hatten: Wozniak wollte mit dem Verkaufserlös die Materialkosten decken, während Jobs Gewinn erzielen wollte. Jobs setzte sich durch. Er legte einen Einzelhandelspreis zugrunde, der ungefähr dreimal so hoch war wie die Herstellungskosten der Platinen und um 33 Prozent über dem Großhandelspreis von 500 Dollar lag, den der Byte Shop und andere Läden bezahlten. Daraus ergab sich ein Endpreis von 666,66 Dollar. »Ich mochte schon immer Zahlen, die sich wiederholen«, sagt Wozniak . »Die Telefonnummer für meinen Dial-a-Joke-Service war 255-6666.« Keiner von beiden wusste, dass die Zahl 666 im Buch der Offenbarung als »Zahl des Antichristen« gilt, und schon bald waren sie mit Beschwerden konfrontiert, insbesondere nachdem die Zahl 666 in Das Omen , dem Kino-Kassenschlager des Jahres, eine Rolle spielte. (2010 wurde einer der ursprünglichen Apple-I -Computer bei einer Auktion bei Christie’s für 213 000 Dollar verkauft.)
    Das erste Feature über das neue Gerät erschien in der Juli-Ausgabe (1976) von Interface , einer Zeitschrift für Hobbybastler, die es heute nicht mehr gibt. Jobs und seine Freunde stellten die Geräte immer noch per Hand im Haus seiner Eltern her, aber der Artikel bezeichnete ihn als »Marketingdirektor« und als »ehemaligen Berater bei Atari «. Das vermittelte den Eindruck, bei Apple handle es sich um ein richtiges Unternehmen. »Steve hält Kontakt mit vielen Computerclubs, um den Finger am Pulsschlag dieser jungen Industrie zu haben«, war in dem Artikel zu lesen. Er wurde zitiert, wie er erklärte: »Wenn wir ihre Bedürfnisse, Gefühle und Motivationen in Erfahrung bringen, können wir angemessen reagieren, indem wir ihnen geben, was sie wollen.«
    Zu jener Zeit hatten sie weitere Konkurrenten, neben dem Altair vor allem den IMSAI 8080 und den SOL-20 der Processor Technology Corporation . Letzterer wurde von Lee Felsenstein und Gordon French vom Homebrew Computer Club entwickelt. Sie alle hatten die Chance, am Labor-Day-Wochenende 1976 auf dem ersten Personal-Computer-Kongress, der in einem langweiligen Hotel auf der wenig prachtvollen Promenade von Atlantic City, New Jersey, stattfand, ihre Produkte auszustellen. Jobs und Wozniak flogen mit der TWA nach Philadelphia. Sie führten eine Zigarrenkiste mit dem Modell des Apple I bei sich und eine zweite mit dem Prototyp des Apple II , an dem Woz gerade tüftelte. In der Reihe hinter ihnen saß Felsenstein , der sich den Apple I ansah und ihn »durch und durch langweilig« fand. Wozniak war genervt von dessen Unterhaltung mit einem weiteren Club-Mitglied. »Wir hörten, wie sie sich in einem Fachjargon unterhielten und Abkürzungen benutzten, die wir nicht kannten.«
    Wozniak verbrachte den größten Teil ihres Aufenthalts im Hotelzimmer und optimierte seinen neuen Prototyp. Er war zu scheu, um sich an den Tisch zu stellen, der Apple im hinteren Teil der Ausstellungshalle zugewiesen worden war. Daniel Kottke war mit dem Zug von Manhattan gekommen, wo er jetzt auf die Columbia University ging, und besetzte den Tisch, während Jobs sich bei der Konkurrenz umschaute. Was er sah, ließ ihn kalt. Wozniak , das erkannte er zu seiner Beruhigung, war der beste Platinen-Ingenieur, und der Apple I (und erst recht sein Nachfolgemodell) konnte die Konkurrenz, was die Funktionalität anging, zweifellos schlagen. Allerdings sah der SOL-20 besser aus. Er besaß ein glattes

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