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Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Titel: Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Isaacson
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höher achtete als den des bloßen Unternehmers und Vermarkters, fand, dass der Großteil des Geldes an seinen Sohn fließen sollte. Als Jobs zu Wozniak nach Hause kam, erklärte dieser: »Du verdienst keinen Penny, denn du hast kein einziges Produkt entwickelt.« Jobs begann zu brüllen, was nicht ungewöhnlich war. Er war noch nie fähig gewesen, sich zu beherrschen, und er würde es auch nie sein. Jobs erklärte Steve Wozniak, dass er bereit war, die Partnerschaft zu kündigen. »Wenn wir nicht gleichgestellt sind«, sagte er zu seinem Freund, »kannst du alles haben.« Aber Wozniak verstand besser als sein Vater, welche Symbiose zwischen ihnen bestand. Wenn Jobs nicht gewesen wäre, würde er bei den Homebrew-Treffen immer noch Schaltbilder seiner Platinen verschenken. Jobs hatte seinen streberhaften Genius hervorragend vermarktet, so wie er es auch mit der Blue Box getan hatte. Woz willigte ein, dass sie weiterhin Partner blieben.
    Das war eine kluge Entscheidung. Damit der Apple II zum Erfolg wurde, bedurfte es mehr als großartiger Platinen. Sie mussten in ein Gesamtpaket integriert werden, und genau das war Jobs’ Aufgabe.
    Er bat seinen einstigen Partner Ron Wayne, ein Gehäuse zu entwerfen. »Ich ging davon aus, dass sie kein Geld hatten. Also entwickelte ich eines, zu dessen Installation man keine Werkzeuge benötigte und das in einer gewöhnlichen Metallwerkstatt hergestellt werden konnte«, sagte Wayne. Sein Entwurf sah ein Plexiglasgehäuse vor, das durch Metallbügel befestigt wurde, und eine Rolltür, die über die Tastatur herunterglitt.
    Jobs gefiel das Gehäuse nicht. Er wollte ein einfaches und elegantes Design, wodurch der Apple sich, wie er hoffte, von den anderen Geräten mit ihren klobigen, grauen Metallgehäusen abheben würde. Als er bei Macy’s durch die Gänge mit den Haushaltsgeräten schlenderte, fiel ihm eine Cuisinart-Küchenmaschine ins Auge. Fasziniert beschloss er, dass er ein glattes helles Plastikgehäuse wollte. Bei einem Homebrew-Treffen bot er dem Consultant Jerry Manock 1500 Dollar an, damit er ein solches Design entwickeln würde. Manock, den Jobs’ schmuddeliges Outfit misstrauisch machte, wollte das Geld bar auf die Hand. Jobs lehnte ab, und Manock übernahm den Auftrag trotzdem. Innerhalb weniger Wochen stellte er ein einfaches Hartschaumplastikgehäuse her, das schlicht war und ansprechend wirkte. Jobs war begeistert.
    Der nächste Punkt war das Netzteil. Digitalfreaks wie Wozniak schenkten etwas so Banalem wenig Aufmerksamkeit, aber Jobs fand, es sei eine Schlüsselkomponente. Insbesondere wollte er – wie er es im Lauf seiner Karriere immer tun würde – eine Stromversorgung, die den Ventilator überflüssig machte. Dessen lautstarkes Geräusch war nicht im Sinne von Zen, denn es lenkte ab. Jobs ging zu Atari, um sich mit Alcorn zu beraten, der sich mit altmodischer Elektrotechnik auskannte. »Al verwies mich an den genialen Rod Holt, einen kettenrauchenden Marxisten, der mehrmals verheiratet gewesen war und sich mit allem auskannte«, erinnerte sich Jobs. Wie Manock und andere, die Jobs zum ersten Mal sahen, war Holt skeptisch, nachdem er ihn gründlich gemustert hatte. »Ich bin teuer«, sagte Holt. Jobs spürte, dass der Mann sein Geld wert war, und erklärte ihm, das spiele keine Rolle. »Er überlistete mich, für ihn zu arbeiten«, erklärte er, der schließlich ganztags für Apple tätig wurde.
    Statt eines konventionellen Netzteils baute Holt ein schaltbares, wie es für Oszilloskope und andere Geräte verwendet wird. Das bedeutete, dass der Strom nicht 60-mal pro Sekunde ein- und ausgeschaltet wurde, sondern tausende Male, wodurch der Strom mit weniger Hitze und für viel kürzere Zeit gespeichert wurde. »Dieses Schaltnetzteil war genauso revolutionär wie die Logikplatine des Apple II«, sagte Jobs später. »Rod wird allerdings in den Geschichtsbüchern kaum dafür gewürdigt, was nicht gerecht ist. Inzwischen ist jeder Computer mit Schaltnetzteilen ausgestattet und alle orientieren sich an Rods Design.« Wozniak mochte noch so brillant sein, das konnte er nicht bewerkstelligen. »Ich wusste nur ganz vage, was man unter einem Schaltnetzteil versteht«, sagte er.
    Jobs’ Vater hatte ihm einst beigebracht, dass ein Hang zur Perfektion mit einschloss, dass man sich auch für die Qualität der unsichtbaren Teile interessierte. Jobs berücksichtigte dies beim Layout der Platine des Apple II. Er verwarf das ursprüngliche Design, da die Linien nicht gerade

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