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Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Titel: Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Isaacson
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sprach.«
    Jobs und Wozniak wurden eingeladen, sich mit »Regis McKenna persönlich« zu treffen, wie auf dessen Visitenkarte zu lesen war. Und dieses Mal war es der normalerweise scheue Wozniak, der gereizt reagierte. McKenna warf einen Blick auf einen Artikel, den Wozniak gerade über Apple verfasste, und riet ihm, einen lockereren Ton anzuschlagen, weniger fachmännisch zu schreiben. »Ich lasse keinen PR-Mann an meinem Text herummachen«, blaffte Wozniak. Darauf erwiderte McKenna, es sei jetzt wohl besser, wenn sie sein Büro verließen. »Doch Steve rief mich gleich wieder an und sagte, er wolle nochmals mit mir reden«, so McKenna. »Dieses Mal kam er ohne Woz, und wir verstanden uns gut.«
    McKenna gab seinem Team die Anweisung, Werbebroschüren für den Apple II anzufertigen. Als Erstes musste Ron Waynes verschnörkeltes Logo, das aussah wie ein viktorianischer Kupferstich und in völligem Gegensatz zu McKennas farbigem, humorvollem Werbestil stand, ersetzt werden. Rob Janoff, ein Art-Director, wurde damit beauftragt, ein neues zu konzipieren. »Es soll nicht niedlich aussehen«, befahl Jobs. Janoff konzipierte einen einfachen Apfel in zwei Versionen, der eine ganz, der andere mit einem »byte«, also angebissen. Die erste Version erinnerte zu stark an eine Kirsche, also entschied sich Jobs für den angebissenen Apfel. Er wählte zudem eine gestreifte Version in sechs Farben – psychedelische Farbschattierungen wechselten sich mit sattem Grün und Himmelblau ab –, auch wenn dadurch das Drucken des Logos deutlich teurer wurde. McKenna setzte eine Maxime auf die Broschüre, die oftmals Leonardo da Vinci zugeschrieben wird. Sie sollte zum bestimmenden Prinzip von Jobs’ Designphilosophie werden: »Simplicity is the Ultimate Sophistication « ( » Einfachheit ist die höchste Form der Raffinesse.«)
    Die erste große Markteinführung
    Die Einführung des Apple II war so geplant, dass sie mit der West Coast Computer Faire, der ersten großen Computermesse, zusammenfiel, die im April 1977 in San Francisco stattfand. Die Messe war von Jim Warren, einem Homebrew-Anhänger, organisiert worden, und Jobs meldete sich sofort an, nachdem er im Besitz der Unterlagen war. Er wollte sich einen Stand gleich am Eingang sichern, damit der Apple II den Besuchern sofort ins Auge fiel. Wozniak war schockiert, weil Jobs 5000 Dollar im Voraus bezahlte. »Steve war der Meinung, dies sei unsere große Chance, den Apple II bekannt zu machen«, sagte Wozniak. »Wir würden der Welt zeigen, dass wir einen großartigen Computer und eine großartige Firma besaßen.«
    Damit befolgte er Markkulas Regel, dass es wichtig sei, die Größe eines Unternehmens oder Produkts zu »imputieren«, indem man einen nachhaltigen Eindruck auf die Menschen macht, insbesondere wenn man ein neues Produkt auf den Markt bringt. Dies spiegelte sich in der Aufmerksamkeit, die Jobs der Ausstattung des Messestands schenkte. Andere Aussteller hatten Spieltische und Schilder aus Karton. Der Stand von Apple dagegen war in schwarzen Samt gehüllt und es gab eine von hinten beleuchtete Plexiglastafel mit dem von Janoff neu gestalteten Logo. Ausgestellt wurden die einzigen drei Apple-II-Computer, die es bis dahin gab; aufeinandergestapelte leere Schachteln sollten den Eindruck erwecken, dass noch viel mehr auf Lager waren.
    Jobs war wütend, als er entdeckte, dass die Gehäuse kleine Makel aufwiesen. Also wies er seine Mitarbeiter an, sie noch vor der Messe abzuschleifen und zu polieren. Für die »Imputation« waren sogar Jobs und Wozniak bereit, ihr Outfit etwas aufzupeppen. Markkula schickte sie zu einem Schneider nach San Francisco, damit sie sich einen Dreiteiler anfertigen ließen. Allerdings wirkten sie darin eher lächerlich, als ob ein Teenager sich in einen Smoking gezwängt hätte. »Markkula erklärte, dass wir alle gut gekleidet sein müssten, gab vor, wie wir aussehen und wie wir uns verhalten sollten«, erinnerte sich Wozniak.
    Der Aufwand lohnte sich. Der Apple II mit seinem glatten beigen Gehäuse sah stabil und ansprechend aus, im Gegensatz zu den einschüchternden, metallverkleideten Computern oder nackten Platinen auf den anderen Tischen. Apple erhielt 300 Bestellungen auf der Messe. Außerdem lernte Jobs den japanischen Textilhersteller Mizushima Satoshi kennen, der als Erster den Apple in Japan vertrieb.
    Der bizarr anmutende Dreiteiler und Markkulas Anordnungen konnten den unbezähmbaren Wozniak jedoch nicht davon abhalten, seine Scherze zu

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