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Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Titel: Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Isaacson
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Werkbank sah. Einen Haarschnitt kannst du schließlich immer bekommen.«
    Jobs mochte Markkula auf Anhieb. »Er war nicht sehr groß, und man hatte ihn bei Intel für die Stelle des Marketingchefs übergangen, weshalb er sich vermutlich profilieren wollte.« Er beeindruckte Jobs auch durch Korrektheit und Fairness. »Hätte er die Möglichkeit gehabt, einen reinzulegen, hätte er es nicht getan. Er besaß wirklich moralisches Bewusstsein.« Wozniak war genauso beeindruckt von ihm. »Er war der netteste Mensch, den ich je kennengelernt hatte«, sagte er. »Und noch besser: Er mochte unsere Produkte wirklich!«
    Markkula schlug Jobs vor, gemeinsam einen Businessplan zu entwerfen. »Wenn das Ergebnis positiv ist, werde ich investieren«, versprach Markkula, »und wenn nicht, dann habe ich euch ein paar Wochen meiner Zeit geschenkt.« Jobs ging also abends zu Markkula, stellte Hochrechnungen an und unterhielt sich mit ihm bis tief in die Nacht. »Wir stellten jede Menge Vermutungen an, zum Beispiel wie viele Haushalte wohl einen Personal Computer hätten. Es gab Nächte, in denen wir bis vier Uhr morgens wach waren«, erinnerte sich Jobs. Markkula entwarf schließlich den Großteil des Businessplans. »Steve sagte immer, er würde mir seine Aufstellung nächstes Mal mitbringen, doch gewöhnlich hielt er sich nicht daran, sodass ich es am Ende selbst machte.«
    Markkulas Plan zielte darauf ab, sich vom Hobbycomputermarkt zu lösen. »Er wollte ganz normale Verbraucher in ganz normalen Haushalten mit dem Computer vertraut machen und ihnen zeigen, wie sie ihre Lieblingskochrezepte speichern oder ihre Konten überwachen konnten«, so Wozniak. Markkula machte eine gewagte Vorhersage: »In zwei Jahren sind wir auf der ›Fortune 500‹ (Liste der 500 reichsten Unternehmen)«, sagte er. »Dies ist der Beginn einer Industrie, wie es nur einmal in zehn Jahren geschieht.« Apple sollte zwar sieben Jahre benötigen, um auf diese Liste gesetzt zu werden, doch Markkulas Vorhersage erwies sich letztlich als richtig.
    Markkula bürgte für einen Kredit von 250000 Dollar und erwarb sich damit eine Teilhaberschaft von einem Drittel. Apple würde eine Kapitalgesellschaft werden und Jobs, Wozniak und er würden jeweils 26 Prozent der Aktien besitzen. Mit dem Rest sollten potenzielle Investoren angelockt werden. Die drei trafen sich im Umkleidehäuschen von Markkulas Swimmingpool und besiegelten den Vertrag. »Ich dachte bei mir, dass es ziemlich unwahrscheinlich wäre, dass Mike die 250000 Dollar je wiedersehen würde, und ich war beeindruckt, dass er bereit war, sie zu riskieren«, erinnerte sich Jobs.
    Nun musste Wozniak überredet werden, ganztags in der Firma zu arbeiten. »Warum kann ich das nicht nebenher betreiben und meinen sicheren Job bei HP behalten?«, fragte er. Markkula sagte, das würde nicht funktionieren, und machte ihm zur Auflage, sich in ein paar Tagen zu entscheiden. »Ich fühlte mich sehr unsicher, in ein Unternehmen einzusteigen, wo man von mir erwartete, dass ich die Leute herumscheuchte und ihre Arbeit kontrollierte«, so Wozniak. »Ich hatte schon vor langer Zeit entschieden, dass ich nie jemand werden würde, der Autorität ausspielte.« Also suchte er Markkula auf und verkündete, dass er bei HP bleiben würde.
    Markkula zuckte mit den Schultern und sagte, in Ordnung. Aber Jobs wurde sehr ungehalten. Er bombardierte Wozniak mit Anrufen und bedrängte ihn. Er überredete Freunde, ihn zu überzeugen. Er schrie, brüllte und bekam mehrmals einen Wutanfall. Er ging sogar zu Wozniaks Eltern, brach in Tränen aus und bat Jerry Wozniak um Hilfe. Wozniaks Vater erkannte, dass man wirklich Geld machen konnte, wenn man auf den Apple II setzte, und er schlug sich auf Jobs’ Seite. »In der Firma und zu Hause bekam ich Anrufe von meinem Dad, meiner Mom, meinem Bruder und verschiedenen Freunden«, so Wozniak. »Alle erklärten mir, ich hätte die falsche Entscheidung getroffen.« Doch keiner hatte Erfolg. Dann meldete sich Allen Baum – Mitglied des Buck Fry Club an der Homestead High. »Du solltest wirklich in die Gänge kommen und es tun«, meinte er. Er erklärte Wozniak, dass er selbst dann, wenn er Vollzeit für Apple arbeitete, nicht ins Management gehen oder aufhören müsse, Ingenieur zu sein. »Genau das wollte ich hören«, sagte Wozniak. »Als Ingenieur konnte ich in der Firmenhierarchie ganz unten bleiben.« Er rief Jobs an und verkündete ihm, dass er jetzt bereit sei, ganztags für Apple zu arbeiten.
    Am 3.

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