Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)
Gurus in Indien zurück«, erinnerte sich Rock, »und sein Körpergeruch war dementsprechend.« Doch nachdem Rock den Apple II gründlich unter die Lupe genommen hatte, tätigte er eine Investition und wurde Mitglied des Board.
In den folgenden 16 Jahren sollte der Apple II in verschiedenen Modellen auf den Markt kommen, und es wurden fast sechs Millionen Stück verkauft. Mehr als jedes andere Gerät brachte er die Personal-Computer-Industrie in Schwung. Wozniak verdient einen Eintrag in die Geschichtsbücher für das Design seiner großartigen Platine und der dazugehörigen Software, das im Bereich der Einzelerfindungen eine der großen Leistungen des Jahrhunderts darstellte. Jobs jedoch integrierte Wozniaks Platinen in ein ansprechendes Ganzes, vom Netzteil bis zum coolen Gehäuse. Er gründete das Unternehmen, das um Wozniaks Computer herum Gestalt annahm. Wie Regis McKenna später sagte: »Woz entwarf einen großartigen Computer, doch ohne Steve Jobs wäre dieser nicht über den Hobbycomputermarkt hinausgekommen.« Die meisten betrachteten den Apple II allerdings als Wozniaks Werk. Das spornte Jobs an, den nächsten großen Schritt zur Verbesserung des Apple-Computers zu wagen – einen, den er als seinen eigenen Erfolg verbuchen konnte.
Kapitel 7 Chrisann und Lisa : Er, der verlassen wurde
Seit sie nach Jobs’ Highschool-Abschluss den Sommer über zusammen in einer Hütte gewohnt hatten, hatte sich Chrisann Brennan immer wieder in sein Leben ein- und ausgeblendet. Als er 1974 aus Indien zurückkehrte, verbrachten sie eine Weile auf Robert Friedlands Farm. »Steve lud mich auf die Farm ein, und wir waren jung und unbeschwert«, erinnerte sie sich. »Dort herrschte eine Energie, die mir unter die Haut ging.«
Als sie nach Los Altos zurückkehrten, entwickelte sich ihre Beziehung zu einer überwiegend freundschaftlichen. Steve lebte zu Hause und arbeitete bei Atari; sie hatte ein kleines Apartment und verbrachte viel Zeit in Kobun Chinos Zen-Center. Anfang 1975 ging sie eine Beziehung mit Greg Calhoun ein, einem gemeinsamen Freund. »Sie war mit Greg zusammen, kehrte aber gelegentlich zu Steve zurück«, sagte Elizabeth Holmes. »So verhielten wir uns alle. Wir schwankten irgendwie hin und her; was typisch für die siebziger Jahre war.«
Calhoun war mit Jobs, Friedland, Kottke und Holmes auf dem Reed College. Genau wie die anderen interessierte er sich für die östliche Spiritualität, verließ das Reed College und fand den Weg zu Friedlands Farm. Dort bezog er einen zweieinhalb mal sechs Meter großen Hühnerstall und verwandelte ihn in ein kleines Haus, indem er ihn auf Betonziegel setzte und im Innern eine Schlafnische einrichtete. Im Frühjahr 1975 zog Chrisann zusammen mit Calhoun in den Hühnerstall, und im Jahr darauf beschlossen sie, ihre persönliche Pilgerfahrt nach Indien zu unternehmen. Jobs riet Calhoun, Chrisann nicht mitzunehmen, da sie ihn auf seiner spirituellen Suche behindern würde, aber sie zogen trotzdem gemeinsam los. »Ich wollte einfach mit auf die Reise gehen, weil ich so beeindruckt von Steves Erlebnissen in Indien war«, sagte sie.
Diese ernsthafte Reise begann im März 1976 und dauerte beinahe ein Jahr. Irgendwann ging ihnen das Geld aus. Also trampte Calhoun in den Iran, um in Teheran Englisch zu unterrichten. Chrisann blieb in Indien, und als Calhouns Lehraufenthalt beendet war, trampten sie beide, um sich in Afghanistan, also in der Mitte, zu treffen. Die Welt war damals noch ein völlig anderer Ort.
Nach einer gewissen Zeit zerbrach ihre Freundschaft und sie kehrten getrennt aus Indien zurück. Im Sommer 1977 war Chrisann wieder nach Los Altos gezogen, wo sie eine Zeit lang in einem Zelt auf dem Grundstück von Kobun Chinos Zen-Center lebte. Inzwischen war Jobs bei seinen Eltern ausgezogen und hatte sich zusammen mit Daniel Kottke für 600 Dollar monatlich ein einstöckiges Vorstadthaus in Cupertino gemietet. Das Leben freigeistiger Hippies in einem Reihenhaus, das sie Rancho Suburbia tauften, mutete seltsam an. »Es war ein Haus mit vier Schlafzimmern, und gelegentlich vermieteten wir eines der Zimmer an alle möglichen verrückten Typen, darunter auch einen Stripper«, so Jobs. Kottke war nicht ganz klar, weshalb Jobs sich kein eigenes Haus mietete, das er sich damals hätte leisten können. »Ich glaube, er wollte einfach nicht allein sein, sondern einen Mitbewohner haben«, mutmaßte er.
Auch wenn Chrisann nur eine oberflächliche Beziehung zu Jobs unterhielt, zog sie
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