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Stevens, Chevy

Stevens, Chevy

Titel: Stevens, Chevy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Still Missing
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könnte
versuchen, mit Wayne zu reden, um herauszufinden, ob er irgendwas weiß. Mom hat
ihm vielleicht gesagt ...«
    »Es gibt
noch eine letzte Sache, um die ich dich bitte. Denk daran, wir wissen noch
nicht mit Sicherheit, ob deine Mutter darin verwickelt ist, und ich hoffe um
deinetwillen, dass sie es nicht ist, aber wenn sie es ist, könntest du die
Ermittlungen ernsthaft in Gefahr bringen. Also, zu niemandem auch nur ein Wort darüber, okay?« Als ich nicht
sofort antwortete, sagte er mit seiner Cop-Stimme: »Ich meine es ernst.«
    »Was wirst
du jetzt machen?«
    »Morgen
früh sollte der Durchsuchungsbefehl genehmigt sein, aber es wird noch ein paar
Tage dauern, bis wir die Kontoauszüge von der Bank bekommen. In der Zwischenzeit
sammeln wir so viele Beweise wie möglich. Wenn wir deine Mutter zu früh
befragen, könnte es sein, dass sie Beweise vernichtet oder untertaucht.«
    »Es gibt
nichts, worüber ihr sie befragen müsstet - sie hat nichts getan.«
    Er senkte
die Stimme und sagte: »Ich weiß, wie verwirrend das für dich sein muss, aber
ich verspreche dir, dass ich anrufe, sobald wir etwas Eindeutiges wissen. Bis
dahin versuche, dich von allen fernzuhalten. Es tut mir wirklich leid,
Annie.«
    Ich legte
auf, doch es klingelte, als ich gerade gehen wollte. In der Meinung, es sei
noch einmal Gary, hob ich ab, ohne auf das Display zu schauen.
    »Gott sei
Dank, ich hatte mir solche Sorgen um
dich gemacht, Annie Bear. Vor Stunden schon habe ich dir eine Nachricht
hinterlassen, und nachdem, was neulich passiert ist ...« Mom hielt inne, um
Atem zu schöpfen, und ich versuchte etwas zu sagen, aber meine Kehle war wie zugeschnürt.
    »Bist du
noch da, Annie?«
    »Tut mir
leid, dass ich mich nicht eher gemeldet habe.«
    Ich wollte
sie warnen, dass Gary hinter ihr her sei, aber was sollte ich sagen? Gary
glaubt, dass du etwas mit meiner Entführung zu tun hast, aber ich denke eher,
es war deine Schwester? Nein, Gary lag wahrscheinlich mit der ganzen Geschichte
vollkommen daneben, und es würde Mom nur furchtbar aufregen. Ich musste meinen
Mund halten. Ich umklammerte den Telefonhörer, bis es weh tat, und mit dem
Rücken an die Wand gepresst, ließ ich mich zu Boden sinken. Emma kam aus ihrem
Versteck und stieß mich mit der Schnauze an.
    »Hat die
Polizei noch mehr über diesen entsetzlichen Mann herausgefunden?«, fragte Mom.
    O ja, sie
haben eine Menge herausgefunden. Mehr als ich je wissen wollte.
    »Keine
neuen Spuren - die Ermittlungen scheinen im Sande zu verlaufen. Du weißt doch,
wie die Cops hier in der Gegend drauf sind, sie würden ihren eigenen Hintern
nicht finden, und wenn ihr Leben davon abhinge.« Ich ließ mich seitlich auf den
Boden fallen. Mein Atem verwandelte Hundehaare in kleine Steppenhexen.
    »Wahrscheinlich
ist es das Beste. Du musst dich jetzt darauf konzentrieren, dass es dir wieder
bessergeht. Vielleicht solltest du mal Urlaub machen.«
    Gegen die
heißen Tränen drückte ich meine Augen fest zusammen und biss mir kräftig auf
die Zunge.
    »Das ist
eine gute Idee. Weißt du, vielleicht sollte ich einfach losfahren und ein paar
Tage mit Emma zelten.«
    »Siehst
du, deine Mutter weiß, was das Beste für dich ist, aber vergiss nicht, dich mal
zu melden, damit wir wissen, dass alles in Ordnung ist. Wir machen uns Sorgen
um dich, Annie Bear.«
    Nachdem
ich aufgelegt hatte, schaute ich mich in meinem Haus um, und alles, was ich
sah, war Schmutz. Ich sortierte meine Bücher in alphabetischer Reihenfolge und
wischte die Wände mit Putzmittel und Wasser ab. Den Rest der Nacht verbrachte
ich damit, auf allen vieren robbend, die Fußböden zu schrubben. Kein Zentimeter
des Hauses wurde ausgespart. Während mein Körper mit Putzen beschäftigt war,
arbeitete mein Verstand daran, alles wegzuerklären.
    Obwohl in
der Vergangenheit jemand den Psycho angeheuert hatte, konnte er mich sehr wohl
zufällig ausgesucht haben - möglicherweise hatte ihn nur eine Freundin im
Motel besucht. Und dass er zur gleichen Zeit im Gefängnis war wie mein Onkel,
musste nicht notwendigerweise etwas bedeuten. Eine Menge Gefangene saßen dort
ein, und vielleicht waren sie sich nicht einmal über den Weg gelaufen. Und
wenn doch, dann erklärte das vermutlich, wie der Psycho überhaupt auf mich
aufmerksam geworden ist - er hatte die Bilder von meiner Familie gesehen. Tante
Val hatte Tamaras bevorstehende Sperre vielleicht deshalb nicht erwähnt, weil
sie die endgültige Entscheidung des Maklerverbandes abwarten wollte.

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