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Stevens, Chevy

Stevens, Chevy

Titel: Stevens, Chevy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Still Missing
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für ein Verhör hierherbringen. In
der Zwischenzeit werden wir ...«
    »Aber du
weißt doch gar nicht mit Sicherheit, ob sie die Frau im Motel war. Nur weil es
eine zierliche Frau war, bedeutet es noch nicht ...«
    »Es war
eine zierliche blonde Frau, Annie. Das Zimmermädchen
hat das Nummernschild nicht gesehen, aber das Auto war bronzefarben, genau wie
der Wagen deines Stiefvaters. Außerdem hat sie deine Mutter auf einem Foto
identifiziert.«
    Das Blut
rauschte dröhnend in meinen Ohren.
    »Aber ich
habe dir doch gesagt, dass meine Tante ihr ziemlich ähnlich sieht, und sie
fährt einen Lincoln, in derselben Farbe wie der Caddie. Vielleicht hat sie
sich mit ihrem Stiefbruder zusammengetan, und er war es, der versucht hat, mich
zu entführen. Womöglich hat er sie auch erpresst - verdammt, ich weiß es
nicht. Aber er ist immer noch da draußen, und wenn du nur einmal mit Wayne
reden würdest, würde er dir bestätigen, dass Mom nichts mit ihm zu tun hat.«
    »Wenn wir
so weit sind, werden wir uns um Wayne kümmern.«
    »Wenn ihr
so weit seid? Worauf zum Teufel wartet ihr noch? Dass ich noch einmal
verschwinde?«
    »Annie,
ich verstehe, dass du frustriert bist ...«
    »Ich bin
verdammt nochmal nicht frustriert, ich bin
stinkwütend! Ihr Jungs seid auf der vollkommen falschen Spur. Wenn ihr nichts
unternehmt, werde ich mit Wayne reden und ...«
    »... dich
selbst in Gefahr bringen? Das würde uns auch wirklich weiterhelfen.«
    »Wayne
würde mir nichts antun, er ist ein Trottel, aber kein bisschen gewalttätig.
Verkabel mich doch, wenn du dir solche Sorgen machst.«
    »Das hier
ist kein Fernsehkrimi, Annie. Wir verkabeln keine Zivilisten, und du bist dafür
nicht ausgebildet - ein falsches Wort, und du vermasselst den ganzen Fall, den
du unbedingt lösen willst.«
    »Bitte,
Gary, seit einem Jahr kann ich nichts tun, um mir selbst zu helfen. Ich muss
daran beteiligt sein. Ich kenne Wayne, wenn Mom ihm
irgendetwas über ihren Stiefbruder erzählt hat, kann ich es aus ihm
herausholen.«
    »Sorry,
aber darüber verhandle ich nicht mit dir. Du musst einfach Geduld haben. Jetzt
muss ich zum Gericht, ich rufe dich später wieder an.«
    »Okay,
schon gut.«
    Ich warf
einen Blick auf die Uhr. Viertel nach acht. In zwei Stunden würde Wayne allein
in dem Diner sitzen, in das er jeden Morgen ging, wenn er keinen Job hatte, was
an den meisten Tagen der Fall war. Mom kam nie mit, weil sie für gewöhnlich
ihren Rausch ausschlief. Ja sicher, ich würde Geduld haben, eine Stunde und
fünfundvierzig Minuten lang.
     
    Der
morgendliche Ansturm im Diner hatte sich gelegt, aber der Duft von frisch
gebratenem Speck hing noch immer in der Luft, als ich mich auf eine Bank direkt
am Fenster schob.
    Eine
Kellnerin kam mit einem Block und einem Stift vorbei. Der Stift war
angeknabbert, und ihre Fingernägel waren abgekaut. Genau wie bei mir. Ich
fragte mich, was sie wohl so nervös machte.
    »Was kann
ich Ihnen bringen?«
    »Im Moment
nur einen Kaffee.«
    »Oh, ich
kenne Sie - Sie sind Waynes Tochter Annie, oder? Wie geht es Ihnen?«
    Der
Kassettenrekorder brannte in meiner Tasche. Was zum Teufel tat ich hier? Was,
wenn Gary recht hatte und ich alles vermasselte?
    »Gut,
danke.«
    »Wayne
müsste gleich hier sein. Ich sage ihm, dass Sie hier sind, okay?«
    »Das wäre
nett.«
    Sie
brachte den Kaffee, und kaum war sie von meinem Tisch weg, hörte ich die Türglocke.
Ich konnte nicht über die hohe Rückenlehne der Bank schauen, solange ich nicht
aufstand oder seitlich daran vorbeispähte, aber das war ohnehin nicht nötig.
    »Wie geht
es der bestaussehenden Kellnerin der Stadt, Janie?«
    »Gut, mein
Hübscher. Rate mal, wer hier auf dich wartet. «
    Mein
Stiefvater kam um die Ecke zu meinem Tisch.
    »Heiliger
Strohsack, Annie - was tust du denn hier? Deine Mom sagte, du seist verreist.«
    Die
Kellnerin kam mit einem weiteren Kaffee zurück. Wayne setzte sich mir
gegenüber.
    Ich sagte:
»Ich muss noch einmal mit den Cops reden. Darum bin ich früher zurückgekommen.«
    Er nickte
und rührte in seinem Kaffee.
    »Sie haben
ein paar neue Infos über den Kerl, der mich entführt hat.«
    Er hob den
Löffel mitten in der Rührbewegung hoch. »Ach ja? Was denn?«
    »Vielleicht
sollten wir an die frische Luft gehen«, sagte ich. »Es ist höllisch heiß hier
drin - warum nehmen wir unseren Kaffee nicht mit und setzen uns in den Park?«
    »Ich weiß
nicht, deine Mom steht bald auf, und ich sollte ihr ein Päckchen

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