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Stevens, Chevy

Stevens, Chevy

Titel: Stevens, Chevy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Still Missing
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Baseballschläger. »Federleicht und aus einem
Stück. Ich habe keine Ahnung, wie die das hinkriegen.« Er schüttelte den Kopf.
    »Die
Putzmittel sind meine Angelegenheit.« Er schloss den Schrank unter der Spüle
auf und holte eine Flasche Haushaltsreiniger heraus. Er war biologisch
abbaubar, aber die Marke kannte ich nicht.
    »Sie
werden die ganze Zeit weggesperrt sein, und du darfst nie heißes Wasser
benutzen oder andere Utensilien, die ich nicht für sicher halte. Nachdem du
deine Haushaltspflichten erledigt hast, erwarte ich, dass du deinen Körper
pflegst. Deine Fingernägel sind in einem furchtbaren Zustand, sie müssen
perfekt sein. Ich werde sie dir feilen. Deine Füße müssen weich und die
Fußnägel lackiert sein. Frauen sollten lange Haare haben, also werde ich sie
mit Conditioner spülen, damit sie schneller wachsen. Du wirst keinerlei Make-up
tragen.
    Unser Tag
beginnt um sieben Uhr morgens, Lunch gibt es um zwölf, und nachmittags wirst du
die Bücher lesen, die du kennen solltest. Um fünf Uhr inspiziere ich deine
Hausarbeiten, um sieben gibt es Abendessen. Anschließend räumst du auf, und
dann liest du mir vor. Nach der Lesestunde werde ich dich baden, und um zehn
wird das Licht ausgemacht.« Er zeigte mir eine kleine Taschenuhr mit einem
Timer, wie bei einer Stoppuhr, die er am Schlüsselring in seiner Hosentasche
trug. In der Hütte gab es keine anderen Uhren, so dass ich nie wusste, wie spät
es war, solange er es mir nicht sagte.
    »Du darfst
dich viermal am Tag erleichtern. Diese Pausen werden überwacht, und die
Badezimmertür bleibt dabei offen. In der Tat ...« Er blickte auf die Uhr, »ist
jetzt Zeit für deine erste Badezimmerpause.«
    Ich nahm
den langen Weg durch die Küche, um so viel Raum zwischen ihn und mich zu
bringen wie möglich.
    »Annie.
Vergiss nicht, die Tür offen zu lassen.«
     
    Nach ein
paar Tagen beschloss ich, heimlich pinkeln zu gehen, während er draußen war. Er
kam zurück, gerade als ich die Toilettenspülung gedrückt hatte, so dass das
Wasser noch lief. Ich stand neben dem Bett und tat so, als würde ich gerade das
Laken glätten. Ich dachte, dass er vielleicht die Toilette nicht hören würde,
aber gerade, als er den Wasserhahn in der Küche aufdrehte und sich ein Glas
Wasser einfüllte, hielt er inne und legte den Kopf schräg. Dann ging er ins
Badezimmer. Innerhalb weniger Sekunden stürmte er auf mich zu, mit rotem
Gesicht und gefletschten Zähnen. Erst verkroch ich mich in der Ecke, dann
versuchte ich, an ihm vorbeizuflitzen, doch er erwischte mich am Haar.
    Er zerrte
mich ins Badezimmer und zwang mich, vor der Toilette niederzuknien. Dann hob er
den Deckel und stieß meinen Kopf nach unten, bis ich mit der Stirn auf die Klobrille
knallte. An den Haaren riss er meinen Kopf zurück, während er mit der freien
Hand nach unten langte und das Glas mit dem Wasser aus der Toilette füllte. Er
hockte sich hinter mich, bog gewaltsam meinen Kopf zurück und hielt mir das
Glas an den Mund.
    Ich
versuchte verzweifelt, das Gesicht abzuwenden, aber er presste das Glas so hart
gegen meine Lippen, dass ich dachte, das Plastik würde zerbrechen. Etwas von
dem Wasser gelangte in meinen Mund, ein paar Tropfen in die Nase. Ehe ich es
ausspucken konnte, legte er mir die Hand auf den Mund, und ich musste es
herunterschlucken.
    Danach
musste ich zwanzigmal die Zähne putzen - er zählte laut mit -, und anschließend
zwang er meinen Mund weit auf, damit er meine Zähne inspizieren konnte. Als
Nächstes musste ich meinen Mund zehnmal mit Salz und warmem Wasser ausspülen.
Zu guter Letzt nahm er Seife und Wasser und schrubbte mir die Lippen, bis ich
glaubte, dass er mindestens zwei Hautschichten abgerubbelt hatte. Ich versuchte
es nie wieder.
     
    Es fühlt sich
an, als würde ich all seine bescheuerten Regeln nie wieder loswerden, Doc. Und was für
durchgeknallte Vorschriften das waren! Natürlich weiß ich, dass sie totaler
Blödsinn sind, aber das nützt nichts. Die stecken in mir drin, und ich bin wie
abgeschlossen. Zu seinen Regeln hat meine Psyche noch ein paar eigene
dazugepackt - jeder Tick, den ich vorher hatte, wurde um das Zwanzigfache
aufgeblasen, und jetzt bin ich irgendeine merkwürdige Mischung aus zwei
Bekloppten.
    Ich nehme
jedes Mal den gleichen Weg hier raus und halte immer am selben Coffeeshop an.
Bei jeder Sitzung hänge ich meinen Mantel an denselben Haken und setze mich an
dieselbe Stelle. Sie sollten meine Routine erleben, bevor ich ins Bett gehe -
ich

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