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Stevens, Chevy

Stevens, Chevy

Titel: Stevens, Chevy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Still Missing
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Schwanz
abschneiden. Dieses Mal rasierte er mich nicht. »Das heben wir uns für später
auf, wenn es Zeit ist fürs Bad.« Nach dem Duschen brachte er mir ein paar
Klamotten.
    »Was haben
Sie mit meinem Kostüm gemacht?«
    »Keine
Sorge, du musst nie wieder ins Büro gehen.« Er lächelte.
    Heute war
wieder sexy Unterwäsche angesagt, in jungfräulichem Weiß, und ein Etuikleid
mit kleinen rosa Herzen auf cremefarbenem Grund. So etwas hätte ich mir nie ausgesucht
- viel zu süß und niedlich für mich. Nachdem er mir ein Paar leichte Slipper
gegeben hatte, setzte er mich auf einen Stuhl und bereitete das Frühstück zu -
Haferbrei mit getrockneten Blaubeeren. Während ich aß, saß er mir gegenüber und
erklärte mir die Regeln. Aber zuerst machte er mir klar, wie tief ich
in der Scheiße steckte.
    »Wir sind
meilenweit von jedem menschlichen Anwesen entfernt. Selbst wenn es dir gelänge
zu fliehen, würdest du niemals länger als ein paar Tage draußen durchhalten.
Falls du dir Sorgen machst, wie wir hier überleben sollen - dazu besteht kein
Grund. Ich habe an alles gedacht. Wir werden von dem leben, was das Land
hergibt, und du wirst nur allein sein, wenn ich auf die Jagd gehe oder in die
Stadt fahre, um unsere Vorräte aufzustocken.« Ich horchte auf. Das bedeutete,
dass es hier ein Fahrzeug geben musste.
    »Du
würdest den Van niemals finden, und falls doch, dann würdest du ihn garantiert
nicht starten können.«
    »Wie lange
haben Sie vor, mich hier festzuhalten? Irgendwann wird Ihnen das Geld
ausgehen.«
    Sein
Lächeln wurde breiter.
    »Ich habe
das nicht verdient, meine Familie hat das nicht verdient. Sagen Sie mir, was
ich tun muss, damit Sie mich gehen lassen, und ich werde es tun, was immer es
auch sein mag. Ich schwöre es!«
    »Ich habe
schon öfter versucht, mich auf die Spielchen einer Frau einzulassen, mit
bedauernswerten Folgen. Ich werde den Fehler nicht noch einmal machen.«
    »Der
Parfümduft in Ihrem Van, in der Decke ... Ist hier noch eine Frau? Haben Sie
...«
    »Begreifst
du nicht, was für ein phantastisches Geschenk das ist? Das ist deine Rettung, Annie!«
    »Ich
verstehe kein Wort. Nichts von dem, was Sie da
reden, hat Hand und Fuß. Warum tun Sie mir das an?«
    Er zuckte
die Achseln. »Es bot sich eine Gelegenheit, und du warst da. Manchmal
widerfährt guten Menschen einfach etwas Gutes.«
    »Das hier
ist nichts Gutes. Es ist falsch.« Ich starrte ihn an. »Sie können mich nicht
einfach aus allem herausreißen und ...«
    »Wovon
genau habe ich dich fortgerissen? Von deinem Freund? Über den haben wir bereits
gesprochen. Von deiner Mutter? Im Allgemeinen finde ich Menschen ziemlich langweilig,
aber euch beiden beim Lunch zuzusehen? Menschen verraten so viel durch ihre
Körpersprache. Dein Hund ist das einzige Wesen, zu dem du eine Beziehung hast.«
    »Ich habe
ein Leben.«
    »Nein, du
hast nur existiert. Aber ich gebe dir eine zweite Chance, und ich rate dir, gut
aufzupassen - es wird keine dritte geben. Jeden Morgen nach dem Frühstück
werden wir unsere Arbeit erledigen, anschließend duschen wir. Heute haben wir
vor dem Frühstück geduscht, aber in Zukunft wird es keine Abweichungen vom
Zeitplan mehr geben.«
    Er ging
zum Kleiderschrank und schloss ihn auf.
    »Ich werde
jeden Tag die Kleidung für dich auswählen.« Er hielt ein paar Kleider in die
Höhe, die genauso geschnitten waren wie jenes, das ich trug; eines mit
marineblauen Herzen auf taubenblauem Grund und das andere einfarbig hellrosa.
Mein Hass auf Rosa wuchs. Das oberste Fach war mit Unmengen von Kleidern
gefüllt, vermutlich immer die gleichen in verschiedenen Farben. Er griff erneut
hinein und holte eine lavendelfarbene Strickjacke heraus. »Im Winter kann es
hier oben ziemlich kühl werden.«
    Mehrere
Garnituren desselben Outfits, das er trug, beige Hemden und Hosen, füllten das
untere Schrankfach. An der Seite entdeckte ich einen beigefarbenen Pullover. Er
bemerkte meinen Blick, sagte lächelnd: »Du bist die einzige Farbe, die ich
brauche«, und machte ohne Pause mit seinem Vortrag weiter.
    »Sobald du
angezogen bist, gehe ich nach draußen und erledige meine Aufgaben - deine
Pflichten sind hier im Haus. Du wirst abwaschen, das Bett machen und dich um
die Wäsche kümmern.« Er nahm einen Teller aus einem Küchenschrank und knallte
ihn gegen die Arbeitsplatte. »Unglaublich, nicht wahr? Vermutlich derselbe
Hersteller wie beim Glas.« Als Nächstes zog er einen Topf hervor und schwang
ihn durch die Luft wie einen

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