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Stevens, Chevy

Stevens, Chevy

Titel: Stevens, Chevy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Still Missing
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habe, wie er das angestellt hätte.
Er war ein gutaussehender, lockerer Typ, und in meiner Vorstellung ist er immer
vierzig Jahre alt und trägt seine netten flauschigen Pullover und Khakihosen.
Ich habe ihn eigentlich nur aufgeregt erlebt, wenn er mir erzählte, für die
Bücherei, in der er arbeitete, sei eine neue Ladung Bücher gekommen.
    Da oben
auf dem Berg habe ich manchmal an ihn gedacht, habe mich sogar gefragt, ob er
wohl auf mich aufpasst. Dann wurde ich immer stinksauer. Wenn er mein
Schutzengel war, wie ich mir als Kind eingeredet hatte, warum zum Teufel sorgte
er dann nicht dafür, dass es aufhörte?
     
    Am zweiten
Abend wusch der Psycho zärtlich meinen Rücken in der Badewanne. »Sag Bescheid,
wenn du mehr heißes Wasser haben möchtest.« Er drückte den Waschlappen aus und
ließ nach Rosen duftendes Wasser auf meine Schultern und den Rücken tröpfeln.
    »Du bist
so still.« Er schnüffelte an dem nassen Haar in meinem Nacken. Dann nahm er
eine Strähne in den Mund und saugte daran. Am liebsten hätte ich ihm die
Schulter ins Gesicht gerammt und ihm die Nase gebrochen, doch stattdessen
starrte ich an die Wand und zählte die Sekunden, die ein Wassertropfen auf dem
Weg nach unten brauchte. »Wusstest du, dass bei jeder Frau das Haar einen
einzigartigen Geschmack hat? Deines schmeckt nach Muskat und Nelken.« Ich
erschauderte.
    »Ich weiß,
dass das Wasser nicht warm genug ist.« Eine Minute lang ließ er heißes Wasser
nachlaufen. »Ich brauche eine Frau nur anzusehen und weiß, wie sie schmeckt.
Manche Männer fallen auf die Farbe herein. Man könnte gut auf die Idee kommen,
dass deine Mutter mit ihrem jungen Gesicht und den blonden Haaren sauber und
frisch schmeckt, aber ich habe herausgefunden, dass die Wahrheit oft tiefer
verborgen liegt.« Er stellte sich vor mich und begann, zärtlich mein Bein zu
waschen. Ich konzentrierte mich weiterhin auf die Wand. Er versuchte nur, mich
weichzukochen, und ich durfte ihn nicht merken lassen, dass es funktionierte.
    »Trotzdem
ist sie eine schöne Frau. Ich habe mich gefragt, wie viele von deinen Freunden
wohl mit ihr schlafen wollten. Und ob sie, wenn sie Sex mit dir hatten, dabei
an sie gedacht haben.«
    Mein Magen
drehte sich um. Im Laufe der Jahre hatte ich mich daran gewöhnt, dass meine
Freunde meine Mom angafften. Wenn sie nicht gerade damit beschäftigt waren,
eines ihrer Abendessen in sich hineinzuschaufeln, haben sie Mom mit vollem Mund
angestarrt. Einer der Typen hat mir tatsächlich erzählt, meine Mom sehe aus wie
eine heißere, erwachsene Version von Tinkerbell. Selbst Luke kam manchmal ins
Stottern, wenn sie in der Nähe war.
    Siebzehn
Sekunden, achtzehn ... dieser Tropfen war echt langsam.
    »Ich
bezweifle, dass irgendeiner von ihnen so wie ich sehen konnte, dass sie nach
grünem Apfel schmeckt, nach einem, von dem du denkst, er sei reif, bis du in
ihn hineinbeißt. Und deine Freundin Christina, die ihr langes blondes Haar
hochsteckt und immer so nüchtern wirkt? In ihr steckt mehr, als es den Anschein
hat.« Ich verlor den Wassertropfen aus den Augen.
    »Ja, ich
kenne Christina. Sie ist ebenfalls Maklerin, stimmt's? Ziemlich erfolgreich
sogar, soweit ich weiß. Ich frage mich, warum du dich mit Leuten umgibst, die
du beneidest.«
    Ich wollte
ihm sagen, dass ich nicht neidisch auf Christina war, sondern stolz - seit der
Highschool ist sie meine beste Freundin. Sie hat mir alles über das
Immobiliengeschäft beigebracht, was ich weiß. Überhaupt hat sie mir über eine
Menge Dinge alles beigebracht, was ich weiß, aber ich hielt den Mund. Dieser
Typ würde alles, was ich sagte, nur dazu benutzen, mich fertigzumachen.
    »Erinnert
sie dich an Daisy? Daisy war wie Zuckerwatte, aber Christina ... mmh,
Christina. Ich wette, sie schmeckt nach Birne.« Unsere Blicke trafen sich. Er
begann, meine Füße einzuseifen. Ich war es leid, dass er sein Spiel mit mir
trieb.
    »Wie
schmeckt Ihre Mutter?«, sagte ich. Seine Hand verharrte und umklammerte meinen
Fuß.
    »Meine
Mutter? Glaubst du, das steckt im Grunde dahinter?« Er lachte, während er
meinen Fuß unter Wasser tauchte. Dann holte er das Rasiermesser aus dem
Schrank.
    Als er
mein Bein packte, begann ich zur Abwechslung die Fugen an der gefliesten Wand
zu zählen. Als die kühle Klinge über meine Wade glitt, kam ich durcheinander
und begann von neuem. Als ich aufstehen musste, damit er mich überall rasieren
konnte, teilte ich die Fliesen durch die Anzahl der Risse im Fugenkitt. Während
er mich

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