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Stevens, Chevy

Stevens, Chevy

Titel: Stevens, Chevy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Still Missing
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ich vermutlich
diejenige, von der Sie die Erkältung bekommen haben. Ich selbst fühle mich
besser, wegen einer Menge Dinge. Begonnen hat es damit, dass die Cops Anfang
der Woche angerufen und mir erzählt haben, sie hätten den Kerl geschnappt, der
all diese Einbrüche auf dem Kerbholz hatte, und ja, es sei nur ein Teenager
gewesen.
    Es wird
Sie freuen zu hören, dass ich nicht mehr im Schrank geschlafen habe, seit ich
das letzte Mal bei Ihnen war, und ich habe aufgehört, jeden Abend zu baden.
Jetzt kann ich meine Beine beim Duschen rasieren, und meine Haare brauche ich
auch nicht mehr zweimal zu waschen und auszuspülen. Mehr als die Hälfte der
Zeit kann ich ohne irgendeine Atemübung pinkeln, und ich kann essen, wenn ich
es brauche. Manchmal höre ich nicht einmal die Stimme des Psychos, wenn ich
eine seiner Regeln breche.
    Das
Einzige, was weiter an mir nagt, ist dieses blöde Foto, das der Psycho von mir
hatte - dieses ältere. Ich hatte nicht weiter darüber nachgedacht, als ich nach
Hause kam. Zu viele andere Dinge waren wichtiger gewesen, aber dann, nachdem
ich es neulich Ihnen gegenüber erwähnt hatte, bin ich in der kleinen Schachtel
darauf gestoßen, in der ich das Zeug aufbewahre, das ich vom Berg mitgebracht
habe. Das war während eines meiner vielen Anfälle, als ich das ganze Haus
durchsucht habe, weil ich meinte, der Bastard müsste mir etwas gestohlen haben.
    An meinem
Arbeitsplatz bei der Immobilienfirma, für die ich gearbeitet hatte, hatte ich
an der Pinnwand über meinem Schreibtisch eine Menge Fotos, und daraus hatte
ich geschlossen, dass der Psycho es sich möglicherweise dort unter den Nagel
gerissen hatte. Wenn er gesagt hätte, er sei auf der Suche nach einem Haus,
hätte er mit irgendeinem der Makler ins Büro kommen können. Soweit ich wusste,
könnte das sogar passiert sein, ehe er mich überhaupt gesehen hat. Aber warum
hätte ich an meinem Arbeitsplatz ein altes Foto von mir aufhängen sollen? Und
warum mache ich mich verrückt, indem ich versuche, das herauszufinden? Es ist
nicht so, dass es noch irgendetwas ausmachen würde. Manchmal glaube ich, mein
Verstand sucht sich auch noch den letzten Mist aus, um davon besessen zu sein.
Es ist, als würde ich versuchen, eine Horde Kids ins Bett zu bringen - sobald
eine Sorge endlich eindämmert, entwischt mir eine andere und tobt rum.
     
    In dieser
Woche habe ich darüber nachgedacht, wie Christina und ich früher jede Minute
von Lukes Besuch durchgegangen wären, dass wir ihn Szene für Szene analysiert
hätten, und plötzlich vermisste ich sie. Ich dachte daran, wie erleichtert ich
gewesen war, nachdem ich meine Liste gemacht hatte, und wie stolz ich gewesen
war, als ich Luke endlich gegenüberstand, und wählte ihre Handynummer, ehe ich
wieder kneifen konnte.
    »Sie
sprechen mit Christina, was kann ich für Sie tun?«
    »Hallo,
ich bin's.«
    »Annie!
Warte eine Sekunde ...« Ich hörte ihre gedämpfte Stimme, als sie mit jemandem
sprach, dann war sie wieder dran. »Tut mir leid, Annie, ist ein hektischer
Morgen, aber ich bin so froh, dass
du anrufst!«
    »Mist,
heute ist dein Besichtigungstag. Soll ich später noch mal anrufen?«
    »Nein, auf
keinen Fall, Lady - so einfach kommst du mir nicht davon. Ich habe zu lange
darauf gewartet, dass du endlich zum Hörer greifst.« Wir schwiegen beide.
    Ich wusste
nicht, wie ich erklären sollte, warum ich ihr und jedem anderen aus dem Weg
gegangen war, also sagte ich: »Und, wie geht's so?«
    »Mir? Wie
immer, wie immer.«
    »Und
Drew?«
    »Dem
geht's gut ... dem geht's gut. Du kennst uns, bei uns ändert sich nie was. Aber
wie geht es dir!«
    »Ganz gut,
schätze ich ...« Ich suchte nach irgendetwas Interessantem in meinem Leben, das
ich erzählen könnte. »Ich mache jetzt ein bisschen Buchführung für Luke.«
    »Ihr
beiden redet wieder miteinander?« Mit einem gespielten russischen Akzent fuhr
sie fort: »Nun, das iist serrr, serrr gutt. Gutte Neuigkeit.«
    »So ist es nicht - es ist rein geschäftlich«, sagte ich, schneller
als beabsichtigt.
    Sie lachte
ihr Ich-weiß-dass-du-es-faustdick-hinter-den-Ohren-hast-Lachen, dann sagte sie:
»Wenn du es sagst. Hey, wie geht's deiner Mom? Ich habe sie und Wayne neulich
in der Stadt gesehen, und sie sah etwas, hm ...«
    »Stockbesoffen
aus? Scheint in letzter Zeit öfter vorzukommen. Aber vor ein paar Wochen war
sie hier und hat mir mein Fotoalbum und ein paar Bilder von Dad und Daisy
gebracht, die ich noch nie gesehen hatte. Das hat mich ziemlich

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