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Stevens, Chevy

Stevens, Chevy

Titel: Stevens, Chevy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Still Missing
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außer Laternen, Batterien, Kerosin und Seilen.
Ich entdeckte eine Falltür und darunter Stufen, die in einen Rübenkeller
führten. Der nasskalte Geruch wirkte frisch im Vergleich zum Gestank des Todes
oben. Im Keller gab es lediglich ein paar eingemachte Lebensmittel, Haushaltsgegenstände,
einen Verbandskasten, einige Kartons und in einer alten Kaffeekanne eine
Geldrolle, die mit einem rosa Haargummi zusammengehalten wurde. Ich hoffte, das
Haargummi gehörte nicht einer anderen Frau, der er etwas angetan hatte. Es war
nicht viel Geld, also nahm ich an, dass er irgendwo anders noch mehr gebunkert
hatte. Seine Brieftasche war noch nicht aufgetaucht, weder in seiner Tasche,
als ich die Schlüssel herausgeholt hatte, noch in einem der Schränke in der
Hütte, aber ich hatte ihn auch nie mit einer gesehen. Einer der Schlüssel hatte
bisher noch zu keinem Schrank gepasst, und ich hoffte, dass er zu dem Van
gehörte, den er irgendwo versteckt hatte, und dass seine Brieftasche darinlag.
    In eine
Holzkiste entdeckte ich ein Gewehr, eine Pistole und Munition. Ich starrte
darauf hinunter. Ich hatte die Waffe, mit der er mich am ersten Tag bedroht
hatte, nie richtig angeschaut, sie nur in meinem Rücken gespürt und ihren Griff
in seinem Hosenbund gesehen. Neben dem Gewehr wirkte sie klein, aber ich
hasste sie alle beide. Eines hatte die Ente getötet, mit der anderen hatte er
mich in diese Hölle gezwungen. Einen Moment lang schwebte meine Hand über der
Stelle am Rücken, wo er die Waffe an meine Wirbelsäule gepresst hatte. Ich
schloss die Kiste und schob sie hinter ein paar andere.
    Jedes Mal,
wenn ich einen Karton öffnete, hatte ich Angst, ich könnte die Leiche meines
Babys darin entdecken, als sei es etwas, das sorgfältig verstaut und fein
säuberlich mit dem Etikett »Testversion« bezeichnet werden musste. Aber der
letzte Karton enthielt nur mein gelbes Kostüm und all meine Bilder und
Zeitungsannoncen. Als ich ihn öffnete, fing ich den Duft meines Parfüms ein,
und ich hielt den weichen Stoff an meine Nase. Ich zog den Blazer über das
Kleid, aber es fühlte sich falsch an, ihn zu tragen - als hätte ich das Kleid
einer toten Frau angezogen. Ich ließ das Kostüm im Karton, nahm nur das Foto
mit, das aus meinem Büro stammen musste, und ging zurück nach oben und ans
Licht.
    Das
einzige Gebiet, das ich nicht durchsucht hatte, war der Wald, der uns umgab,
also trank ich etwas kaltes Wasser und packte dann Proteinriegel, den
Verbandskasten und eine Thermoskanne mit Wasser in den alten Rucksack, den ich
im Keller gefunden hatte. Ich wollte gerade gehen, als ich auf dem Küchentresen
das Foto von mir neben der Decke meines Babys und einem der Strampelanzüge
sah. Ich tat alles zu den anderen Schätzen in meinen Rucksack.
    Kurz
nachdem ich den Wald rechts von der Hütte betreten hatte, verklang das stetige
Rauschen des Flusses und das Vogelgezwitscher, das die Lichtung für gewöhnlich
erfüllte. Ein Teppich aus Tannennadeln bedeckte den Boden und dämpfte das
Geräusch meine Schritte. Sonst war es still. Den Rest des Nachmittags
verbrachte ich damit, über und unter tote Baumstämme zu kriechen, in jeder
kleinsten Erhebung zu graben und in der Luft nach irgendwelchen Anzeichen von
Verwesung zu schnüffeln. Ich war nie mehr als fünfzehn Minuten von der Hütte
entfernt und arbeitete mich in einem weiten Radius bis zum höchsten Punkt der
Lichtung vor.
    Als ich
die Kuppe schließlich erreicht hatte, entdeckte ich am Beginn der Baumreihe
einen schmalen Pfad, der in den Wald hineinführte. Von Salal und Farnen
überwuchert, bildete er eine undeutliche Linie, nur erkennbar an den seltsam
verblassten Machetenspuren an den Baumstümpfen. Manche der Bäume, Douglasien,
die höher hinaufreichten, als ich sehen konnte, hatten einen Umfang von
mehreren Fuß, und ihre Stämme waren unter dem Moos fast verschwunden, was
bedeutete, dass es ein feuchter Wald war. Wahrscheinlich war ich immer noch auf
Vancouver Island.
    Ich
schaute mich ein letztes Mal auf der Lichtung um und betete darum, dass, wenn
es einen Himmel gab - und nie zuvor wollte ich daran stärker glauben als in
jenem Moment -, mein Baby dort sein möge, bei meinem Dad und bei Daisy.
    Als ich
den Pfad entlangging, entdeckte ich in der Ferne etwas, das wie eine Schneise
aussah, und nach weiteren fünf Minuten trat ich aus dem Wald heraus auf eine
alte Schotterpiste. Den Schlaglöchern und dem Fehlen von Reifenspuren nach zu
urteilen, war sie längere Zeit nicht benutzt

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