Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)
Küsschen, Küsschen. Wenn du wirklich Recht hast, ficke ich dich dafür bei der ersten sich bietenden Gelegenheit, bis dir Hören und Sehen vergeht.«
»D as klingt natürlich verführerisch. Am besten sehe ich sofort in meinem Terminkalender nach, wann es mir passt. Aber bis dahin … ja, sie haben in Brookhollow Geld gewaschen und anschließend auf Konten verschiedener gemeinnütziger Organisationen – darunter Unilab – verteilt.«
»G emeinnützig?« Sie vollführte einen kleinen Freudentanz. »I ch trage sogar ein Kostüm, das du dir aussuchen kannst.«
»L angsam wird es wirklich interessant. Ich hatte schon immer eine Vorliebe für …«
»D arüber sprechen wir am besten später. Beschaff mir Belege für deine Behauptungen und vergiss, wenn möglich, nicht die allerkleinste Kleinigkeit. Wenn ich beweisen kann, dass sie in der Schule nicht gemeldete Einkünfte gewaschen und an gemeinnützige Organisationen weitergeleitet haben, kann ich das Geldwäschegesetz, die Steuergesetze und alle möglichen anderen Sachen bringen, um die Schule dichtmachen zu lassen, selbst wenn auf dem Gelände sonst nicht viel zu finden ist.«
»D ann müsstest du die Sache aber den Bundesbehörden überlassen.«
»D as wäre mir total egal. Weißt du, wie lange es dauern würde, jede Einrichtung unter die Lupe zu nehmen, in der sie diese Arbeit oder Teile dieser Arbeit vorgenommen haben könnten, in der diese Mädchen möglicherweise entstanden sind? Wenn man aber einfach den Geldhahn zudreht, ist es mit diesen Machenschaften von einem auf den nächsten Tag vorbei. Ich muss los, es kommt gerade jemand an die Tür. Vielleicht Avrils Rechtsbeistand. Ich rufe dich später noch mal an.«
Leichtfüßig lief sie zur Tür. Inzwischen sah sie überdeutlich vor sich, wie es abgelaufen war.
Dann sprang das kleine rote Lämpchen oberhalb der Tür mit einem Mal auf Grün, sie zückte ihre Waffe …
… und hielt sie völlig ruhig, obwohl ihr Herz urplötzlich einen regelrechten Salto schlug.
Zwei Frauen standen auf der Schwelle. Ihre Gesichter, ihre Haare, ihre Körper, selbst die Kleider und der Schmuck waren völlig gleich.
»L ieutenant Dallas, wir sind Avril Icove«, sagten sie gleichzeitig und sahen sie mit einem ernsten Lächeln an.
»H ände hinter die Köpfe und Gesichter zur Wand.«
»W ir sind unbewaffnet«, erklärten sie.
»H ände hinter die Köpfe«, wiederholte Eve mit ruhiger Stimme. »G esichter zur Wand.«
Sie befolgten den Befehl und wandten ihr gleichzeitig die Rücken zu.
Eve zog ihr Handy aus der Tasche und rief oben an. »B ringen Sie die Zeugin runter, Peabody. Und achten Sie darauf, dass sie Ihnen keine Schwierigkeiten macht.«
»S ind schon unterwegs.«
Eve tastete die beiden anderen Frauen nach Waffen ab. Seltsam, dachte sie, sie fühlten sich sogar identisch an.
»W ir sind gekommen, um Ihre Fragen zu beantworten«, erläuterte die rechte Frau.
»W ir verzichten vorläufig auf einen Anwalt.« Beide blickten über ihre Schultern. »W ir werden umfänglich mit Ihnen kooperieren.«
»D as ist natürlich schön.«
Wieder setzten sie dasselbe Lächeln auf und wandten sich der Treppe zu.
»O h, wow.« Peabodys leicht schrille Stimme drückte Schock und Erregung aus. »W ie in einem Film.«
Eve wartete schweigend, bis die Frau, die Peabody begleitet hatte, neben den beiden anderen Frauen stand. »W elche von Ihnen ist die Avril Icove, die unter dieser Adresse lebt?«
»W ir sind Avril Icove. Wir sind ein und dieselbe Frau.«
»J a.« Eve legte ihren Kopf ein wenig schräg. »N a, das kann ja heiter werden«, murmelte sie leise, wies in Richtung des Salons und fügte laut hinzu: »Rein da. Setzen. Ruhe.«
Sie machten genau dieselben Bewegungen. Es gab nicht den kleinsten Unterschied.
»W as sollen wir jetzt machen?«, fragte Peabody Eve leise, ohne dass sie die drei Frauen dabei aus den Augen ließ.
»W ir ändern unseren Plan. Wir können sie wohl kaum mit auf die Wache nehmen, ohne dass jeder etwas von der Sache mitbekommt. Also schaffen wir sie besser schnell und unauffällig zu mir heim und richten uns dort mit ihnen ein. Rufen Sie Whitney an. Er will sicher bei dem Gespräch dabei sein.« Damit zog sie ihr eigenes Handy aus der Tasche und rief bei sich zu Hause an.
»P lan A ist leider gescheitert. Also greift jetzt Plan B«, sagte sie zu Roarke.
»U nd der wäre?«
»D as weiß ich selbst noch nicht genau. Aber ich brauche einen abgeschlossenen Verhör- und einen Beobachtungsraum. Ich
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