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Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)

Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)

Titel: Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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wollte heilen, helfen, die Lebensqualität verbessern.«
    »E r war ein Perfektionist.«
    »I m Krieg gibt es keine Perfektion.«
    »D as muss doch frustrierend für ihn gewesen sein.«
    »D as war es für uns alle. Überall um uns herum starben die Menschen. Egal, wie viele wir gerettet haben, gab es noch viel mehr, die wir nicht erreichen konnten, denen nicht zu helfen war. Männer wurden auf der Straße abgeknallt, weil sie anständige Schuhe trugen. Oder ihnen wurde die Kehle durchgeschnitten, weil es bei ihnen nicht mal Schuhe zu holen gab. Der Ausdruck Frustration reicht für die Gefühle, die wir damals hatten, eindeutig nicht aus.«
    Eve dachte nach. »D ann hatte er also sein Kind sicher auf dem Land untergebracht, während seine Frau mit ihm zusammen gearbeitet hat.«
    »N icht mit ihm zusammen, nein. Sie hatte sich als freiwillige Helferin in einem Kinderkrankenhaus gemeldet, das zugleich ein Heim für verlorene Kinder und für Waisen war.«
    »H atte er nebenher was anderes laufen?«
    »W ie bitte?«
    »E s war Krieg, er war von seiner Familie getrennt und hat Tag für Tag sein Leben aufs Spiel gesetzt. Gab es irgendeine andere Frau, mit der er während jener Zeit geschlafen hat?«
    »I ch verstehe nicht, was diese rüde Frage soll, aber nein, mir war nicht bekannt, dass er seine Frau betrogen hat. Er hat ganz für seine Familie und für seine Arbeit gelebt.«
    »O kay. Ich komme bestimmt noch mal auf Sie zurück.« Sie erhob sich von ihrem Platz und wandte sich zum Gehen. »R oarke?«
    Als sie den Raum verließ, hörte sie, dass Roarke noch etwas murmelte, ehe er ihr folgte, und nachdem sie die Treppe erklommen hatten, meinte sie: »D u hast ihm von den Dingen, die wir rausgefunden haben, nichts erzählt.«
    »N ein. Auch wenn ich mich deshalb äußerst unwohl fühle.«
    »T ja, ich fürchte, dass du damit noch ein bisschen leben musst. Ich weiß nicht, ob der Grund für seine Ermordung in der Zeit der Innerstädtischen Revolten liegt, aber es ist auf alle Fälle eine Überlegung wert. Wenn sich seine Mörderin nicht durch einen chirurgischen Eingriff oder mit dem entsprechenden Make-up mindestens zehn Jahre jünger gemacht hat, als sie wirklich ist, war sie zu der Zeit noch gar nicht auf der Welt. Aber …«
    »S ie hat oder sie hatte Eltern. Und die waren damals auf der Welt.«
    »A uch das ist eine Möglichkeit. Außerdem hat Summerset von Kriegswaisen gesprochen. Vielleicht hat Icove damals mit den Experimenten, der Behandlung, der Unterbringung angefangen.« Sie stapfte in dem großen Schlafzimmer auf und ab. »S chließlich wäre es nicht richtig gewesen, Kinder während eines Krieges oder auch im Anschluss an die Wirren eines Krieges einfach sich selbst zu überlassen. Ein paar von ihnen hätten es bestimmt nicht überlebt, und schließlich hat er die Sicherung ihres Überlebens als Teil von seiner Arbeit angesehen. Auch für die Verbesserung der Lebensqualität seiner Patienten und Patientinnen hat er sich interessiert. Und dazu hat für ihn die Schaffung eines positiven Erscheinungsbilds gehört. Vielleicht hat ihn das Gemetzel, das er während der Revolten miterleben musste, ja schlicht und einfach wahnsinnig gemacht.«
    Sie warf einen Blick auf ihre Uhr, ließ sich mit einem »W o zum Teufel bleibt mein Durchsuchungsbefehl?« aufs Sofa sinken und sah Roarke nachdenklich an. »W ie hast du dich damals gefühlt, als Summerset dich von der Straße aufgelesen hat?«
    »E ndlich hatte ich genug zu essen, ein Bett, in dem ich schlafen konnte, und niemand hat mich mehr geprügelt.« Der Mann hatte ihm viel mehr gegeben als etwas zu essen und ein sauberes Bett, überlegte Roarke. »I ch war halb tot, als er mich bei sich aufgenommen hat. Als ich endlich wieder richtig denken und das Bett verlassen konnte, war ich darüber zwar glücklich, aber gleichzeitig auch überrascht. Vor allem dachte ich, dass er vielleicht ein leichtes Opfer wäre; als ich zum ersten Mal versuchte, ihm den Geldbeutel zu klauen, musste ich erkennen, dass das ein Riesenirrtum war. Und ich habe den Begriff der Dankbarkeit kennen gelernt. Der war mir bis dahin völlig fremd.«
    »D eshalb hast du es dir gefallen lassen, als er dir gesagt hat, was du tun und lassen solltest, als er Regeln festgelegt und dich erzogen hat.«
    »E r hat mir keine Fesseln angelegt. Sonst wäre ich unter Garantie getürmt. Aber ja.«
    Sie legte ihren Kopf zurück und starrte unter die Decke. »U nd dann wurde er für dich so etwas wie Familie. Vater,

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