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Stiefbruder - Liebe meines Lebens

Stiefbruder - Liebe meines Lebens

Titel: Stiefbruder - Liebe meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kooky Rooster
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nicht erkennen. War sowieso egal. Vielleicht sollte ich mir zur Feier der Tages eine Kiste Bier besorgen, und sie allein vor der Glotze vernichten.
    „Hallo, Geburtstagskind!“, rief mir irgendjemand zu. Aus meiner Klasse wusste niemand, dass ich heute Geburtstag hatte, und wenn, so hätte es doch niemanden interessiert. Verwirrt drehte ich mich um und fragte mich zugleich, wie ich auf die Idee kam, dass
ich
gemeint sein könnte, theoretisch hatten in dieser Stadt rund vierhundert Leute heute Geburtstag.
    Es war der Typ, der Jakob so irre ähnlich schaute und für Bruchteile von Sekunden dachte ich, jemand habe sich einen miesen Scherz erlaubt und extra jemanden engagiert. Andererseits – wer, außer Jakob – wusste von meiner Affinität, und warum sollte ausgerechnet er auf diese bescheuerte Idee kommen, mir einen Stripper zu schicken, der wie er selbst aus sah?
    „Kein Interesse“, knurrte ich mürrisch und eilte weiter.
    „Clemens!“, rief diese Person nun, und tatsächlich, erst jetzt erkannte ich seine Stimme, begriff ich, wer es war. Ich hielt mitten in der Bewegung inne und wagte nicht zu atmen, als wäre dies nur ein kurzer, magischer Moment, der gleich wieder vorbei wäre wenn die Zeit weiter liefe. Mein Herz pochte heftig, als ich mich langsam herum drehte, und ihn vor mir stehen sah. Er war mir einige Schritte gefolgt, hatte die Sonnenbrille abgenommen und sein Brustkorb arbeitete heftig, vor Aufregung.
    „Jakob!“, flüsterte ich fassungslos und ging mit weichen Knien auf ihn zu. Er kam mir langsam entgegen und blieb direkt vor mir stehen. Ich kämpfte den Impuls nieder ihn zu umarmen – im Bekämpfen von Impulsen und Gefühlen war ich im letzten Jahr Weltmeister geworden. Dennoch war es nicht leicht – aber wer behauptete, dass sich Spitzenathleten nicht auch anstrengen müssen? Wenn ich diese Begegnung erst einmal anständig durchgestanden hätte, würde man meinen Elektrolythaushalt wieder auf Vordermann bringen müssen, bräuchte ich Massagen, Höhensonne und Infrarotkabinen, um mich von meinem strapaziösen Einsatz zu erholen.
    „Du hast einen Ohrring“, stellte ich das Offensichtliche fest.
    „Du siehst wie ein Amokläufer aus“, entgegnete Jakob.
    „Du siehst gut aus“, grinste ich tapfer, „Dein Freund tut dir offenbar gut – ist er mitgekommen?“
    Für einen Moment entgleisten seine Gesichtszüge, wirkte er irritiert und verletzt zugleich.
    „Nein … er hatte … zu tun“, erklärte er. Also waren sie noch zusammen. Ich schluckte die bittere Galle runter, die immer rücksichtsloser in mir hochkroch.
    „Ich treff mich dann mit meinem Freund im … ah … im … ah …“, stammelte ich. Verdammt, ich verlor langsam die Kontrolle. Den Spitzenplatz in Contenance würde ich heute nicht abräumen. Mein Herz schlug heftiger, mir wurde immer heißer, ich spürte Schweißtropfen meine Wirbelsäule entlang in die Arschritze rinnen. So nass, wie meine Haut, so trocken war meine Kehle. „Im Dings …“, fuhr ich heiser fort, „Er wartet da auf mich.“
    Jakob schluckte schwer und fragte bemüht gleichgültig:
    „Du bist also noch mit Dylan zusammen?“ Ja, schießt mich tot, mir war kein besserer Name eingefallen!
    „Natürlich“, presste ich hervor, und dafür war verdammt viel Druck nötig. Stille. Noch mehr Stille. Lähmende, quälende Stille.
    „Verdammt, ich hab dich so vermisst!“, brach es auf einmal aus Jakob hervor und noch eher er fertig gesprochen hatte, warf ich mich ihm an die Brust und schlang die Arme um ihn.
    „Ich dich auch“, raunte ich, und ebenso wie Jakob schluchzte und lachte ich abwechselnd. Unsere Körper bebten aufgeregt, wir grunzten und schnieften, drückten uns noch fester aneinander. Es fühlte sich so verdammt gut an, in seinen Armen zu sein, ich wollte ihn nie wieder loslassen.
    Nach dem ersten Gefühlsschock toste heftige Erregung in meinen Körper, und wenn ich das richtig deutete nicht nur in meinen. Nachdem wir uns in der Umarmung an den Hals geschnauft und dort nasse Spuren der Überwältigung hinterlassen hatten, legte Jakob sachte eine Wange an meine. Er löste sich von mir um mich anzusehen, so nah, dass unsere Nasen sich beinahe berührten, so intensiv, dass meine Knie weich wurden. Er war ziemlich durch den Wind, lachte, während weitere Tränen über seine Wangen rollten und sein Atem warf sich stoßweise gegen meinen Mund. Meine Lippen bebten unter diesem erregenden Schauer, suchten die seinen. Doch ehe ich sie berühren konnte,

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