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Stille Gefahr #2

Stille Gefahr #2

Titel: Stille Gefahr #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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wenn er Remy Jennings richtig einschätzte, würde alles noch schlimmer werden, sobald der Anwalt Wind davon bekam.
    Jennings würde ihm ganz schön was erzählen, und das zu Recht.
    Nielson hatte versagt. Er schloss die Augen. »Bitte mach, dass das Mädchen nicht dafür bezahlen muss.«
    Das war alles, was er wollte.
    »Wie bitte?!«, blaffte Remy in den Hörer.
    »Sie wird vermisst«, wiederholte Nielson, während seine Männer um ihn herum bereits ausschwärmten und er beobachtete, wie die Hunde eifrig über den Boden schnüffelten. Doch er versprach sich nicht allzu viel von der Aktion.
    Hope hätte nicht einfach ihr kaputtes Auto am Straßenrand stehen gelassen. Sie war entführt worden. Und zwar von ihrem Exmann. Arschloch!
    Ja, sie war entführt worden … und Nielson hatte es zugelassen und damit alles komplett vergeigt, und diejenige, die nun dafür büßen musste, war Hope.
    »Was genau ist passiert?«, fragte Remy.
    »Wenn ich das wüsste, hätte ich sie schon gefunden«, erwiderte Nielson. »Soll ich nach ihr suchen oder wollen Sie mich noch weiter übers Telefon anmotzen?«
    Remy legte auf. Doch Nielson wusste, dass es noch nicht ausgestanden war. Der Anwalt würde zur Unfallstelle kommen. Es war lediglich eine Frage der Zeit. Aber gut …
    Je mehr Leute nach ihr suchten, desto besser. Er ließ bereits nach der blauen Limousine fahnden, auch wenn er sich davon nicht allzu viel versprach – eine blaue Limousine, lieber Himmel …
    Sie befanden sich in Kentucky. In der Nähe von Lexington fuhren eine ganze Menge blauer Limousinen durch die Gegend. Die Farbe war äußerst beliebt bei den Anwohnern, schließlich lautete das Motto der Universität von Kentucky: See blue. Zudem hatte er es im Fall von Carson mit einem Bullen zu tun – er würde also genau wissen, wie er sich quasi unsichtbar machen konnte.
    Aber sie mussten es verdammt noch mal versuchen und alles geben, was in ihrer Macht stand. Ihre bisherigen Maßnahmen reichten noch lange nicht aus. Immerhin hatte er das Kennzeichen, auch wenn er damit rechnen musste, dass die Nummernschilder ausgetauscht worden waren.
    Die Tatsache, mit Carson einen erfahrenen Polizisten zu jagen, machte Nielsons Arbeit nicht unbedingt leichter.
    Angsterfüllt stürzte Remy aus dem Büro. Von unterwegs aus rief er bei Reilly an und nach kurzem Zögern auch bei Ezra King. Er konnte zwar nicht einschätzen, ob es viel bringen würde, aber der Kerl war nicht auf den Kopf gefallen, und im Moment wollte Remy so viele Helfer wie möglich zusammentrommeln.
    Was in Dreiteufelsnamen war überhaupt passiert? Und warum hatte Nielson es nicht verhindert?
    Remy wusste es einfach nicht. Und er konnte Nielson auch keinen Vorwurf machen. Eigentlich hätte er sich selbst ohrfeigen müssen, schließlich hatte er schon die ganze Zeit über so ein schlechtes Gefühl bei der Sache gehabt, war aber vor Entsetzen wie gelähmt gewesen, hatte Hopes Bedürfnisse berücksichtigen, verständnisvoll und hilfsbereit sein wollen. Verflucht …
    »Bitte«, flüsterte er. »Bitte mach, dass ihr nichts passiert ist.«
    Hope kam mit einem vertrauten, ach so ungeliebten Gefühl wieder zu sich. Sie hasste, hasste, hasste es abgrundtief.
    Vor gar nicht allzu langer Zeit hatte sie dieses Entsetzen das letzte Mal verspürt und gehofft, dieses Gefühl nie mehr ertragen zu müssen. Doch noch ehe es ihr ganzes Denken bestimmen konnte und sie sich wieder in dieses weinerliche, hirnlose Etwas ohne Hoffnung verwandelte, verdrängte sie es.
    Sie würde vielleicht große Angst verspüren – dagegen war sie machtlos –, aber ihr eigenes Verhalten hatte sie im Griff. Sie war nicht mehr die Frau von damals, verdammt noch mal.
    Und auch Joe würde das bald herausfinden. Vorsichtig versuchte sie, ihre Gliedmaßen zu bewegen. Es klappte, was sie auch nicht weiter überraschte. Joe würde es nicht für nötig halten, sie zu fesseln. Es käme ihm gar nicht in den Sinn, dass sie einen Fluchtversuch unternehmen könnte.
    Obwohl sie irgendwann verzweifelt genug gewesen war, um sich von ihm scheiden zu lassen, hatte sie dabei jedoch nie tatsächlich weglaufen müssen.
    Er schien sich gar nicht vorstellen zu können, dass sie sich offen, körperlich gegen ihn zur Wehr setzte. Doch sie würde ihn eines Besseren belehren – würde rennen, würde kämpfen, treten, schreien, beißen, was auch immer nötig wäre, um zu entkommen.
    Sie würde es schaffen, trotz der Schmerzen. In ihrem Kopf dröhnte es und sie fühlte sich benommen,

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