Stille Gefahr #2
nahm er einen Schluck Bier und stand dann auf. Als sie an ihm vorbeitigerte, fasste er sie am Arm und zwang sie, stehen zu bleiben. »Hope, ich mach dir mal ein paar Vorschläge – erstens … noch einmal, entspann dich. Ihr geht euch einen Film anschauen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Nur einen Film. Behandle ihn wie einen Freund, wenn dir alles andere nicht geheuer ist. Und zweitens – Süße, denk heute Abend bitte nicht über all das nach, was mit Joey schiefgelaufen ist. Du hast was Besseres verdient, und Remy genauso. Dieser Teil deines Lebens liegt hinter dir – lass dir davon nicht auch noch das kaputtmachen, was du hier haben könntest.«
Hope stieß einen Seufzer aus. »Das ist leichter gesagt als getan.«
»Ich weiß.« Er legte ihr einen Arm um die Schultern, drückte sie an sich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Aber du musst es versuchen. Du hast ihn in die Wüste geschickt. Und ich weiß, wie schwer das für dich war, aber mach dasselbe mit deinen Erinnerungen. Lass dich nicht von der Vergangenheit einholen … jedenfalls nicht heute Abend. Schau einfach, wohin es dich führt.«
Sie seufzte und lehnte den Kopf gegen seine Schulter.
»Ist gut.« Sie hatte Joey aus ihrem Leben gestrichen, und die Erinnerungen an ihn verdienten dasselbe Schicksal.
»Danke«, sagte sie leise und schlang einen Arm um seine Taille.
»Wofür?«
Sie drückte ihn kurz und trat einen Schritt zurück. »Für alles. Du bist immer für mich da gewesen, weißt du das? Immer. Ich weiß, dass du keinen Dank erwartest, aber …«
Law wurde rot und sah zur Seite. »Das war doch wohl selbstverständlich? Wir sind Freunde. Da gehört sich das so.«
»Ja.« Sie hätte vielleicht noch etwas hinzugefügt, doch da klingelte das Telefon. Seufzend wandte sie sich ab, um abzunehmen.
Als sie sich den Hörer ans Ohr hielt, hörte sie jedoch nur noch ein Tuten.
Fast hätte er ihr Blumen besorgt.
Remy liebte es, eine Frau zu umwerben.
Es bereitete ihm große Freude, und jede Frau war anders.
Aber sein Bauch sagte ihm, dass er es bei Hope langsam angehen lassen sollte – Schneckentempo war angesagt.
Also keine Blumen.
Während er auf der Veranda stand und darauf wartete, dass Law seinen trägen Hintern hochbekam und die verdammte Tür aufmachte, wünschte Remy sich allerdings, er hätte doch Blumen besorgt. Dann wüsste er jetzt wenigstens, wohin mit seinen Händen. Er schob sie in die Hosentaschen und zählte bis fünf. Dann klingelte er noch einmal. Doch niemand machte auf.
Er klingelte wieder. Eine böse Vorahnung stieg in ihm auf, und sein normalerweise so logisch und ruhig arbeitender Verstand überschlug sich. Er ballte die Fäuste und fühlte sich an die Ereignisse erinnert, die vor wenigen Wochen genau hier stattgefunden hatten …
Doch gerade als er die Tür eintreten wollte, machte Law ihm auf.
Remy atmete hörbar aus und warf ihm einen finsteren Blick zu.
»Ich freue mich auch, Sie zu sehen, Jennings«, sagte Law grinsend.
»Was zum Teufel haben Sie so lange getrieben?«
Law hob eine Augenbraue. »Ich habe versucht, Hope zur Vernunft zu bringen – ich hätte sie für klüger gehalten, als mit einem Anwalt auszugehen.« Dann riss er die Tür sperrangelweit auf. »Hat aber nicht geklappt, sie erwartet Sie schon.«
Hope stand im Türbogen zwischen Wohnzimmer und Flur und funkelte Law wütend an.
Remy war heilfroh, dass sie nicht ihn anschaute, denn er hätte bei ihrem Anblick beinahe seine Zunge verschluckt.
Oje, er war verloren.
Sie trug ein Oberteil in kräftigem, schimmerndem Grün, und ihre blasse, weiche Haut hob sich leuchtend von dem Seidenstoff ab. Es juckte ihm in den Fingern, über diese zarte, weiche Haut zu streichen, von der so verdammt viel zu sehen war.
Das Top ließ ihre Schultern und Arme frei und hörte genau da auf, wo ihre Hüftjeans saß. Als sie seufzte, hob und senkte sich ihr Brustkorb, und er erhaschte einen Blick auf ihren Bauch. Ein weiterer Streifen blasser Haut …
Oh Mann, er war so was von verloren.
»Law, du kostest mich echt den letzten Nerv«, sagte sie kopfschüttelnd. Ihre Wangen waren gerötet und in ihren Augen lag dieses Funkeln, als hätte sie gelacht, viel gelacht.
Law prostete ihr mit seiner Bierflasche zu. »Ich hab dich auch lieb, Süße.«
Hope verdrehte die Augen und sah zu Remy. »Hi. Ich muss nur noch meine Jacke holen, dann kann’s losgehen, wenn du auch so weit bist.«
Oh ja, definitiv. Er bezweifelte nur, dass sie zu alldem bereit war, was
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