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Stille Gefahr #2

Stille Gefahr #2

Titel: Stille Gefahr #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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sie um ein Date gebeten und sie Ja gesagt hatte.
    Sie hatte Ja gesagt.
    Sie konnte es auf das eigenartige, nostalgische Glücksgefühl schieben, das in ihr aufgekommen war, als er das Autokino erwähnt hatte. In ihrer Kindheit waren ihre Eltern im Sommer fast jedes Wochenende mit ihr und Law im Autokino gewesen, bis es kurz nach ihrem dreizehnten Geburtstag geschlossen wurde.
    Klar, darauf könnte sie es schieben.
    Sie mochte sich auch einreden, dass sie nur eingewilligt hatte, um ihn loszuwerden, denn wenn Remy sie einmal, allerhöchstens zweimal ausgeführt hätte, würde er merken, wie furchtbar langweilig und obendrein völlig kaputt sie war – sein höfliches »schwierig« stellte die Untertreibung des Jahrhunderts dar. Sobald er das alles erst einmal herausgefunden hatte, würde er wohl ziemlich schnell den Rückzug antreten.
    Und es gab noch einen anderen, äußerst berechtigten, wenn auch nebensächlichen Grund, einzuwilligen – auch wenn Joey es niemals erfahren würde, war es ein kleiner, persönlicher Sieg für Hope. Ein Mann hatte sie um ein Date gebeten, ein anständiger, intelligenter und gnadenlos gut aussehender Mann, einer, der niemals die Hand gegen eine Frau erheben würde. Bevor Joey angefangen hatte, sie zu schlagen, war sie seinem seelischen Missbrauch ausgesetzt gewesen, was sehr tiefe Narben bei ihr hinterlassen hatte.
    Remys Art, sie anzuschauen, linderte irgendwie etwas von dem Schmerz, den diese immer noch nicht ganz verheilten Wunden verursachten.
    Doch letztendlich musste Hope ehrlich zu sich selbst sein – sie würde sich nie wieder etwas vormachen, auch nicht wenn es die positiven Dinge in ihrem Leben betraf.
    Sie hatte nur aus einem Grund Ja gesagt.
    Und zwar aus demselben, aus dem sie auch in das Bistro gegangen war und mit ihm zu Mittag gegessen hatte.
    Wenn er sie anschaute, hörte alles andere um sie herum einfach auf zu existieren.
    Dann vergaß sie, dass er sie noch vor wenigen Wochen beinahe hätte verhaften lassen.
    Sie vergaß die Narben an ihren Handgelenken.
    Sie vergaß die Frau, die in Laws Werkstatt gefunden worden war.
    Sie vergaß den Überfall auf Law und sie selbst.
    Obwohl das vielleicht nicht gerade klug war, denn schließlich hatte sie das alles hautnah erlebt, brauchte sie diese Auszeit von alldem.
    So war es ihr noch nie ergangen. Sogar die ersten paar Monate mit Joey, dieser Rausch der ersten großen Liebe, verblassten dagegen.
    Wenn Remy sie anschaute, hatte sie das Gefühl, dass er ganz bei ihr war – dass seine Welt sich nur um sie drehte.
    Mit finsterer Miene betrachtete sie ihr Spiegelbild und überlegte, warum.
    Sie war klein, zu dünn, hatte so gut wie keine Oberweite, keine Taille, und sie fürchtete sich sogar vor ihrem eigenen Schatten.
    Ihr Haar mochte sie allerdings. Seufzend beugte sie sich näher zum Spiegel vor, drehte den Kopf erst in die eine, dann in die andere Richtung und musterte ihre Frisur – ihren schrägen Bob. Sie ließ die Finger durch ihre Haare gleiten und sah zu, wie die braunen Strähnen danach wieder an ihren Platz fielen. Der neue Schnitt war viel pflegeleichter und ließ sich ohne viel Aufwand stylen. Außerdem brachte er ihr Gesicht besser zur Geltung. Es sah jetzt nicht mehr so verloren aus zwischen all dem Haar.
    Sie war schon ganz hübsch, auch wenn selbst pubertierende Mädchen eine bessere Figur hatten als sie.
    Was Remy so an ihr fesselte, wusste sie allerdings beim besten Willen nicht.
    Hope sah nur sich selbst und konnte nichts Besonderes an sich entdecken.
    Sie zupfte an ihrem Oberteil, einem zu großen T-Shirt, das über ihre tief sitzenden Jeans fiel. Plötzlich wünschte sie, sie hätte etwas … Hübscheres ausgesucht. Etwas Aufregenderes, oder zumindest Schickeres. Etwas auch nur annähernd Weibliches wäre nett gewesen.
    Irgendetwas anderes als einfach nur ein weites T-Shirt.
    »Hey.«
    Sie schaute auf. Laws Spiegelbild gesellte sich zu ihrem. »Hi.«
    »Und, bereit für dein Date?«
    Er hatte ein breites Grinsen auf den Lippen. Hope verdrehte die Augen und versuchte, sich ihre Nervosität nicht anmerken zu lassen. Auch wenn es bei Law eigentlich nichts machte. Niemand kannte sie so gut wie er, und er wusste genau, wie aufgeregt sie war.
    »Ich glaube schon«, murmelte sie, zupfte noch einmal an ihrem Oberteil und betrachtete es mit wachsendem Widerwillen.
    »Das klingt ja nicht sehr begeistert.«
    Hope schnaubte. »Bin bloß ein bisschen genervt. Ich hab irgendwie nichts Richtiges zum Anziehen, und

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