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Stille Kuesse sind tief

Stille Kuesse sind tief

Titel: Stille Kuesse sind tief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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hübsch.“
    An der Tür zum Büro der Bauunternehmerin löste Shane sich von Annabelle, weil er lieber auf Distanz gehen wollte. Er konnte nicht klar denken, wenn sie ihm so nahe war, und wenn er nicht aufpasste, würde er womöglich einer pinkfarbenen Badewanne zustimmen.
    Jocelyn, eine toughe Frau Anfang fünfzig, wartete in ihrem kleinen Büro auf ihn. Sie sah so aus, als hätte sie alles gut im Griff. Ihren Leuten gegenüber verhielt sie sich fair, griff aber, wenn nötig, auch hart durch. Shane hatte es trotzdem geschafft, eine Klausel im Vertrag unterzubringen, die ihm mehr oder weniger Jocelyns Erstgeborenes zusprach, sollte sie es nicht schaffen, die Ställe termingerecht fertig zu bekommen. Da war es gut, dass sie ausgezeichnete Empfehlungen vorzuweisen hatte.
    „Das ist Annabelle“, stellte er sie vor.
    „Sie haben mir ja gar nicht gesagt, dass Sie verheiratet sind“, sagte Jocelyn und streckte ihre schwielige Hand aus. „Es ist immer wichtig, dass ich die Frau kennenlerne. Ich weiß schließlich, wer in einer Beziehung wirklich die Hosen anhat.“
    Annabelle lachte. „Oh, ich bin nicht Shanes Frau, sondern nur eine Freundin, die ihm bei all den Sachen helfen soll, die er als überflüssig oder als Frauenkram ansieht.“
    Sie schüttelten sich die Hände. Jocelyn grinste. „Da hat wohl jemand Angst bekommen, als er die Liste mit all den Einzelheiten für den Innenausbau gesehen hat, was?“
    „Die Liste war länger, als ich erwartet hätte“, gab er zu.
    „Das ist sie immer.“ Jocelyn fuhr sich mit der Hand durch ihr kurzes graues Haar und wandte sich an Annabelle. „Mein Rat ist, geben Sie ihm drei Dinge in jeder Kategorie zur Auswahl. Mehr nicht. Männer können damit nicht umgehen.“
    Shane hätte gern dagegen protestiert, dass die beiden so über ihn redeten, aber die Tatsache, dass er Annabelle mitgebracht hatte, damit sie ihm half, bewies, dass Jocelyn recht hatte.
    Sie führte sie in ein Besprechungszimmer, wo die Bauzeichnungen auf einem großen Tisch ausgebreitet lagen.
    „Zunächst einmal brauche ich die Zustimmung über die Größe des Hauses“, sagte Jocelyn und deutete auf zwei Stühle, die nebeneinander vor dem Tisch standen. „Wir können die Wände noch bei Bedarf versetzen, aber ich möchte gern schnellstens anfangen, Genehmigungen einzuholen und mir Ausrüstung zu reservieren. In einer perfekten Welt könnten wir dann in ein paar Wochen mit der Grundsteinlegung beginnen, wenn wir auch mit den Ställen loslegen.“
    „So schnell können Sie anfangen?“, fragte Annabelle, als sie sich setzte.
    „Wenn ich ein wenig Unterstützung bekomme, ja. Ihr Freund hier wusste genau, was er für die Ställe wollte, bis hin zur Wandfarbe im Büro. Aber man könnte fast meinen, er hätte noch nie ein richtiges Haus betreten.“
    „Habe ich wohl“, brummte er und setzte sich neben Annabelle, allerdings sorgsam darauf bedacht, nicht zu nahe an sie heranzurücken. „Aber ich habe noch nie eins gebaut. Das macht den Unterschied.“
    „Wem sagen Sie das.“ Jocelyn reichte Annabelle eine ausgedruckte Liste mit den Fragen. „Verschaffen Sie mir Antworten hierauf, und ich stehe auf Lebenszeit in Ihrer Schuld. Wenn ʼ s geht, noch bevor Sie gehen.“ Sie wandte sich Richtung Tür. „Versuchen Sie bitte, nicht allzu laut zu schreien, wenn Sie streiten.“
    „Wir streiten und schreien nicht“, erwiderte Annabelle.
    Jocelyn grinste. „Dann haben Sie so etwas auch noch nie gemacht. Glauben Sie mir, Schätzchen, es wird immer geschrien.“
    Sie ging hinaus und schloss die Tür hinter sich.
    Annabelle zog die Pläne näher heran. „Es ist dein Haus. Wir werden uns nicht streiten.“ Sie drehte sich zu ihm herum und lächelte. „Denn du wirst auf alles hören, was ich dir sage, oder?“
    Mit ihrem Blick hielt sie ihn gefangen. Merkwürdigerweise wollte er sich gar nicht befreien. „Wohl kaum.“
    Leise lachend widmete sie ihre Aufmerksamkeit wieder den Zeichnungen. „Okay, das Haus. Es ist hübsch. Mir gefallen all die vielen Fenster. Da kommt im Winter viel Licht ins Haus. Ein großes Schlafzimmer. Oh, und geräumige Schränke für sie und ihn.“ Sie rutschte ein wenig herum, und ihr Haar glitt ihr über die Schulter und lag auf einmal auf seinem Handrücken.
    Oh, oh, gar nicht gut. Die Locken kitzelten ihn und riefen den Wunsch in ihm hervor, sie sich um die Finger zu wickeln. Ohne dass er es wollte, atmete er Annabelles Duft ein und war kurz davor, die Beherrschung zu verlieren. Reiß

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