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Stille Kuesse sind tief

Stille Kuesse sind tief

Titel: Stille Kuesse sind tief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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einsetzen.“
    „Was für ein Leben. Ist es sehr hinderlich, dass du mir jetzt auf ihm Reitunterricht gibst?“
    „Nein. Im Augenblick verbringe ich den Großteil meiner Zeit sowieso damit, den Bau der Ställe zu überwachen. Ich hatte vor, im Winter richtig mit seinem Training zu beginnen.“
    Sie lächelte. „Er ist wirklich kein bösartiges Tier. Im Gegenteil – eher vorsichtig und einfühlsam.“
    „Bei dir.“
    „Du musst zugeben, er beweist ausgezeichneten Geschmack.“
    „Stimmt wohl.“
    Ihre Blicke trafen sich eine Sekunde lang, bevor Annabelle wieder wegsah. Doch dieser kurze Moment genügte, dass Shane das Flackern in ihren Augen bemerkte – ein Flackern, das Interesse verhieß. Prompt reagierte sein Körper, und Shane spürte das Begehren, das ihn – wieder einmal – packte. Innerlich fluchend erinnerte er sich daran, dass es das Beste wäre, Distanz zu Annabelle zu wahren. Andererseits leuchtete ihm gerade gar nicht ein, warum er sich das, wonach er sich am meisten sehnte, nicht nehmen sollte.
    Zum Glück wurden seine Gedanken unterbrochen, als Annabelle in einen holprigen Feldweg einbog. Ihr Wagen protestierte ratternd und stöhnend.
    „Weißt du jetzt, warum Vierradantrieb hilfreich wäre?“, sagte sie, während sie auf ihrem Sitz durchgerüttelt wurde. „Im Winter komme ich nicht zu ihnen durch. Das ist eine lange Zeit, um auf Bücher und Filme zu verzichten.“
    „Fahren sie denn auch mal in die Stadt?“
    „Manchmal.“
    Sosehr Shane das Landleben genoss, gefiel es ihm auch, dass er in die Stadt fahren konnte, wann immer er wollte. Im Winter irgendwo eingeschneit zu sein entsprach nicht gerade seiner Vorstellung von einem guten Leben.
    Der Weg verengte sich noch weiter, und die Bäume schienen immer näher zu rücken.
    „Hast du Bescheid gesagt, dass du kommst?“, fragte er besorgt, weil er vor seinem geistigen Auge gerade ein paar alte Männer mit Waffen und mangelnder Sehkraft vor sich sah.
    „Ja. Solange das Wetter nicht allzu schlecht ist, besteht eine Telefonverbindung nach hier oben.“
    Der Feldweg machte eine Biegung, wurde wieder breiter und gab dann den Blick auf eine Lichtung frei, auf der drei kleine Häuser dicht beieinanderstanden. Die Häuser waren fast identisch, alle hatten ein spitzes Dach und viele Fenster. Um jedes Haus verlief eine große Veranda, auf der jeweils rechts von den Haustüren zwei Schaukelstühle standen. Auf fünf dieser Stühle saßen die ältesten Menschen, die Shane je gesehen hatte.
    Zwei runzelige kleine Männer und drei faltige kleine Frauen starrten ihnen entgegen. Sie sahen aus wie diese Puppen mit den Apfelköpfen, braun und gebeugt, mit Rosinenaugen und altmodischen Klamotten.
    Als Annabelle den Wagen anhielt, standen alle fünf auf. Die Frauen verschwanden im Haus, und die Männer kamen langsam, sehr, sehr langsam, von der Veranda und auf sie zu.
    „Annabelle!“, riefen die schrumpeligen Männer gleichzeitig.
    Sie stieg aus und eilte auf sie zu, um sich von ihnen umarmen und in die Wange kneifen zu lassen. Shane war sich nicht sicher, aber wenn er sich nicht täuschte, hatte der Alte links ihr tatsächlich den Po getätschelt.
    Annabelle stellte ihn vor, und Shane schüttelte den alten Männern die Hände. Dabei gab er sich Mühe, nicht zu fest zuzudrücken.
    Albert, oder vielleicht war es auch Alfred, folgte Annabelle zum Kofferraum des Wagens, wo sie ungefähr ein Dutzend Bücher in einer kleinen Kiste stehen hatte.
    „So, Sie sind also ein Freund von Annabelle“, sagte Alfred oder vielleicht auch Albert zu Shane. „Sie ist ein hübsches Ding.“
    „Ja, das ist sie.“
    Er wurde genauestens gemustert. „Tun Sie ihr ja nicht weh, Junge.“ Die dichten weißen Augenbrauen wurden bedrohlich zusammengezogen. „Sie ist was ganz Besonderes, und auch wenn mein Bruder und ich nicht mehr so jung sind, wie wir mal waren, können wir immer noch ein Streifenhörnchen auf eine Viertel Meile treffen. Haben Sie verstanden, was ich damit sagen will?“
    Shane nickte, nicht sicher, ob er dem Alten glauben sollte. Aber auf einen Versuch würde er es definitiv nicht ankommen lassen.
    „Es sei denn, Sie haben vor, sie zu heiraten“, erklärte sein neuer Freund und schenkte ihm ein zahnloses Grinsen. „Was Sie zu einem Glückspilz machen würde, Sie Schuft. Sie ist ein echter Straßenfeger. Und hat guten Geschmack, was das Lesen angeht. Ob sie kochen kann, weiß ich allerdings nicht.“
    Shane hob beide Hände. „Annabelle und ich sind nur

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