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Stille Kuesse sind tief

Stille Kuesse sind tief

Titel: Stille Kuesse sind tief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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hier gewesen?“, fragte Annabelle.
    „Fast eine Stunde. Warst du wirklich mal mit ihm verheiratet?“
    „Leider ja.“
    „Sei mir nicht böse, aber ehrlich gesagt scheint er mir ein aufgeblasener Idiot zusein.“
    „Bei mir hat es leider eine Weile gedauert, bis ich das rausgefunden habe.“
    „Immerhin hast du es irgendwann erkannt.“ Ihre Freundin umarmte sie. „Du Ärmste. Er glaubt, dass ihr immer noch verheiratet seid.“
    „Das habe ich begriffen. Aber das kann nicht sein. Wir haben Papiere unterzeichnet. Wir hatten Anwälte. Das ist das Einzige, was ich von ihm verlangt habe: die Übernahme der Kosten für die Anwälte und alles, was dazugehörte, damit ich aus dieser Ehe rauskonnte. Die Ironie daran gefiel mir.“
    Ihr schwirrte der Kopf, und sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Eigentlich war sie davon ausgegangen, dass sie hier friedlich leben konnte, ohne Lewis jemals wiedersehen zu müssen. Wieso war er auf einmal in Fool ʼ s Gold? Und wieso gerade jetzt?
    Verheiratet? Wahrscheinlich spielte er irgendein idiotisches Spiel mit ihr, aber warum?
    Sie starrte Heidi an. „Ich weiß nicht, was ich tun soll.“
    „Du hast ein juristisches Problem, also brauchst du entsprechenden Beistand.“ Sie zog eine Visitenkarte aus ihrer hinteren Jeanstasche. „Ich hoffe, es ist okay, aber ich habe schon mal einen Anruf getätigt. Trisha erwartet dich gleich in ihrem Büro.“
    „Trisha Wynn? Die Anwältin, die dir mit der Ranch geholfen hat?“
    „Genau. Sie ist großartig. Sie wird dir gefallen.“ Heidi umarmte sie noch einmal. „Das lässt sich alles lösen. Bestimmt handelt es sich nur um ein Missverständnis.“
    „Shane wird das alles nicht verstehen können“, murmelte Annabelle, während sie Heidis Trost genoss.
    „Was meinst du damit?“
    Annabelle richtete sich wieder auf. „Er hat gerade vorhin gesagt, dass es ihm gefällt, dass mein Leben so normal ist. Wenn er jetzt hört, dass ich angeblich noch verheiratet bin, denkt er bestimmt das Schlimmste von mir. Dass ich eine Lügnerin oder darauf aus bin, Aufmerksamkeit zu erheischen.“
    Heidi zog eine Augenbraue in die Höhe. „Ich verstehe. Und das ist so wichtig für dich?“
    „Natürlich. Ich will nicht, dass Shane mich hasst.“
    „Oder schlecht von dir denkt. Weil ihr Freunde seid.“
    „Genau, wir sind Freunde.“
    Heidi biss sich auf die Unterlippe. „Sei vorsichtig. Das hört sich so an, als hättest du die Grenze zur Freundschaft schon überschritten.“
    „Nein, es ist alles gut. Ich mag Shane, mehr aber auch nicht. Ich bin nicht in ihn verliebt.“
    Sehr überzeugt sah Heidi nicht aus, doch sie lächelte und meinte: „Ich bin sicher, dass du recht hast. Außerdem hast du im Moment genug anderes an den Hacken. Sieh zu, dass du Lewis loswirst, ehe wir das nächste Problem in Angriff nehmen.“
    Annabelle hatte Trisha Wynn bereits im Gericht gesehen, als die Anwältin Heidi geholfen hatte, daher war sie schon auf das eng anliegende, tief ausgeschnittene und sexy Kleid, das die Anwältin trug, gefasst gewesen. Trotz der Tatsache, dass Trisha vermutlich die sechzig bereits überschritten hatte, sah sie kaum älter als fünfundvierzig aus. Warum sie sich allerdings wie eine Frau kleidete, die um die zwanzig war, wusste Annabelle nicht, aber sie war auch nicht in der Position, in der man wählerisch sein konnte. Schließlich stand ihre Freiheit auf dem Spiel.
    Trisha nickte, während sie telefonierte. „Ja, natürlich“, murmelte sie. „Verständlich. Enttäuschend, aber verständlich. Ja, ja. Ach, Sie sind sich sicher?“ Sie schwieg kurz. „Vielen Dank. Ich sehe gleich meine E-Mails durch.“
    Sie legte auf und lächelte Annabelle an.
    „Gute Neuigkeiten. Man mailt mir gleich die abschließenden Dokumente zu. Ich schicke ihnen dann Ihre gegenwärtige Adresse sowie meine Daten. Im Namen aller Anwälte muss ich Ihnen leider zu meiner Schande gestehen, dass es wahr ist. Die Scheidung wurde nie rechtskräftig, weil die Unterlagen dem Gericht nicht vorgelegt wurden.“
    Annabelle umklammerte die Armlehnen ihres Stuhles. Egal, wie mies sie sich gerade auch fühlte, sie durfte nicht aufhören zu atmen. Jetzt in Ohnmacht zu fallen würde ihre Probleme auch nicht lösen.
    „Nein“, stöhnte sie. „Das kann doch nicht wahr sein. Ich kann unmöglich noch mit ihm verheiratet sein. Es war schon beim ersten Mal schwierig, die Scheidung durchzukriegen, aber was ist, wenn er mich jetzt wieder nicht gehen lassen will?“
    Trisha

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