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Stille Nacht: Ein Fall für Hubertus Hummel (German Edition)

Stille Nacht: Ein Fall für Hubertus Hummel (German Edition)

Titel: Stille Nacht: Ein Fall für Hubertus Hummel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Ummenhofer , Alexander Rieckhoff
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Brezeln und Laugenbrötchen in die Hand. »Kaffee machen! Los!«
    Klaus war eine Nervensäge. Nun stand er auch noch neben Hubertus im Bad, während der eine äußerst oberflächliche morgendliche Katzenwäsche absolvierte. Nach zwei Tassen Cappuccino – Martina war immer noch nicht zu sehen – erinnerte er sich wieder: Sie hatten sich zu einem Besuch bei Didi verabredet.
    Seinen Freund hatte er heute mal ausnahmsweise für sich allein, denn Kerstin war bei ihren Eltern, wie Klaus erklärte.
    »Jetzt sag doch mal«, redete dieser auf Hubertus ein. »Ist ’ne Spitzenfrau, oder?«
    »Sie scheint ganz nett zu sein«, meinte Hummel reserviert.
    »Nett?«, protestierte Klaus. »Du spinnst wohl. Das Mädchen ist klasse.«
    Hubertus nickte. »Mädchen? Ja ja. Ich bin nur noch etwas müde.«
    Er betrachtete sich im Badezimmerspiegel und zog dann einen schwarzen Rollkragenpullover über das Unterhemd.
    »Also, ich fasse zusammen«, referierte Klaus. »Auf dem von dir am Tatort gefundenen Zettel waren vom Namen des Spenders noch die Anfangsbuchstaben ED zu erkennen. Und die Quittung begann mit der Ziffer 4. So viele Spender kommen da nicht infrage. Also könnte einer davon der Mörder sein!«
    »Kann nicht jemand absichtlich den Zettel am Tatort deponiert haben? Vielleicht als Ablenkungsmanöver?«, schlug Hubertus im Auto auf dem Weg durch die Südstadt vor.
    »Das kann ich mir kaum vorstellen«, meinte Klaus, der sich auf den Eisschollen mit Kerstins Panda herumplagte. »Für mich ist das schon eine heiße Spur. Aber warum bitte wird überhaupt jemand in der Benediktinerkirche ermordet?«
    Didi ging es wie Hubertus: Auch er war total übermüdet.
    »Toll«, wandte er sich an Klaus. »Die ersten deiner Medienfreunde haben mich um halb acht aus dem Bett geklingelt. Gleich kommt der SWR, und irgendein TV-News-Team aus Freiburg hat sich auch schon angekündigt. Die machen was für Pro 7. Abgesehen davon wird sicher die Polizei gleich noch mal auftauchen. Und ich weiß nicht, ob ihr diejenigen seid, die der Kommissar unbedingt sehen will.«
    »Dann lass uns keine Zeit verlieren«, unterbrach ihn Klaus. »Sei unbesorgt: Wenn ich was schreibe, spreche ich es vorher mit dir ab. Ich schwöre.«
    »Also!« Hubertus scharrte ungeduldig mit den Füßen, die heute in Moonboots verpackt waren. »Wo sind die Listen der Spender für die Silbermann-Orgel?«
    »Die hat Kommissar Müller mitgenommen«, antwortete Didi Bäuerle.
    Klaus stöhnte.
    Hubertus kam auf eine Idee: »Aber hängt nicht noch eine Liste oben auf der Empore?«
    Bäuerle nickte.
    Wenig später standen die beiden gemeinsam mit Didi am Seiteneingang der Kirche.
    »Also, wir brauchen die Namen, die mit der Buchstabenfolge ED beginnen, in Kombination mit einer Vierernummer«, flüsterte Hubertus, während sie zur Empore hinaufstiegen.
    Die Patenschaftstafeln befanden sich gleich auf der rechten Seite.
    Ganz oben auf der Liste waren der ehemalige Oberbürgermeister und seine Gattin aufgeführt. Ansonsten hatte sich jeder, der etwas auf sich hielt, an der Spendenaktion beteiligt.
    Bürgersinn nannte Hubertus so etwas. Zumal er ja auch selbst auf der Liste auftauchte. »Ich war einer der Ersten«, prahlte er. »Das war für mich natürlich eine Ehrensache, denn …«
    »Protzen wir jetzt, oder suchen wir den Mörder?«, unterbrach ihn Klaus schroff.
    Wortlos machte sich Hubertus auf die Suche unter den Spendern. Mit der Buchstabenfolge ED tauchte zwar ein Eduard Bauer auf, der war aber unter Nummer 3692 gelistet.
    Bald verschwammen die Namen und Zahlen vor Hubertus’ übermüdeten Augen. Zu guter Letzt landete er tatsächlich noch einen Treffer: Edgar Moosmann, Tennenbronn – mit der Nummer 4345!
    »Nicht schon wieder Sie beide!«, zischte es plötzlich aus dem Hintergrund. Kommissar Müller!
    Didi hatte offenbar den Braten gerochen und sich rasch verabschiedet, nachdem er eine Weile tatenlos neben den Freunden gestanden hatte.
    Nur, weil Kommissar Müller offenbar auch eine gute Kinderstube genossen und Respekt vor dem Inneren einer Kirche hatte, hielt er sich einigermaßen zurück.
    »Gehen Sie jetzt sofort! Das hier ist ein Tatort«, sagte Müller halblaut und schaute sie durch die kleinen Gläser seiner Brille böse an.
    Hubertus war zwar erschrocken, schaute aber tapfer die letzten Namen durch. Kein weiterer mit den Anfangsbuchstaben ED.
    Sie folgten Müllers Befehl widerspruchslos.
    Als sie vor der Kirche standen, fragte Klaus: »Ja, und? Hast du was

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