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Stille Nacht: Ein Fall für Hubertus Hummel (German Edition)

Stille Nacht: Ein Fall für Hubertus Hummel (German Edition)

Titel: Stille Nacht: Ein Fall für Hubertus Hummel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Ummenhofer , Alexander Rieckhoff
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gefunden?«
    Hubertus sah sich um. »Lass uns das im Wagen besprechen.«
    Riesles geliehener Panda stand auf dem Rathausparkplatz.
    »Edgar Moosmann, Tennenbronn«, platzte es aus Hubertus heraus, kaum dass sie im Wagen saßen. »Nummer 4345.«
    »Ich habe auch einen Treffer«, sagte Riesle.
    »Und?«
    Riesle grinste.
    »Kennen wir die Person?«, fragte Hummel aufgeregt.
    Riesle nickte.
    »Komm, mach’s nicht so spannend!« Hubertus strich sich nervös über das spärliche Haar, das vom dauernden Schneefall nass geworden war.
    »Du wirst es nicht glauben: Edelbert Burgbacher«, sagte Riesle und grinste wieder.
    Hubertus war perplex. Dann entschied er sich für ein Lachen.
    »Stimmt, daran habe ich gar nicht gedacht«, sagte er. »Der hat auch für die Orgel gespendet. Und er hatte auch eine Vierernummer?«
    Klaus nickte. »4312.«
    »Na ja, das reduziert die Zahl der Verdächtigen doch auf einen«, meinte Hubertus dann.
    Klaus tippte derweil die Nummer seiner Redaktion ins Handy ein. »Wir fahren jetzt nach Tennenbronn«, entschied er. »Und dann suchen wir diesen Herrn Moosmann mal auf und fragen ihn, ob … Hallo, Michael?«
    Nachdem Klaus seinem Chef eine Geschichte über den Mord versprochen und Moosmanns Adresse herausgefunden hatte, gab er Gas.
    »Der Mord im Zug ist irgendwo zwischen Triberg und St. Georgen passiert. Von da aus ist es nicht weit nach Tennenbronn – könnte also hinkommen!«
    »Sollten wir da nicht vorher anrufen?«, meinte Hubertus.
    »Nein, wir machen das mit einem Überraschungseffekt. In der Weihnachtszeit sind eh alle daheim.«
    »Wie man an uns sieht«, murmelte Hummel ironisch.
    Als Tennenbronnexperten konnte man Hubertus und Klaus nicht gerade bezeichnen. Wahrscheinlich gelang es ihnen deshalb, sich in dem nicht einmal viertausend Einwohner zählenden Ort zweimal zu verfahren, obgleich sie sich an einer Hinweistafel kundig gemacht hatten.
    »Ein Navi ist manchmal gar nicht so schlecht«, bemerkte Hubertus spitz. »Sag das mal deiner Freundin.«
    Riesle schwieg mit zusammengebissenen Zähnen und wendete zum wiederholten Mal den Panda.
    Dank der sachkundigen Hilfe zweier Schülerinnen, die am Dorfplatz auf einer Bank saßen, gelangten sie schließlich ans Ziel. »Nummer 16, Nummer 18, gleich haben wir’s«, dirigierte Hubertus.
    Es war ein schlichtes älteres zweistöckiges Haus, vor dem sie schließlich haltmachten. Klaus war auf die nicht ganz legale Idee gekommen, sich als Vertreter seiner Zeitung auszugeben und etwas von einem Gewinnspiel für alle Sponsoren der Silbermann-Orgel zu erzählen. Dann würde man ja sehen, ob die Originalquittung noch da war.
    Sie klingelten.
    Eine ältere Dame öffnete.
    »Einen schönen guten Tag, Schwarzwälder Kurier«, sagte Klaus. »Ist Herr Edgar Moosmann zu sprechen?«
    »Nei«, sagte die ältere Dame, vermutlich Frau Moosmann.
    »Entschuldigen Sie«, schaltete sich Hummel ein. »Es wäre aber sehr wichtig.«
    »Der isch nit zu spreche«, bekräftigte die Dame. Sie mochte etwa siebzig Jahre alt sein und wirkte ein wenig verschroben. Irgendetwas stimmte hier nicht. Vielleicht war es ihr Sohn, und sie wollte ihn decken?
    »Bitte bringen Sie uns doch zu ihm«, sagte er.
    Die ältere Dame zögerte.
    »Bitte«, insistierte Hummel. »Es ist wirklich wichtig!«
    Schließlich zuckte sie mit den Schultern: »Wartet Se mol.«
    Na also. Die Tür ging zu, und nach etwa zwei Minuten erschien Frau Moosmann wieder – allerdings allein. Sie hatte einen schwarzen Mantel an und einen Hut in derselben Farbe auf. »Dann kommet Se halt mit.«
    Sie lief die Straße entlang.
    Hubertus und Klaus folgten erwartungsfroh. Wahrscheinlich hatte sie ihren Sohn gerade angerufen.
    Nach einigen Hundert Metern erreichten sie den Minigolfplatz. War er hier?
    Nein.
    Zwei Minuten später trat das ungleiche Trio durchs Friedhofstor.
    »Treffen wir Ihren Sohn dort?«, fragte Klaus.
    Frau Moosmann führte einen Zeigefinger an die Lippen und bedeutete ihnen, still zu sein.
    Hummel sah nach links, nach rechts. Wo war er nur?
    Nach wenigen Metern blieb die ältere Frau vor einem Grabstein stehen.
    »Edgar Moosmann, 1933 – 2011« war darauf zu lesen.
    Mit bedröppelter Miene saßen die beiden Hobbydetektive wenig später im Auto. Auch nach fünfzehnminütiger Fahrt schwiegen sie sich noch an.
    Hubertus war peinlich berührt und frustriert.
    Klaus hing seinen eigenen Gedanken nach. Die Aggressivität, mit der er fuhr, ließ auf keine besonders gute Laune schließen.
    Als sie an

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