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Stille Nacht: Ein Fall für Hubertus Hummel (German Edition)

Stille Nacht: Ein Fall für Hubertus Hummel (German Edition)

Titel: Stille Nacht: Ein Fall für Hubertus Hummel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Ummenhofer , Alexander Rieckhoff
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erfahren haben, hatten Sie noch eine alte Rechnung mit den Schlenkers offen. Sie waren vor vielen Jahren bei der Bären-Brauerei beschäftigt und sind im Streit gegangen. Auch das machte Sie nicht gerade unverdächtig.«
    Prokopp senkte den Kopf.
    »Und was ist mit dem zweiten Mord?«, unterbrach Riesle wieder und fing sich einen missbilligenden Blick ein. Immerhin ging Müller diesmal auf seinen Einwand ein.
    »Ein Vertuschungsmord. Und zwar an Ihrem Sekretär Dold«, wandte er sich nun an Dr. Limberger. »Sie wollten die Bären-Brauerei, und dabei war Ihnen Dr. Schlenker im Weg. Ein kristallklares Motiv, oder?«
    »Das ist absurd!«, meldete sich Limberger erstmals zu Wort. »Wollen Sie unserem renommierten Unternehmen unterstellen, einen Mörder beauftragt zu haben?«
    »Das wäre doch möglich, Herr Dr. Limberger«, antwortete Müller und schaute erst ihn, dann Holger Baumann durchdringend an. »Den ersten Mord begeht Ihr Sekretär, dafür gibt es doch zwei mittelmäßig begabte Hobbydetektive als Zeugen.«
    Hubertus und Klaus blickten sich verdutzt an.
    »Und ein anderer Mitarbeiter bringt dann den zu einem Sicherheitsrisiko gewordenen ersten Täter um …«
    Limberger stand auf. »Das muss sich unsere Brauerei nicht anhören …«
    Kriminalhauptkommissar Winterhalter machte Anstalten, Limberger am Verlassen des Raums zu hindern. »Wartet Se mol!«
    »Bleiben Sie!«, beschwichtigte auch Müller den Vorstandsvorsitzenden. »Ich erkläre Ihnen nur, wie wir vorgegangen sind.« Er genoss es, die Sache spannend zu machen.
    »Herr Burgbacher, immer noch keine Aussage von Ihnen zum Abend des zweiten Weihnachtsfeiertages?«
    Burgbacher schüttelte den Kopf.
    Hubertus wurde fast schwindelig. Alle waren irgendwie verdächtig.
    Alle? Ja.
    »Schließlich«, fuhr Müller fort, »haben wir die Herren Riesle und Hummel. An jedem Tatort – immer auf kriminalistischer Ballhöhe. Auch irgendwie verdächtig, oder?«
    Riesle kaute auf seiner Unterlippe.
    »Vielleicht haben Sie beide ja die Morde begangen – eventuell mit Ihrem theatralischen und bezüglich des Alibis doch so schweigsamen Begleiter? Denn: Wir haben am Tatort neben der Silbermann-Orgel Teile einer Spendenquittung gefunden. Was bedeutet das? Vielleicht war das ja nur eine Täuschung, denn eigentlich haben nicht wir das Papier gefunden, sondern Herr Hummel hat es uns gegeben. Eine Fälschung? Auf der Quittung befanden sich insgesamt fünf verschiedene Fingerabdrücke – natürlich auch die von Herrn Hummel.«
    Hummel überlegte, ob er um einen Anwalt bitten sollte.
    Dieser Müller war heute ganz schön in Fahrt. Ihm würde er glatt zutrauen, Klaus und ihn kurzerhand festzunehmen.
    Oder hatte er schon die gleiche Paranoia wie Burgbacher?
    Hubertus dachte nach. Wie viele Anwälte kannte er eigentlich?
    Etwas näher nur einen: Dr. Bröse, den temporären Liebhaber seiner Frau. Dem eilte zwar ein fachlich guter Ruf voraus, aber den würde er nicht beauftragen. Niemals! Lieber sich selbst verteidigen.
    Aber was überlegte er da eigentlich? Er musste möglichst bald Elke anrufen. Was sie vorher auf dem Handy wohl gewollt haben könnte?
    »Herr Hummel, Herr Riesle«, sagte nun Müller. »Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Sie sind keine wirklichen Kriminalisten und oftmals lästig.« Er machte eine Pause. »Aber Sie sind auch keine Mörder.«
    »Ich auch nicht!«, empörte sich Burgbacher lautstark.
    »Sie sind ein komplizierter Mensch, und mich würde interessieren, weshalb Sie nicht sagen wollen, wo Sie am Abend des zweiten Mordes waren«, wandte sich Müller ihm zu. »Aber nein, auch Sie sind nicht der Mörder.«
    Müller wirkte überaus selbstsicher. Er schien mit den Anwesenden zu spielen. Ziemlich sicher hatte er die Lösung schon parat.
    Sein Kollege Winterhalter hielt sich dafür völlig zurück. Man sah ihm an, dass er die Inszenierung für etwas überkandidelt hielt. Als echter Schwarzwälder war er mehr dafür, die Dinge geradeheraus zu benennen, statt sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Aber außer einem weiteren Grummeln kam von ihm nichts.
    »Sie alle hier sind nicht die Mörder von Herrn Dr. Schlenker und Herrn Dold«, präzisierte Hauptkommissar Müller.
    Dem einen oder anderen war die Erleichterung anzusehen, obgleich doch alle wissen mussten, dass sie unschuldig waren.
    Seltsam.
    »Die Polizei hat in diesem Fall vorzüglich gearbeitet«, lobte sich Müller selbst.
    »Also nit nur Sie persönlich?«, merkte Winterhalter halblaut und mit etwas

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