Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stille Sehnsucht

Stille Sehnsucht

Titel: Stille Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
Vom Netzwerk:
seine Schulter und Niko folgte dem Blick zum Rand der Tanzfläche, wo ein Mann zur Hälfte im Schatten einer der zehn Säulen stand, welche um die Tanzfläche angeordnet waren, und sie beobachtete. Er hatte einen Cocktail in der Hand und sah auf den ersten Blick genauso attraktiv aus wie Tom. Auf den zweiten Blick schauderte Niko jedoch, denn im Gegensatz zu den blauen Augen von Tom, die offen seine Gefühle zeigten, machten die grünblauen Augen von Toms Freund, oder wer immer dieser Mann war, Niko unwillkürlich nervös.
    „Ist er so gefährlich, wie er aussieht?“
    „Nur, wenn du mir wehtust.“
    Eine merkwürdige Antwort. Niko runzelte die Stirn.„Ein Dreier?“, fragte er nach und zögerte, weil der Blick des Fremden ungerührt auf ihm lag. Der Mann taxierte ihn und er machte sich nicht die geringste Mühe, es vor Niko zu verbergen.
    Tom lachte leise, während er mit den Fingern zärtlich über seinen Rücken strich und Nikos Blick damit zurück auf sich lenkte. „Kein Dreier. Nur wir beide. Eric sieht zu. Hättest du damit ein Problem?“
    „Nicht im Bezug auf dich.“ Niko schaute zurück zu der Säule, von wo aus er weiterhin angestarrt wurde. Nein, entschied er aus dem Bauch heraus. Das Ganze war ihm zu unheimlich. „Ich habe nicht vor, dir wehzutun, Tom, aber ich habe auch nicht vor, mir im Gegenzug von ihm wehtun zu lassen. Sorry.“
    Toms Lächeln verblasste. „Eric beschützt mich, aber das heißt nicht, dass er für dich eine Gefahr darstellt. Du schätzt ihn falsch ein, Niko.“
    „Bist du dir da sicher?“
    Toms Augen weiteten sich und Niko fuhr fassungslos herum, als er Tylers Stimme hinter sich hörte.
    „Was willst du denn hier?“
    „Colin hat mich angerufen“, antwortete Tyler und trat auf sie zu. „Und bevor du fragst, wie ich dich hier finden konnte, ich habe dein Handy orten lassen.“
    Wie bitte? Niko war für einen Moment sprachlos. „Du bist doch nicht ganz dicht. So etwas nennt man Stalking, falls dir das bislang noch keiner erklärt hat. Nur weil du ein Cop bist, hast du kein...“ Niko stutzte. „Moment mal. Colin hat dich angerufen? Warum?“
    „Weil Mik stinksauer auf dich ist. Colin bat mich, dich zu suchen und vom Unsinnmachen abzuhalten. Genau das tue ich jetzt.“
    Niko schnappte entrüstet nach Luft. „Das gibt’s doch nicht. Ich bin kein kleines Kind mehr, verdammt!“
    „Du verhältst dich aber wie eins.“
    „Du betrügst mich, also komm' mir nicht...?“ Niko sah verblüfft nach unten, als er spürte, wie sich etwas Hartes und Kaltes um sein Handgelenk legte. Handschellen? Er sah zu Tyler. „Jetzt gehst du eindeutig zu weit.“
    „Nein, das denke ich nicht“, widersprach Tyler ruhig und zog ihn aus Toms Umarmung, den er dabei warnend ansah. „Niko gehört zu mir.“
    „Ihr kennt euch?“, fragte Niko und sah überrascht von Tyler zu Tom, der sie amüsiert beobachtete. „Woher?“
    „Tyler hat mir mal geholfen.“ Toms Blick schweifte zu Eric. „Ist lange her.“
    „Du solltest dich von ihm trennen. Es wäre besser für euch beide, Burrows.“
    Tom lächelte Eric an, dessen Gesichtsausdruck sich in den vergangenen Minuten nicht im Geringsten verändert hatte, und Niko bekam eine Gänsehaut. Erics Blick war wirklich einschüchternd und irgendwie hatte Niko auf einmal das komische Gefühl, von Tyler gerettet worden zu sein, was er sich nicht erklären konnte.
    „Das werde ich nie tun, ich liebe ihn.“
    „Thomas...“
    „Ich weiß“, unterbrach Tom Tyler leise und zuckte mit den Schultern. „Aber wie ich schon sagte, ich liebe Eric. Du hättest es übrigens schlechter treffen können, Niko.“ Tom zwinkerte ihm zu. „Dein Bulle ist ein anständiger Kerl, auch wenn er das oft hinter einem sturen Panzer versteckt. Viel Glück, ihr zwei.“

    „Du kannst mich doch nicht einfach in deinem Auto anketten. Mach' mich los, du Arsch!“, schimpfte Niko ein paar Minuten später, als es für jede Gegenwehr längst zu spät war.
    Dabei hatte er sich das Ganze selbst zuzuschreiben. Niko war so verblüfft von Toms plötzlichem Abgang und Tylers unerbittlichem Zug an seiner Hand gewesen, dass er ihm widerstandslos gefolgt war. Raus aus dem Club, hinüber auf die andere Straßenseite, wo Tylers Wagen in einer Parkverbotszone stand. Typisch Cop, dachte Niko säuerlich und sah Tyler wütend an, nachdem der zu ihm ins Auto gestiegen war. Er war kurz davor, ihn zu treten, als ihm etwas auffiel. Niko stutzte, schaute genauer hin und wollte seinen Augen nicht

Weitere Kostenlose Bücher