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Stille Sehnsucht

Stille Sehnsucht

Titel: Stille Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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andere Abendgestaltung für ihn geplant zu haben.
    „Wow, eine Ducati. Nicht schlecht. Und echt passend für so eine heiße Braut“, murmelte Dale und Niko warf ihm einen warnenden Blick zu, den Dale mit amüsiertem Grinsen kommentierte, bevor er leise „Jetzt gibt’s Ärger.“ sagte. Kilian lachte, wofür Niko ihn am liebsten erwürgt hätte.
    „Feiglinge“, rief Niko den beiden hinterher, als sie ihn mit Maguire alleinließen, was mit zweifachem Gelächter beantwortet wurde.
    Niko ließ sie kopfschüttelnd ziehen und sah zurück zu Maguire, die ihn amüsiert anschaute. Am liebsten hätte er kehrtgemacht und sie genauso stehenlassen, wie Dale und Kilian es mit ihm gemacht hatten, aber Niko brachte es nicht über sich. Die Gelegenheit herauszufinden, ob zwischen seinem Bullen und Maguire wirklich nur eine platonische Beziehung bestand, wie Tyler gesagt hatte, konnte er sich keinesfalls entgehen lassen.
    Niko atmete tief durch und ging zu Maguire hinüber. „Was wollen Sie?“, fragte er ruppig. Statt einer Antwort drückte sie ihm einen Helm in die Hände. Niko starrte verblüfft darauf. „Was soll ich damit?“
    „Mitkommen.“
    „Wohin?“, fragte er misstrauisch, wofür er ein zweites Mal heute ausgelacht wurde.
    „Wohin schon? Zu mir.“
    Zu ihr? Niko blinzelte irritiert. „Warum?“
    „Deswegen.“
    Herrje, musste er ihr jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen? Das hatte sie mit Tyler gemeinsam, der auch nie mehr sagte, als unbedingt nötig war. „Eine ausführliche Antwort wäre nicht schlecht.“
    „Kriegst du, wenn du mitkommst“, konterte Grace mit einem Augenzwinkern und setzte ihren Helm auf.

    Eine knappe Stunde später war Niko heilfroh, wieder den Boden unter seinen Füßen zu spüren. Grace Maguire sah zwar aus, als könnte sie keiner Fliege etwas zuleide tun, aber sie hatte einen Fahrstil, wie ein Verrückter auf der Flucht. Niko setzte den Helm ab und prüfte erst mal unauffällig, ob man das Zittern seiner Beine und Hände sehen konnte, bevor er seinem Schutzengel dafür dankte, noch am Leben zu sein.
    „Fährst du immer so?“, fragte er, als Grace ihm den Helm abnahm und auf ein alt wirkendes Apartmenthaus gegenüber deutete.
    „Zu schnell für dich?“, neckte sie ihn und grinste, als Niko sich, statt zu antworten, vielsagend gegen die Stirn tippte. „Tyler meckert auch ständig. Er hat Angst, dass ich mir mit der Maschine eines Tages das Genick breche oder in einer Mauer lande.“
    „Kein Wunder“, brummte Niko und folgte Grace über die Straße und ins Haus. „Hast du keine Angst, dass man dir das Motorrad klaut?“
    Grace schüttelte den Kopf. „Zu speziell für Diebe. Ich habe sie auf meine Größe anpassen lassen, damit können die wenigsten was anfangen. Außerdem hat sie eine gute Alarmanlage. Wenn sich jemand an dem kleinen Baby zu schaffen macht, erfahre ich es sofort.“
    „Kleines Baby? Wie viel hat sie? 120 PS?“
    „Fast. 112“, antwortete Grace und Niko verdrehte die Augen, was Grace zum Lachen brachte, während sie in den Fahrstuhl traten. In der fünften Etage stieg Grace aus und ging voran, um vor dem Apartment am Ende des Gangs zu stoppen und sich zu ihm umzudrehen.
    „Hunger? Du bist eingeladen, wenn du willst.“
    Grace wartete nicht auf eine Antwort, sondern schloss die Tür auf und ließ ihm den Vortritt. Niko zögerte einen Moment und zuckte dann innerlich die Schultern. Einen Rückzieher machen, wo er schon so weit gekommen war, kam nicht infrage. Niko trat in einen schmalen Flur, der rechts einige Türen aufwies. Zwei waren geschlossen, die in der Mitte stand offen. Genauso wie die Tür geradezu, die in die Küche führte.
    „Auf der linken Seite liegt das Wohnzimmer, vor uns die Küche, rechts sind Badezimmer und Schlafzimmer“, erklärte Grace und zog sich nebenbei Jacke und Schuhe aus. „Und um mal eines klarzustellen, mit mir musst du nicht um Tylers Zuneigung streiten, Corvin.“ Grace warf einen kurzen Blick zur Wohnzimmertür. „Bei Bounty bin ich mir da allerdings nicht so ganz sicher.“
    „Bounty?“ Niko stellte seine Schuhe neben ihre. Die Jacke in der Hand hielt er verdutzt inne, als im nächsten Augenblick ein Rums, gefolgt von einer Art Galopp, zu hören war. „Was ist das?“
    Grace grinste breit und nahm ihm die Jacke ab. „Das ist Bounty. Sag' Hallo zu Tylers Kuschelkater.“
    Niko kam nicht zu einer Antwort, weil die aufgehende Tür weitaus interessanter war, beziehungsweise das, was danach zu ihnen in den Flur gerannt

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